Aus
seinen Knöcheln wachsen Knochenkrallen, und er spießt Thomas auf, der ihm vor
seinem Tod offenbart, dass er James' biologischer Vater ist. James flieht mit
Thomas' anderem Sohn, Victor Creed, James' Halbbruder, der wie James scharfe
Krallennägel und eine Heilungsfaktormutation hat.
Sie
verbringen das nächste Jahrhundert als Soldaten und kämpfen im amerikanischen
Bürgerkrieg, in beiden Weltkriegen und im Vietnamkrieg. In Vietnam versucht der
zunehmend gewalttätige Victor (Liev Schreiber),
eine Vietnamesin zu vergewaltigen und tötet einen ranghohen Offizier, der ihn
daran hindern will.
James kehrt zu Victor zurück und verteidigt ihn, ohne von den Absichten seines Bruders zu wissen. Die beiden werden zur Hinrichtung durch ein Erschießungskommando verurteilt, die sie aber überleben.
Major
William Stryker (Danny Huston) bietet
ihnen die Mitgliedschaft im Team X an, einer Gruppe von Mutanten, zu der der
Scharfschütze Agent Zero (Daniel Henney),
der Katana-schwingende Söldner Wade Wilson, der Teleporter John Wraith, der
superstarke und unverwundbare Fred Dukes und der Technopath Chris Bradley
gehören.
Sie
schließen sich dem Team für ein paar Missionen an, wobei James den Decknamen
Logan (Hugh Jackman) verwendet, aber Victor
und der Mangel an Selbstbeherrschung und Empathie der Gruppe veranlassen Logan,
das Team zu verlassen.
Sechs
Jahre später arbeitet Logan als Holzfäller in Kanada, wo er mit seiner Freundin
Kayla Silverfox(Lynn Collins) lebt.
Dort
tauchen Stryker und Zero auf, die Logan berichten, dass Wade und Bradley
getötet wurden; jemand hat es auf das Team abgesehen. Logan weigert sich,
wieder Stryker anzuschließen, aber nachdem er Kaylas blutüberströmte Leiche im
Wald gefunden hat, wird ihm klar, dass Victor dafür verantwortlich ist.
Stryker
ordnet an, Logans Gedächtnis zu löschen, damit er als Strykers persönliche
Waffe eingesetzt werden kann. Doch flieht auf eine nahe gelegene Farm, wo ein
älteres Ehepaar ihn aufnimmt.
Doch Zero ermordet das Paar am nächsten Morgen und versucht, Logan zu töten. Logan schießt Zeros Hubschrauber ab und schwört, sowohl Stryker als auch Victor zu töten. Dann sprengt er den Hubschrauber in die Luft und tötet Zero.
Logan
findet Wraith und Dukes (Kevin Durand) in
einem Boxstudio in Las Vegas. Dukes, der aufgrund einer schuldbedingten
Essstörung an Größe zugenommen hat, erklärt, dass Victor immer noch für Stryker
arbeitet und Mutanten jagt, an denen Stryker in seinem neuen Labor auf
"The Island" experimentieren kann.
Dukes
erwähnt auch Remy "Gambit" LeBeau (Taylor Kitsch), der als einziger von der Insel geflohen ist und daher ihren Standort
kennt. Wraith und Logan finden LeBeau in New Orleans und kämpfen dann beide
gegen Victor, der Wraith tötet und seine DNA extrahiert.
Daraufhin willigt Gambit ein, bei der Befreiung von Mutanten zu helfen, die Stryker gefangen genommen hat, und bringt Logan zu Strykers Anlage…
Während die drei ersten „X-MEN“-Filme in der nicht allzu
fernen Zukunft angesiedelt waren, spielt die Hauptgeschichte von „X-MEN
ORIGINS: WOLVERINE“ – als erstes Kapitel der Saga – vor den Ereignissen, die in
der Trilogie geschildert wurden. Der Film spielt in den 70iger Jahren, beinhaltet
aber auch Rückblicke, die 150 Jahre in der Geschichte zurückgehen.
Der erste „X-MEN“-Film, in dem der damalige
Hollywood-Neuling HUGH JACKMAN die
Schlüsselrolle des Wolverine übernahm, kam 2000 in die Kinos. Der Film begeisterte
Kritik und Publikum gleichermaßen und verhalf dem damals schwächelnden
Comic-Helden-Genre zu neuer Stärke.
Für Jackman, der „X-MEN ORIGINS: WOLVERINE“ zum vierten
Mal in die Rolle des Wolverine schlüpft, war es die Gelegenheit, noch tiefer in
den Charakter seiner Figur einzudringen.
„Wir begleiten Logan nun auf der Reise, die erzählt, wie er zu dem geworden ist, der er ist und welche inneren Kämpfe er dabei durchzustehen hatte. Wolverine besitzt einige fast sakrale Qualitäten, die Wichtigste ist, dass er ein knallharter Typ ist. Um es mit seinen eigenen Worten zu sagen: ’Wolverine ist in den Dingen, die er tut, der Beste – und das was er tut, ist nicht sehr nett’.“ (1)
Das erste Mal in seinem langen Leben verspürt er
Zufriedenheit und führt gemeinsam mit Lehrerin Kayla Silverfox, in welcher er
die Liebe seines Lebens gefunden hat, eine scheinbar idyllische Existenz.
„Kayla ist der Auslöser für die größten Veränderungen, denen sich Logan je stellen musste. Sie bringt ihn dazu, anderes über den Konflikt¸ Mensch und Mutant zu sein, nachzudenken. Ihre Beziehung läßt Logans alte Wunden heilen und ihn, die Risiken und Konsequenzen zu lieben, erfahren.“ (2)
Aber während Logan nach dem Frieden sucht, der ihm über
ein Jahrhundert lang verwährt geblieben ist, holt ihn die Welt, der er zu entfliehen
versucht, wieder ein.
„Es ist hier genauso wie mit allen anderen Problemen des Lebens. Wenn man sich nicht wirklich mit ihnen auseinandersetzt und sie löst, werden sie immer wieder auftauchen. Und es ist von Anfang an klar, dass Wolverine vor Problemen weggelaufen ist, mit denen er sich auseinander setzen muss. Und eines dieser Probleme ist Victor , sein Bruder.“ (3)
Victor Creed, der auch als Sabretooth bekannt ist,
besitzt ähnliche Kräfte wie Logan. Beide sind quasi unzerstörbar und verfügen
über immense übernatürliche Kräfte. Zu Victors besonderen Fähigkeiten gehören
ein katzenartiger Kampfstil und Sprungkraft; manchmal greift er auf allen
Vieren an.
In Rückblicken erfahren wir, dass Logan als James Howlett
geboren wurde und bis ins Teenageralter nicht wusste, dass er und Victor Brüder
sind. Eine Familientragödie rufen bei Logan erstmals seinen unglaublichen Zorn
und rasiermesserscharfe Klingen hervor, die ihn zu einem übernatürlichen Wesen
werden lassen.
Logan und Victor fliehen von Zuhause und schließen einen
Bund, der über Brüderschaft hinausgeht. Als unbesiegbare Krieger nehmen sie im
Verlauf von zwei Jahrzehnten an zahllosen kriegerischen Auseinandersetzungen
teil, darunter der Amerikanische Bürgerkrieg, die beiden Weltkriege und der
Vietnam-Konflikt.
Dabei genießt Victor das Kämpfen mehr als Logan. Victors
Brutalität führt dazu, dass die beiden vor einem Erschießungskommando landen –
aber natürlich können Kugeln ihnen nichts anhaben.
So wird ein Oberst namens William Stryker auf die
einzigartigen Fähigkeiten der beiden aufmerksam und fragt sie, ob sie einem
Spezialteam anschließen wollen, das er gerade zusammenstellt.
Das Kinopublikum kennt Stryker schon aus „X2“, wo er versucht, alle Mutanten
der Welt auszulöschen. In diesem Teil wurde bereits auf die lange Vorgeschichte
zwischen Logan und Stryker hingedeutet, jedoch nur mittels kurzer
Gedankenblitze Logans verlorener Erinnerungen.
In „X-MEN ORIGINS: WOLVERINE“ erfährt man nun die ganze
Geschichte, die sich zwischen Stryker, Logan, Victor und den anderen Mutanten
ereignete.
Da der neue Film Jahre vor den in X2 gezeigten
Ereignissen spielt, brauchte man für den Part des Stryker, den zuletzt Brian
Cox verkörperte, einen jüngeren Darsteller. Die Filmemacher kontaktierten DANNY
HUSTON.
„Er hat in gewisser Weise dazu beigetragen, Wolverine zu erschaffen. Stryker liebt und hasst Logan und will ihn und die anderen Mutanten kontrollieren. Er sieht die Mutanten als Kinder bzw. wilde Tiere. Indem er sie kontrolliert, kann er sie als Waffen benutzen, als Waffen, mit deren Hilfe er die Sicherheit der Menschheit garantieren will.
Er liebt Wolverine wie einen Sohn. Aber er muss ihn manipulieren, vielleicht sogar töten. Denn für ihn ist sein persönlicher Kreuzzug wichtiger als das Leben eines einzelnen Menschen – oder das eines Mutanten.“ (4)
Es war für RYAN REYNOLDS geradezu schicksalhaft, dass er als lebenslanger Fan des Marvel-Comics Deadpool die Rolle übertragen bekam.
Die Waffen von Wade/Deadpool sind japanische
Langschwerter, sogenannte Katanas. Mit ihnen übte Reynolds ausgiebig, um auf
der Leinwand entsprechend zu überzeugen. „Ich lebte, aß und atmete diese
Schwerter“, erinnert er sich.
Ein weiteres Team X-Mitglied ist Bradley, in dessen Rolle DOMINIC MONAGHAN, bekannt aus der Serie „Lost“ und der „Herr der Ringe“-Trilogie schlüpft.
Bradley, der Elektrizität kontrollieren und manipulieren
kann, ist eine bewegende Figur, die als Mitglied einer Zirkustruppe ein
verstecktes Dasein führt.
Das Team X-Mitglied John Wraith, das Wolverines engster
Freund wird, ist ein Teleporter, der verschwinden und auftauchen kann wann, wo
und wie er will. Will.i.am, Mitglied der bekannten Hip-Hop-Band The Black
Eyed Peas, gibt in „X-MEN ORIGINS: WOLVERINE“ sein Debüt in einem Spielfilm gibt.
Obwohl er schon lange das Team X verlassen hat, bleibt er
in engem Kontakt mit Fred J. Dukes, einem exzellenten Kämpfer, der sich hat
gehen lassen und nun zum 350-Kilo-Koloss - bekannt als The Blob und gemeinster
Kerl, den man kennt - mutiert ist. KEVIN DURAND, der in „Lost“ einen
furchtlosen Söldner porträtierte, trägt in dieser Rolle einen der gewaltigsten
und ausgeklügeltesten Fettanzüge der Filmgeschichte. Sein Kostüm wird von einem
extra für die NASA entwickelten System gekühlt.
Ein gleichermaßen furchteinflößender Krieger ist auch
Agent Zero, ein ausgezeichneter Fährtensucher und höchst effizienter
Scharfschütze, der von DANIEL HENNEY gespielt wird.
Der Mutant mit dem Namen Gambit war nie Mitglied des Team
X – Logan trifft erst viel spät während seiner Reise auf ihn. Dennoch fällt ihm
in Logans Rachefeldzug eine entscheidende Rolle zu.
Die Fans der „X-Men“-Comics haben schon lange seinem
erstem Auftritt im Kino entgegengefiebert. Gambit, der auch auf den Namen Remy
LeBeau hört, ist ein Meister mit dem Bo-Stab und in Sachen kinetischer Energie.
Er kann mit bloßer Willenskraft Dinge bewegen und zu
explosiven Waffen machen – besonders gut ist er dann, wenn ein Satz Karten ins
Spiel kommt. Da kann ein Ass schon mal wirklich tödlich werden.
„Vor dem Start jedes ‚X-Men’-Films kamen die Leute zu mir und fragten mich, ob Gambit im neuen Film mit von der Partie sei. ’Wird er Karten werfen?’ hieß es oft. Ich antwortete dann: ’Nur mit der Ruhe, er wird seinen Auftritt bekommen.“ (5)
TAYLOR KITSCH, der gerade eine Staffel der hochgelobten
Serie „Friday Night Lights“ abgedreht hatte, bekam den Zuschlag für den Part.
„Als ich in Sydney ankam und mit den Proben anfing, ging ich zu den Produzenten und versicherte ihnen, dass ich hier sei, um zu lernen und hart zu arbeiten.“ (6)
Besonders ausgiebig und intensiv trainierte er mit dem
Bo-Stab sowie japanischen Kampfstöcken und übte stundenlang den Umgang mit
Spielkarten, um möglichst glaubwürdig als Gambit zu wirken.
Wenn es aber um die „Ursprünge“ Logans und seine
Geschichte geht, gibt es keine wichitgere Figur als die seines Bruders Victor
Creed. Zutiefst angewidert von Strykers unethischer Vorgehensweise, hat Logan
Victor und dem „Team X“ einst den Rücken gekehrt.
Aber die zwei Brüder können weder Zeit noch Raum trennen,
sind sie doch beide zwei Seiten ein und derselben Person.
„Ich sehe Victor als Logans Doppelgänger, als dessen dunklere Seite. Was beide antreibt, ist die Suche nach ihrem richtigen Platz im Leben. Sie wollen irgendwo dazugehören. Und Victor gehört nun einmal zu Logan. Als ihr Bund zerbricht, will Victor ihn wieder kitten – mit allen Mitteln, seien sie nun gut oder schlecht.“ (7)
Victors brutaler Mord an Kayla weckt
Logans Rachedurst. Als die beiden wieder aufeinander treffen, kommt es zu
einem erbitterten Kampf, in dem Logan schwer verletzt wird.
Logans Skelett soll mit Adamantium verstärkt werden,
mittels einer Metalllegierung quasi unzerstörbar gemacht werden. So wird Logan
zu Wolverine, den man aus den früheren „X-Men“-Filmen kennt.
Um diese Verwandlung durchzustehen, muss Logan mehr
leiden, als es jeder andere Mensch ertragen könnte. Die Zuschauer haben in „X2“
schon Momentaufnahmen dieser „Weapon X“-Prozedur gesehen.
Jetzt wird jedoch die gesamte Grausamkeit dieser
schmerzhaften Transformation enthüllt. Logan liegt in einem wassergefüllten
Plexiglastank von der Größe eines Sarges. Roboterarme mit applizierten
30-Zentimeter-Nadeln dringen mit unglaublicher Geschwindigkeit überall in seinen
Körper ein und stählen seine Knochen. Mit Adamantium.
Wolverine, der schon mehrfach angeschossen und vielfach
mit Messern verletzt wurde, der Autounfälle, Explosionen und Hinrichtungen
überlebt hat, musste noch nie so leiden wie bei dieser Operation.
Kaum hat Wolverine diese Tortur überlebt, sieht er sich
erneut betrogen und es kommt zu einem weiteren Kampf mit Victor und der neuen
Generation von Strykers Militärexperimenten.
Unbeeindruckt von Logans Flucht als nun unzerstörbarer
Wolverine, missbraucht Stryker weiterhin die Mutanten, um sie ihn Waffen
umzuwandeln. Zu seinen unfreiwilligen Helfern gehören die Teenager
Scott Summers (Tim Pocock) und Emma Frost (Tahyna Tozzi).
Scott, der als Erwachsener Cyclops, Führer der „X-Men“
sein wird, kann mit seinen Augen tödliche Strahlen abschießen; Emma, eine
weitere beliebte Figur aus der „X-Men“-Comicwelt, besitzt telepathische
Fähigkeiten und eine diamantartige Haut, die unzerstörbar ist.
Jetzt sehen sich die Mutanten einem Feind gegenüber, der
geschworen hat, sie zu zerstören, in einem Aufstand, der erahnen lässt, welch
große Schlacht nun bevorsteht.
Hugh Jackman, der Produzent, schonte Jackman, den Schauspieler, in keinster Weise. So durchlief er ein Fitnesstraining, wie er es noch nie zuvor absolviert hatte – mit dem Ergebnis, dass er in seinem Leben auch noch nie fitter gewesen ist.
Jackman wollte für
„X-MEN ORIGINS: WOLVERINE“ noch besser, noch durchtrainierter dastehen als
bei den drei vorhergegangenen Abenteuern.
„In den drei bisherigen „X-Men“- Filmen sah ich als Logan nie so aus, wie ich mir das vorgestellt hatte. Hier wollte ich meinen Vorstellungen ganz entsprechen, ich wollte als Logan wie ein Tier aussehen, mit hervortretenden Adern und gespannt wie eine Feder. Ich wollte beim Publikum glaubhaft rüberkommen.Es sollte denken: ‚Okay, der Typ ist wahrlich Furcht einflößend. Der könnte einem locker den Kopf abreißen’.“ (8)
Neben den endlosen Stunden im Fitnessraum erhöhte Jackman
auch seine Protein- und Kalorienzufuhr auf die eines professionellen Athleten.
Ein typischer Tag sah für ihn folgendermaßen aus: Um Vier Uhr kurz aufstehen
und einen speziellen Proteinshake trinken. Dann, um sechs Uhr, endgültig das
Bett verlassen und mit dem Gewichttraining beginnen. Dabei versetzte er sich,
um mehr Kilos zu stemmen, gedanklich schon in den Part des Wolverine.
„Als Wolverine konnte ich rund zwanzig Prozent mehr Gewichte auflegen, zwanzig Prozent härter und länger trainieren. Wenn ich nämlich für mich selbst trainiere, denke ich mir: ‚So, das reicht. Mehr muss ich mich wirklich nicht anstrengen‘. Als Wolverine geht das nicht, da muss ich dessen Kräften entsprechend auch härter zulegen, strenger mit mir selbst sein.“ (9)
Die Filmemacher wollten mehr Action, es gab neue X-Men
Charaktere und um den Einsatz noch zu erhöhen, entschieden sie sich, auch noch
die Drehorte zu wechseln. Während „X-MEN“ primär in Toronto entstanden war, die
Bühnen, Studios und Örtlichkeiten von Vancouver für „“X2“ und „X-MEN: THE LAST
STAND“ genutzt wurden, siedelte man für „X-MEN ORIGINS: WOLVERINE“ nach
Neuseeland und Australien um und filmte nur einige Schlüsselsequenzen in
Vancouver.
„Eine weitere Herausforderung für mich bestand hier darin, für dieses Abenteuer eine neue Heimat zu finden, einen neuen Produktionsort. Obwohl ich mich dem Stil der Vorgängerfilme verpflichtet fühle, wollte ich auch, dass unsere Produktion imposanter und anders aussieht. Und Neuseeland hat etwas Unwirkliches. Es ist irgendwie magisch. (10)
Jackman, Regisseur Gavin Hood, Chefkameramann Donald
McAlpine (MOULIN ROUGE, „Moulin Rouge“, 2001) und Produktionsdesigner Barry
Robison nutzten zahlreiche Schauplätze dieser Länder um die Orte für die vier
Kriege nachzubilden, die Stadt New Orleans, Hochschulen in den USA und die
kanadische Wildnis.
Glaubt man McAlpine, waren die herrlichen Landschaften
Neuseelands besonders wichtig. Zum einen für den fiktionalen kanadischen Ort
Alkali Lake, Basis des geheimen „Weapon X“-Programms, zum anderen – hierfür
siedelte man auf Neuseelands South Island um – für das ländliche Paradies, in
das sich Logan leider viel zu kurz mit seiner großen Liebe Kayla Silverfox
zurückziehen kann.
Neuseelands South Island war zudem Drehort für eine der
größten Actionsequenzen des Films, einer Hubschrauberjagd mit abschließendem
spektakulärem Absturz. Hier arbeitete der Regisseur des zweiten Stabs Peter
MacDonald (THE BOURNE ULTIMATUM, „Das Bourne Ultimatum“, 2007) eng mit Hood
zusammen, während sie unter anderem eine Farm in die Luft sprengten und eine
spektakuläre Motorradfahrt Logans filmten – und zwar auf der Harley Davidson,
die zu seinem Markenzeichen wird.
Anschließend zog die Produktion nach Sydney, Australien
um, wo man an verschiedensten Orten der Stadt drehte, u.a. in einem verlassenen Krankenhaus, einem
seit langem nicht mehr bespielten Theater der 20er Jahre – welches zum Boxring
umfunktioniert wurde, in dem Logan mit dem 350-Kilo-Koloss Blob kämpft –, im
Centennial Park, an den wunderschönen Stränden der North Shore und einem
Fußballfeld, das man zu einem Rummelplatz umfunktionierte.
Der bemerkenswerteste Drehort war aber Cockatoo Island, das die Bauabteilung in ein still gelegtes Atomkraftwerk umgestaltete – das Zuhause von Strykers Laboratorien und „Aufbewahrungsort für Mutanten“.
Die Insel beherbergte einst die größte Werft Australiens mit einem Trockendock, das 1857 von Sträflingen errichtet worden war, und gleichzeitig auch ein königliches Gefängnis.
Dieser Drehort drängte sich geradezu auf, um jene
isolierte, finstere Welt Strykers auferstehen zu lassen, in der er seine
Experimente mit Mutanten durchführt.
Um den lang erwarteten Auftritt Gambits richtig in Szene
zu setzen, zog man in die Fox Studios in Sydney. Hier wurden Teile von New
Orleans rekonstruiert, der Heimat Gambits.
Unter anderem baute das Setdesign-Team eine für New
Orleans typische Gasse, wo es zu einem höchst explosiven Kampf zwischen Logan,
Gambit und Wraith kommt. Hier, in bestens zu kontrollierender Umgebung und
ausgestattet mit den modernsten technischen Möglichkeiten, konnte man Action
vom Feinsten in Szene setzen.
Die Schauspieler und ihre Stuntdoubles kletterten Wände hoch, sprangen von Dach zu Dach und bekamen die volle Wucht von Gambits Spielkarten und des Bo-Stab zu spüren.
Und dann waren da schließlich noch die Szenen, in denen
sich Logan und Victor durch die verschiedenen Schlachtfelder der vier Kriege,
an denen sie teilnehmen, kämpfen.
Während des Amerikanischen Bürgerkrieges ziehen sie gegen
die Konföderierten ins Feld, im Ersten Weltkrieg verhandeln sie in
Schützengräben, im Zweiten Weltkrieg landen sie in der Normandie und
schließlich sind sie auch im verheerenden Vietnam-Konflikt im Einsatz.
Für die zahllosen Uniformen der Hunderten von Soldaten
der verschiedenen Epochen war die Kostümdesignerin Louise Mingenbach
verantwortlich, Rüstungs- und Waffenspezialisten wiederum unterwiesen die
Statisten in Sachen Schießen und korrekter Kleidung.
Nachdem die schwierigen Kriegsszenen zu Ende gebracht
waren, schloss man die Hauptdreharbeiten in Australien und Neuseeland ab.
Nun blieben nur noch ein paar komplizierte Außenaufnahmen, die aus wetter- und kulissentechnischen Gründen ausschließlich in Kanada realisiert werden konnten.
In dem Moment, in dem man auch diese erfolgreich
abgeschlossen hatte, setzte der Postproduktionsprozess ein und nahm
augenblicklich Geschwindigkeit auf.
Ohne auszuruhen, arbeitete Jackman an dem Projekt weiter,
erinnerte sich derweilen aber auch an seine eigenen „Ursprünge“ als Wolverine.
Wie viele wissen, wurde er im Jahr 2000 – bei seinem Hollywood-Debüt – nur
wenige Tage vor Drehbeginn von X-MEN als Wolverine besetzt.
Zunächst hatte Jackman Bedenken, den Part überhaupt zu
übernehmen, kannte er seinen Charakter und die gesamte „X-Men“-Mythologie doch
nicht.
„Ich hielt es für äußerst ungewöhnlich, dass man aus ‚X-Men‘ einen Film machen wollte. Und ein Typ, dem Klingen aus der Hand wachsen… Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nichts über die Figur, geschweige denn von der unglaublich vielschichtigen X-Men-Historie. Und wenn ich das alles gewusst hätte, dann hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht getraut, die Rolle wegen des zu erwartenden Drucks zu übernehmen“. (11)
Mit „X-MEN ORIGINS: WOLVERINE“ präsentiert der Regisseur
GAVIN HOOD („Ender’s Game“) eine ziemlich enttäuschende Comic-Verfilmung, die
zwar eine actionreiche Handlung präsentiert, aber vor allem an ihrer wirren und haarsträubenden
Geschichte kränkelt.
© by Ingo Löchel
- (1) Hugh Jackman
- (2) Lynn Collins
- (3) Hugh Jackman
- (4) Danny Huston
- (5) Produzent Ralph Winter
- (6) Taylor Kitsch
- (7) Liev Schreiber
- (8) Hugh Jackman
- (9) Hugh Jackman
- (10) Hugh Jackman
- (11) Huhg Jackmam
X-Men Origins: Wolverine
(Originaltitel: X-Men Origins: Wolverine)
USA 2009
Stab
- Regie: Gavin Hood
- Drehbuch: David Benioff und Skip Woods
- Kamera: Donald McAlpine
- Schnitt: Nicolas De Toth und Megan Gill
- Musik: Harry Gregson-Williams
Darsteller
- Hugh Jackman als Logan / Wolverine
- Liev Schreiber als Victor Creed / Sabretooth
- Danny Huston als Col. William Stryker
- Lynn Collins als Kayla Silverfox / Silver Fox
- Taylor Kitsch als Remy LeBeau / Gambit
- Ryan Reynolds als Wade Wilson / Deadpool / Waffe XI
- Daniel Henney als David North / Agent Zero
- Aaron Jeffery als Thomas Logan
- Myles Pollard als Phelan
- Dominic Monaghan als Chris Bradley / Bolt
- Kevin Durand als Frederick J. Dukes / The Blob
- Tahyna Tozzi als Emma Silverfox
- Tim Pocock als Scott Summers / Cyclops
- Patrick Stewart als Professor Charles Xavier / Professor X
FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit
- 105 Minuten (Kinofassung)
- 107 Minuten (Extended Cut)
Deutscher Kinostart: Am 29. April 2009
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