Freitag, 10. Februar 2023

Abenteuerfilm: Mein Schwert für den König (1960)

Schlecht steht es im Jahr 1616 um Frankreich, auf dessen Thron der 15jährige Louis XIII. (Christian Fourcade) sitzt.

Seine Mutter, Maria de Medici (Lise Delamare), ist Wachs in den Händen ihres Ratgebers und Premierministers Concini (Arnoldo Foà).

Der will seinen Einfluss behalten und selbst den Thron besteigen. Folter und Mord sind seine bevorzugten Mittel, um die, die ihm im Weg stehen, für immer zu beseitigen.

Gleichzeitig verschwören sich Vertreter des Hochadels, die um ihren Einfluss am Hof besorgt sind, und planen, Louis XIII. mitsamt seinem Premierminister zu stürzen und Herzog Charles d'Angoulême (Raphael Patorni) zum König zu krönen.

Das ruft den Edelmann François de Capestang (Jean Marais), "Le Capitan" genannt, auf den Plan. 

Unter seinem Wahlspruch "Mein Schwert für den König" greift er mit seinem Gefolgsmann Cogolin (Bourvil) in die Machtkämpfe ein... 

 Nach dem riesigen Erfolg des historischen Abenteuerfilms „DER RITTER DER NACHT“ (1959) mit JEAN MARAIS in der Hauptrolle, der über 5,8 Millionen Franzosen in die Kinos lockte,  lag es für Regisseur André Hunebelle mehr als nahe, den Erfolg des Vorgängers mit einem weitere Abenteuerfilm zu wiederholen.

Das Ergebnis war „MEIN SCHWERT FÜR DEN KÖNIG“, in der das Erfolgsduo JEAN MARAIS und BOURVIL erneut zusammen vor der Kamera stand.

Wie bereits im Vorgängerfilm „DER RITTER DER NACHT“ machte der Schauspieler JEAN MARAIS auch in „MEIN SCHWERT FÜR DEN KÖNIG“ alle Stunts selbst.

Im Verlauf der Handlung des Films musste Capestang, gespielt von JEAN MARAIS, die schöne Gisèle d'Angoulême (gespielt von Elsa Martinelli) retten, die in der Burg Clairefont (in Wirklichkeit das Château de Val in Lanobre, unweit von Bort-les-Orgues in Corrèze) gefangen gehalten wurde. Dazu war der einzige Weg, die hohen, schwindelerregenden Mauern zu erklimmen, um ins Innere zu gelangen.

Der Aufstieg war so gefährlich, dass die Versicherungen sich weigerten, das Risiko zu decken. Wie immer weigerte sich der Schauspieler JEAN MARAIS, gedoubelt zu werden, um die Authentizität der Handlung zu verstärken und aus Loyalität gegenüber seinem Publikum.

Nachdem er die auszuführenden Handgriffe und technischen Ratschläge von professionellen Kletterern wie dem Bergsteiger Pierre Kohlmann genau befolgt hatte, verlangte Marais, den Stunt selbst zu machen.

Unter den besorgten Augen des Regisseurs André Hunebelle und seiner Assistenten wurde die Wand in zwei Teilen erklommen. Im ersten Teil kletterte Marais mit Hilfe von Dolchen, die er nacheinander in die Ritzen der Steine einführen musste, die ersten sechs Meter ohne Probleme hinauf, indem er einen Dolch nach dem anderen einsteckte, als plötzlich einer von ihnen abbrach.

Marais fiel zwar, aber ohne sich zu verletzen, und setzte danach das Klettern fort, bis er in fünfzehn Metern Höhe eine Art Plattform erreicht hatte, auf der er nach einer Erholungsphase, den zweiten Teil des Aufstiegs in Angriff nehmen konnte.

Von hier aus warf er ein Seil mit einem Steigeisen ab, um es an einer kleinen Öffnung in einer anderen Wand des Schlosses zu befestigen. Nachdem er das Seil befestigt hatte, sprang er in die Luft und kletterte mit bloßen Händen zu der Fensteröffnung, durch die er in die Festung gelangte.

Auch eine weitere Szene konnte Marais ohne Blessuren während der Dreharbeiten von „MEIN SCHWERT FÜR DEN KÖNIG“  bewerkstelligen. Der Schauspieler schwang sich in einem langen Waffensaal an einem Kronleuchter in Form eines Kutschrads von einem Ende zum anderen, um danach durch ein hohes Buntglasfenster (in Wirklichkeit Kristallzucker) zu springen, um auf dem Rücken seines Pferdes Sultan zu landen, das in vollem Galopp losstürmt.

Nachdem „MEIN SCHWERT FÜR DEN KÖNIG“ am 5. Oktober 1960 in Frankreich gestartet war, wurde der Abenteuerfilm ein großer Erfolg an Kinokassen, der über 5,1 Millionen Franzosen in die Lichtspielhäuser lockte.

© by Ingo Löchel

Mein Schwert für den König
(Originaltitel: Le Capitain)
Frankreich/Italien 1960

Stab

  • Regie: André Hunebelle
  • Drehbuch: Franco Foucard, Jean Halain und André Hunebelle
  • Kamera: Marcel Grignon
  • Schnitt: Jean Feyte
  • Musik: Jean Marion

Darsteller

  • Jean Marais als François de Capestan
  • Bourvil als Cogolin
  • Elsa Martinelli als Gisèle d'Angoulême
  • Arnoldo Foà als Concino Concini
  • Pierrette Bruno als Giuseppa
  • Lise Delamare als Marie de Médicis
  • Annie Anderson als Béatrice de Beaufort
  • Guy Delorme als Rinaldo
  • Christian Fourcade als Louis XIII
  • Jacqueline Porel als Léonora Galigaï
  • Jean-Paul Coquelin als Vitry
  • Raphaël Patorni als Le duc d'Angoulême
  • Robert Porte als Duc de Rohan
  • Jean Berger als Luynes

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 101 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 26.Januar 1961

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