Donnerstag, 22. September 2022

Comic-Verfilmung: The Dark Knight Rises (2012)

Es ist acht Jahre her, dass Bruce Wayne (Christian Bale) in Gestalt des BATMAN in der Nacht des Todes Harvey Dents verschwunden ist und die Verantwortung für dessen Tod übernommen hat.

Seitdem ist der einzige Held von Gotham City zur persona non grata erklärt worden, der nach wie von der Polizei und der Staatsanwalt gesucht wird.

Das Leben von Bruce Wayne ändert sich nach den Jahren der selbst gewählten Isolation, als plötzlich die Diebin Selina Kyle (Anne Hathaway) bei ihm einbricht und einige Tage später der Polizist John Blake (Joseph Gordon-Levitt) vor der Tür seines Anwesens steht.

Weit gefährlicher für Bruce Wayne ist, der sich entscheidet, als Batman in Gotham City wieder für Recht und Ordnung zu sorgen, das Auftauchen des skrupellosen Bane (Tom Hardy), der Gotham City in ein Chaos verwandeln will und insgeheim mit Talia (Marion Cotillard), der Tochter von Ra's al Ghul, den Untergang der Stadt vorbereitet...

Was machte eigentlich die „BATMAN“-Verfilmung „THE DARK KNIGHT RISES“ so interessant, dass sie weltweit über 1 Milliarde US-Dollar eingespielt hat?

Nachdem ich mir den Film auf DVD angeschaut habe, muss ich leider die Antwort geben: Rein gar nichts!

Christopher Nolan und Jonathan Nolan , die für das Drehbuch verantwortlich waren, scheinen sich für den Film jedenfalls weit aus dem Fenster gelehnt zu haben, als sie im dritten BATMAN-Film mit CHRISTIAN BALE, Geschichten, Figuren etc. aus drei Jahrzehnten Batman-Geschichte verarbeitet, hineingepresst und für die Handlung von „THE DARK KNIGHT RISES“ verwurstet haben

Da haben wir einmal den berühmten BANE. Im Comic ein über zwei Meter großer und furchteinflößender Koloss mit riesigen Muskeln. Die Figur des Bane tauchte in den 1990er Jahren zum ersten Mal auf und lehrte BATMAN in der „KNIGHTFALL“-Saga das Fürchten. Denn darin brach der dem dunklen Ritter das Rückgrat.

In „THE DARK KNIGHT RISES“ ist aus dem einst so gefährlichen und gefürchteten Gegner von Batman nichts mehr geblieben und ein knapp 1,80-Meter-Zwerg geworden, der mit der 'Maske' vor seinem Mund, eher lächerlich als gefährlich aussieht, und eher wie ein Pitbull mit Maulkorb wirkt.

Zudem entpuppt sich Bane am Schluss des Films nicht als der große und gefährliche Drahtzieher des ganzen Geschehens, sondern nur als Handlanger einer gewissen TALIA.

Der berühmte Zweikampf zwischen BATMAN und BANE zum Ende der „KNIGHTFALL“-Saga wurde in sehr stark abgewandelter Form in „THE DARK KNIGHT RISES“ zwar verwendet, sieht aber sehr unspektakulär aus. In der Kampfszene versucht Bane Batman zwar das Rückgrat zu brechen, was ihm aber (seltsamerweise) nicht gelingt.

Nun zurück zu TALIA, die BATMAN-Fans als Tochter von R'as al Ghul kennen. Jenen R'as al Ghul, der in „BATMAN BEGINS“ von dem Schauspieler LIAM NEESON verkörpert wurde und darin nach einem Kampf mit dem dunklen Ritter verstarb.

Diese TALIA jedenfalls, taucht in dem Film „THE DARK KNIGHT RISES“ sporadisch als MIRANDA TATE auf, die Bruce Wayne nicht nur privat und geschäftlich, sondern auch bei einem 'geheimen' Projekt unterstützen will.

Aber in Wirklichkeit will sich Talia für den Tod ihres Vater an BATMAN und der Stadt Gotham rächen. Doch die Figur der TALIA bleibt im Film leider ziemlich farblos, auch weil sie im dritten „BATMAN“-Streifen von Regisseur CHRISTOPHER NOLAN nur sporadisch auftritt und erst am Ende des Films ihr wahres Gesicht zeigt, ihre 'Maske' fallen lässt und sich zu erkennen gibt.

Ein Problem in „THE DARK KNIGHT RISES“ ist zudem, dass während des gesamten Films ständig mit der Möglichkeit gespielt wird, dass R'as al Ghul gar nicht gestorben ist, was durch 'Rückblenden auch immer wieder untermalt wird, und den Zuschauern Bane als möglicher Sohn von Ghul suggeriert wird.

Die Leser der BATMAN-Comics wissen vermutlich auch den Grund. Stichwort LAZARUS-Grube, mit dem es R'as al Ghul immer wieder  gelang sein Leben zu verlängern und selbst schwerste Verletzungen zu überleben.

Doch Bane entpuppt sich in „THE DARK KNIGHT RISES“ nur als Retter und 'Leibwächter' von Talia und am Ende des Films als ziemlich zahnloser Pitbull, als sein 'Geheimnis' offenbart wird.

Als weitere Figur  taucht im Film „THE DARK KNIGHT RISES“ dann auch noch SELINA KYLE alias CATWOMAN auf, die von ANNE HATHAWAY eher sehr gewöhnungsbedürftig dargestellt wird und für mich in der Rolle der maskierten Diebin - neben dem Bane-Darsteller - eine weitere glatte Fehlbesetzung ist.

Aber auch die Figur des BRUCE WAYNE wird im „BATMAN“-Film ebenfalls etwas arg gewöhnungsbedürftig dargestellt. Denn während des ganzen Films hadert er mit sich und der Welt und kann sich nicht so recht entscheiden, ob er nun als BATMAN zurückkehren soll oder nicht. Was schließlich zum Bruch mit Alfred, führt. Wieder hervorragend gespielt von MICHAEL CAINE.

Alles das führt dazu, dass aus „THE DARK KNIGHT RISES“ ein ziemlich unausgegorenes Werk geworden ist, vollgestopft mit Figuren und Handlungen aus Jahrzehnten der BATMAN-Geschichte, die alle nicht so recht zusammenpassen.

So ist für mich persönlich „THE DARK KNIGHT RISES“ der bisher schlechteste Film der BATMAN-Trilogie von Regisseur CHRISTOPHER NOLAN.

Einzig und allein „BATMAN BEGINS“, der erste Teil der Trilogie, hatte wenigstens einigen gewissen Unterhaltungswert und gute Ansätze, was jedoch bei den anderen beiden Film, insbesondere bei „THE DARK KNIGHT RISES“ nicht der Fall war und komplett fehlte.

© by Ingo Löchel

The Dark Knight Rises
USA 2012

Stab

  • Regie: Christopher Nolan
  • Drehbuch: Christopher Nolan und Jonathan Nolan
  • Kamera: Wally Pfister
  • Schnitt: Lee Smith
  • Musik: Hans Zimmer

Darsteller

  • Christian Bale als Bruce Wayne / Batman
  • Gary Oldman als James „Jim“ Gordon
  • Tom Hardy als Bane
  • Anne Hathaway als Selina Kyle / Catwoman
  • Joseph Gordon-Levitt als John Blake
  • Marion Cotillard als Talia al Ghul / Miranda Tate
  • Morgan Freeman als Lucius Fox
  • Michael Caine als Alfred Pennyworth
  • Alon Abutbul als Dr. Leonid Pavel
  • Matthew Modine als Lt. Peter Foley
  • Ben Mendelsohn als John Daggett
  • Burn Gorman als Philip Stryver
  • Nestor Carbonell als Bürgermeister Garcia

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 164 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 25. Juli 2012


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