Wolfgang Petersen wurde am 14. März 1941 in Emden geboren, wuchs aber während des Zweiten Weltkrieges in Mecklenburg auf.
Erste Regiearbeit führte Petersen am "Jungen Theater" in Hamburg in verschiedenen Kinderaufführungen durch. Daneben arbeitete er auch als Regieassistent sowie als Schauspieler und begann 1965 ein Studium der Theaterwissenschaft.
1966 wechselte er zur Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin und drehte als Studienarbeiten mit „DIE ROTE FAHNE“ (1968, Dokumentarfilm) sowie „ICH NICHT“ (1969) und „DER EINE – DER ANDERE“ (1969) drei Kurzfilme. 1971 folgte mit „ICH WERDE DICH TÖTEN“ seine Abschlussarbeit.
1970 heiratete er Ursula Sieg, von der er sich 1978 wieder scheiden ließ. Das Paar hatte einen Sohn (Daniel) zusammen.
1971 gab Wolfgang Petersen mit dem „TATORT“-Krimi „BLECHSCHADEN“ sein TV-Debüt als Regisseur. 1974 folgte mit „EINER VON UNS BEIDEN“ sein Kino-Debüt als Regisseur.
Nach weiteren „TATORT“-Folgen und Fernsehfilmen drehte Petersen 1977 mit „REIFEZEUGNIS“ nicht nur einen der erfolgreichsten „TATORT“-Folgen, sondern wurde 1977 mit dem Film „DIE KONSEQUENZ“ auch zum Tabubrecher, der von einer homosexuellen Liebe handelt.
1978 heirate er die Regieassistentin Maria Borgel, mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte.
Der Film über die Besatzung eines deutschen U-Boots im Zweiten Weltkrieg gewann nicht nur zahlreiche deutsche Filmpreise, darunter auch die „GOLDENE LEINWAND“, sondern wurde auch für sechs Oscars nominiert.
Nach dem Erfolg von „DAS BOOT“ folgte mit dem Fantasy-Film „DIE UNENDLICHE GESCHICHTE“ (1984), die bis dahin teuerste deutsche Nachkriegsproduktion, die unter anderem ebenfalls mit der „GOLDENEN LEINWAND“ ausgezeichnet wurde, sowie der SF-Film „ENEMY MINE“ (1985).
1986 zog Petersen nach Los Angeles und gab 1991 mit dem Thriller „TOD IM SPIEGEL“ sein Hollywood-Regie-Debüt.
Nachdem ihn CLINT EASTWOOD gebeten hatte, die Regie in dem Film „IN
THE LINE OF FIRE“ (1993) zu übernehmen, gelang Wolfgang Petersen zwei Jahre später mit diesem Thriller der Durchbruch in Hollywood.
Nach dem Kinohit folgten die Filme „OUTBREAK – LAUTLOSE KILLER“ (1995), „AIR FORCE ONE“ (1997), “DER STURM” (2000) und “TROJA” (2004).
2006 drehte Wolfgang Petersen mit “POSEIDON” seinen letzten Hollywood-Film, der an den Kinokassen floppte.
In Hollywood internationalisierte Wolfgang Petersen gemeinsam mit dem Produzenten Gail Katz seine Produktionsfirma Radiant Film, die er in Radiant Productions umbenannte. Katz fungierte dabei als CEO des Unternehmens.
Die Produktionsfirma Radiant Productions war unter anderem an den Filmen „DER 200 JAHRE MANN“ (1999), „AIR FORCE ONE“ (1997), „DER STURM“ (2000), „TROJA“ (2004) und „POSEIDON“ (2006) sowie an der TV-Serie „THE AGENCY – IM FADENKREUZ DER CIA“ (2001-2003) beteiligt.
Wolfgang Petersen verstarb am 12. August 2022 im Alter von 81 Jahren an den Folgen seiner Bauchspeicheldrüsenkrebs-Erkrankung in Brentwood, Kalifornien, USA.
© by Ingo Löchel
Filmographie
- 1. Tatort – Blechschaden (1971) (TV)
- 2. Anna und Totò (1972) (TV)
- 3. Tatort- Strandgut (1972) (TV)
- 4. Smog (1973) (TV)
- 5. Van der Valk und die Reichen (1973) (TV)
- 6. Tatort - Jagdrevier (1973) (TV)
- 7. Einer von uns beiden (1974)
- 8. Aufs Kreuz gelegt (1974) (TV)
- 9. Tatort - Nachtfrost (1974) (TV)
- 10. Stellenweise Glatteis (1975) (TV)
- 11. Tatort - Kurzschluß (1975) (TV)
- 12. Hans im Glück (1976) (TV)
- 13. Vier gegen die Bank (1976) (TV)
- 14. Die Konsequenz (1977)
- 15. Tatort- Reifezeugnis (1977) (TV)
- 16. Planübung (1977) (TV)
- 17. Schwarz und weiß wie Tage und Nächte (1978) (TV)
- 18. Das Boot (1981)
- 19. Die unendliche Geschichte (1984)
- 20. Enemy Mine - Geliebter Feind (1985)
- 21. Shattered/Tod im Spiegel (1991)
- 22. In the Line of Fire (1993)
- 23. Outbreak – Lautlose Killer (1995)
- 24. Air Force One (1997)
- 25. The Perfect Storm/Der Sturm (2000)
- 26. Troy/Troja (2004)
- 27. Poseidon (2006)
- 28. Vier gegen die Bank (2016)
TV-Serien
- 1. Die Stadt im Tal (1975) Mini-Serie
- 2. Das Boot (1985) Mini-Serie
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