Peyton Westlakes Ziel war es, mit synthetischer Haut Verbrennungsopfern zu helfen. Nachdem er brutal überfallen und dabei entstellt wird, kennt er nur noch eines: Rache!
Zeit genug für den Anti-Superhelden, seinen Peinigern ein grausames Ende zu bereiten…
Nach seinen „TANZ DER TEUFEL“-Erfolgen in den 1980er Jahren, kreierte der Regisseur SAM RAIMI mit „DARKMAN“ seinen eigenen 'Superhelden', dessen Anleihen an die Figur des SHADOW nicht zu übersehen sind, ohne ihn allerdings zu kopieren. Denn „DARKMAN“ geht in eine etwas andere Richtung.
Dem ehrgeizigen, aber ziemlich sanftmütigen Wissenschaftler Peyton Westlake (Liam Neeson) ist es gelungen synthetische Haut herzustellen, um Verbrennungsopfern ein normales Leben zu ermöglichen. Doch das 'einzige' Manko an seiner Erfindung ist, dass sich die synthetische Haut unter Einwirkung von Licht nach 99 Minuten wieder verflüssigt.
Bevor Westlake die Fehler in seiner Formel ausmerzen kann, wird ihm die 'Liaison' zu seiner Verlobten, der Anwältin Julie Hastings (Frances McDormand), zum Verhängnis. Hastings hat nämlich in ihrer gemeinsamen Wohnung ein wichtiges Dokument versteckt, das wichtige Leute der Bauindustrie wegen Korruption vor Gericht bringen könnte.
Der Gangsterboss Robert G. Durant (Larry Drake), der ebenfalls in diese Machenschaften verwickelt ist, fackelt nicht lange. Mit seinen Killern (darunter auch Ted Raimi) dringt er in Westlakes Labor ein, verwüstet es und tötet Westlakes Gehilfen. Der Wissenschaftler selbst, der von dem Dokument keine Ahnung hat, wird gefoltert und schwer verletzt mitsamt dem Gebäude in die Luft gesprengt.
Doch Westlake überlebt. Durch die Explosion wird er in den angrenzenden Fluss geschleudert und mit schwersten Verbrennungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort kommt er als Forschungsobjekt in einer Spezialabteilung, wo ihm u. a. mittels Lobotomie ein Teil seines Nervenzentrums im Gehirn durchtrennt wird, damit er von seinen fürchterlichen Schmerzen erlöst wird. Durch die daraus resultierende Überkapazität an Adrenalin bekommt er zwar übermenschliche Kräfte, wird aber auch psychisch instabil.
Bevor die Forscher Westlake entsorgen können, kann er aus dem Krankenhaus fliehen. Mit den Überresten aus seinem Labor richtet er sich in einem leeren Lagerhaus ein, von dem aus er seinen Racheplan, die Vernichtung der Gangster in die Tat umsetzt.
DARKMAN ist kein reiner Horrorfilm, sondern eher ein Mix aus Horrorfilm, Actionfilm und Komödie, wobei Anleihen an diverse Gruselklassiker wie „DER UNSICHTBARE“ oder „DAS PHANTOM DER OPER“ nicht zu übersehen sind. Glücklicherweise halten sich die verschiedenen Genres die Waage, so dass der Film in keiner Weise lächerlich oder überfrachtet wirkt.
Ein großer Pluspunkt des Films ist der Schauspieler LIAM NEESON, der die Verwandlung vom sanftmütigen Wissenschaftler zum brutalen und psychisch labilen DARKMAN sehr glaubwürdig porträtiert.
Die übrigen Schauspieler bleiben dagegen etwas farblos. Selbst die Bösewichte in Gestalt von LARRY DRAKE als Robert G. Duran und COLIN FRIELS als Louis Strack Jr. können in ihren Rollen nicht so recht überzeugen, obwohl sie sich durchaus anstrengen. Am Ende des Films hat der Schauspieler BRUCE CAMPBELL übrigens einen kleinen Gastauftritt.
Neben der grandiosen Darstellung von Liam Neeson, kann DARKMAN auch durch seinen ausgezeichneten Soundtrack punkten, den DANNY ELFMAN komponiert hat.
Leider hat an dem Horrorfilm „DARKMAN“ etwas der Zahn der Zeit genagt. Denn manche Szenen und Tricks im Film wirken aus heutiger Sicht etwas ‚antiquiert‘.
„DARKMAN“ lief recht erfolgreich an den Kinokassen und spielte bei einem Budget von 16 Millionen US-Dollar insgesamt 48 Millionen US-Dollar wieder ein. Die zwei „DARKMAN“ - Fortsetzungen waren dagegen minder erfolgreich.
© by Ingo Löchel
Darkman
USA 1990
Stab
- Regie: Sam Raimi
- Drehbuch: Sam Raimi. Chuck Pfarrer, Ivan Raimi, Daniel Goldin und Joshua Goldin
- Kamera: Bill Pope
- Schnitt: Bud S. Smith und David Stiven
- Musik: Danny Elfman
Darsteller
- Liam Neeson als Peyton Westlake / Darkman
- Frances McDormand als Julie Hastings
- Colin Friels als Louis Strack Jr.
- Larry Drake als Robert G. Durant
- Nelson Mashita als Yakitito
- Jessie Lawrence als Eddie Black
- Nicholas Worth als Pauly
- Ted Raimi als Rick
FSK: Ab 18 Jahren (später ab 16 Jahren)
Laufzeit: 91 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 15. November 1990
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