Donnerstag, 5. Januar 2023

Karl May: Unter Geiern (1964)

Die Farm des Siedlers Baumann (Walter Barnes) wird von Prestons (Sieghard Rupp) „Geier-Bande“ überfallen, wobei Baumanns Frau und dessen Tochter getötet werden, wobei es die Banditen so aussehen lassen, als hätten Indianer die Farm angegriffen.

Winnetou (Pierre Brice), Baumann und dessen Sohn Martin (Götz George), die sich auf der Jagd befinden, kommen zu spät, um eingreifen zu können. 

Baumann ist so außer sich vor Schmerz, dass er den Stamm der Schoschonen unter ihrem Häuptling Wokadeh (Georg Mitić) beschuldigt, den Überfall begangen zu haben.

Kurz danach bekommt die Baumann-Farm Besuch von Annie, die sich in Begleitung von Old Surehand (Stewart Granger) und Old Wabble (Mihail Baloh) befindet.

Zudem taucht der „Geier“-Bandit Weller (Mihail Baloh), der sich als Prediger verkleidet hat, auf der Farm auf, der behauptet, Zeuge des Überfalls durch die Schoschonenen gewesen zu sein.  Während Martin ihm gegenüber misstrauisch bleibt vertraut sein Vater dem Fremden.

Auch ein Offizier kommt auf die Farm und erzählt, dass er mit seinen Männern einen Siedlertreck schützen und den Geiern das Handwerk legen will. Annie beobachtet kurz darauf, wie er und Weller einen Brief austauschen und entlarvt ihn als Lügner.

Als Old Surehand eingreift wird der falsche Offizier in Notwehr getötet. Weller gelingt jedoch die Flucht und kehrt zu seiner Bande zurück, wo er dem Anführer Preston von Annies Diamanten erzählt, der ihn danach zum Treck der Siedler schickt, um diese in einen Hinterhalt zu locken.

Am nächsten Tag brechen Old Surehand, Old Wabble und Baumann auf, um die Siedler vor den Banditen zu warnen.

Kurz danach wird Annie von Männern der Geierbande entführt, die von Martin unbemerkt nachreitet  und ihnen bis in ihr Versteck verfolgt. Durch das Eingreifen von Winnetou gelingt Annie und Martin schließlich die Flucht.


Doch als sie den Siedlertreck erreichen, treffen Annie und Martin dort  unverhofft auf den Banditen Weller, der nach wie vor als Prediger getarnt ist…

Nach dem Erfolg von „WINNETOU 2. TEIL“ (1964) war eigentlich mit „WINNETOU UND DER BÄRENJÄGER“ ein weiterer „KARL MAY“-Film mit PIERRE BRICE und LEX BARKER geplant.

Doch als es dem Produzenten Horst Wendlandt gelang, den Schauspieler STEWART GRANGER als Old Surehand zu gewinnen, wurde das Drehbuch entsprechend umgeschrieben. Granger erhielt für seine Rolle in der dem „KARL MAY“-Film eine Gage von 300.000 DM.

„Nach 23 Jahren als Filmschauspieler habe ich praktisch jede Art von Rollen gespielt. Kostümrollen, Liebhaber und moderne Rollen. Ich habe in Amerika auch ein paar Western gedreht, bei denen ich nicht sehr gut war. Es ist eigentlich ganz komisch für einen Engländer in einem Western zu spielen.

Trotzdem scheint es, dass ich als Karl May-Westerner ankomme. Das, verstehen Sie, ist ein Westerner und doch keiner. Denn Karl May, wie sie alle wissen, hat nie Amerika besucht. Und was er schrieb, war seine romantische Vorstellung davon, wie ein Western sein sollte.“ (1)

Die Dreharbeiten zu „UNTER GEIERN“ unter der Regie von ALFRED VOHRER begannen am 10. August 1964 in Jugoslawien

Im Hochtal von Grobnik Polje erbaute der Architekt Vladimir Tadej ‚Baumanns Ranch‘. Für die Bärenszenen begnügte man sich nach den schlechten Erfahrungen mit echten Grizzlybären in „WINNETOU 2. TEIL“ mit Aufnahmen von einheimischen Bären, obwohl diese erheblich kleiner waren als Grizzlys.

Die Goldgräbersiedlung mit dem Saloon als Mittelpunkt erbaute Vladimir Tadej in der Paklenica-Schlucht. Am Stausees Perućko Jezero in der Nähe der Ortschaft Vrlicka wurde der Kampf um die Wagenburg gedreht.

Wie bereits seine Vorgänger lief auch der „KARL MAY“-Film „UNTER GEIERN“ sehr erfolgreich in den westdeutschen Lichtspielhäusern, der 5,5 Millionen Zuschauer in die Kinos lockte.

Aufgrund des Erfolges erhielt der Film eine „GOLDENE LEINWAND“ für über drei Millionen Besucher innerhalb von zwölf Monaten.

© by Ingo Löchel

  • (1)    Stewart Granger


Unter Geiern
BRD/Jugoslawien/Frankreich/Italien 1964

Stab

  • Regie: Alfred Vohrer
  • Drehbuch: Eberhard Keindorff und Johanna Sibelius
  • Kamera: Karl Löb
  • Schnitt: Hermann Haller
  • Musik: Martin Böttcher

Darsteller

  • Pierre Brice als Winnetou
  • Stewart Granger als Old Surehand
  • Götz George als Martin
  • Elke Sommer als Annie
  • Sieghardt Rupp als Preston
  • Paddy Fox als Old Wabble
  • Dunja Rajter als Betsy
  • Walter Barnes als Baumann
  • Mihail Baloh als Weller
  • Renato Baldini als Richter Leader
  • Mario Girotti als Baker jr.
  • Voja Mirić als Stewart
  • Louis Velle als Gordon
  • Stole Arandjelović als Milton
  • Ilija Ivezić als Jackie
  • Dušan Bulajić als Bloomfield
  • Davor Antolić als Rod
  • Boris Dvornik als Fred
  • Mirko Kraljev als Bill
  • Djordje Nenadović als Miller
  • Georg Mitić als Wokadeh

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 100 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 8. Dezember 1964
 

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