Weil
er nun nichts mehr zu verlieren hat, erklärt Perseus sich zu dem tollkühnen
Versuch bereit, Hades zu überwinden, bevor dieser den Götterkönig Zeus (Liam Neeson) entmachtet und die Erde ins Höllenchaos stürzt.
Auf
gefährlichen Pfaden führt Perseus eine Gruppe unerschrockener Krieger in die
verbotenen Welten.
An
seiner Seite kämpft der erfahrene Soldat Draco (Mads Mikkelsen), der den
trotzigen Perseus immer wieder ermutigt, seine gottgegebenen Fähigkeiten
einzusetzen.
Dabei müssen sie sich gegen infernalische Dämonen und fürchterliche Monster wehren, doch eine Chance auf Erfolg haben sie nur, wenn Perseus seine göttliche Kraft akzeptiert, der Vorsehung trotzt und sein Schicksal in die eigenen Hände nimmt…
Perseus, der Held des Films, hat gerade seine Familie
verloren und fühlt sich zwischen zwei Welten hin- und hergerissen: In der
Menschenwelt ist er aufgewachsen, während viele glauben, dass er eigentlich in
die Welt der Götter gehört. SAM WORTHINGTON spielt den Halbgott als Zauderer,
der sein Geburtsrecht als Sohn des Zeus weder nutzen noch überhaupt zur
Kenntnis nehmen will.
„Der Darsteller des Perseus muss zwei Eigenschaften mitbringen, die man selten in einer Person vereint findet: ein großes Herz und einen starken Körper“, stellt Sam ist einer der im positiven Sinne explosivsten Schauspieler, die ich kenne, aber noch wichtiger war mir, was wir mithilfe dieser Figur ausdrücken wollen: Er zeigt Perseus als starken, entschlossenen, aber auch Fragen stellenden Helden – genau das, was ich von dieser Rolle erwarte.“ (1)
Perseus’ Unabhängigkeit kommt bei seinem leiblichen
Vater, dem Götterkönig Zeus, gespielt von LIAM NEESON, gar nicht gut an: Zeus
meint, dass Perseus Hilfe braucht und darum bitten sollte. Zeus ist es gewohnt,
von seiner Schöpfung – den Menschen – widerspruchslos geliebt zu werden.
Deshalb weiß er jetzt nicht so recht, wie er mit der bröckelnden
Verehrungsbereitschaft und den zunehmenden Aufständen umgehen soll.
„Im Gegensatz zu den anderen Götter liebt Zeus die Menschen ganz besonders. Er hat sie erschaffen und gerät in einen Zwiespalt, denn weil er sie liebt, will er sie nicht mit all seiner Macht strafen und ganze Armeen vernichten. Er hat sich also clevere Methoden einfallen lassen, um sie zum Gehorsam zu zwingen … aber die Zeiten ändern sich.“ (2)
In dieser Situation hilft es gar nicht, dass sein Bruder
Hades, Herrscher über die Unterwelt, Druck auf Zeus ausübt, denn er möchte das
Problem auf seine Art regeln.
„Vor Äonen haben Zeus, Hades und ihr Bruder Poseidon die Herrschaft über das Universum von ihren Eltern, den Titanen, übernommen. Zeus herrscht über den Himmel, Poseidon über das Meer, und mit einem Trick sorgte Zeus dafür, dass Hades die Herrschaft über die Unterwelt übernahm.
Hades sieht jetzt seine Chance für Vergeltung gekommen und versucht Zeus dazu zu bringen, einen Krieg mit den Menschen zu beginnen. Zeus lässt sich zunächst von Hades’ brüderlichen Bitten täuschen und glaubt, dass Hades Recht haben könnte … vielleicht sollte man der Menschheit wirklich eine Lektion erteilen.“ (3)
In Wirklichkeit stärkt aber die menschliche Furcht nur
Hades, nicht Zeus. Der berühmte Schauspieler RALPH FIENNES spielt den
intriganten Unterweltherrscher, der unbedingt seinen rechtmäßigen Platz im
Himmel einnehmen will.
„Hades erscheint auf dem Olymp in der gewaltigen Marmorhalle hoch in den Wolken und erkennt, was ihm dort unten unter den Verdammten und Toten so lange entgangen ist. Und Mitleid gehört wahrlich nicht zu seinen Eigenschaften. Er ist von Zeus betrogen worden und meint, dass jetzt er selbst am Zuge ist. Also begibt er sich nach Argos und demonstriert seinen Zorn, seine Macht über die Menschen. Er fordert das Opfer, das schließlich zu Perseus’ Mission führt.“ (4)
Tatsächlich fordert Hades ein schweres Opfer – das Leben
von Andromeda, der Prinzessin von Argos: Sie soll seinem monströsen Nachkommen,
dem Kraken, während der kommenden Sonnenfinsternis zum Fraß vorgeworfen werden.
ALEXA DAVALOS spielt die verdammte Königstochter, eine liebevolle und gutmütige
junge Frau, die ihr Leben opfern will, wenn dadurch das Volk von Argos
verschont bleibt.
„Andromeda ist durchaus dickköpfig und aufmüpfig. Gleichzeitig ist sie aber auch sehr verletzlich. Sie wehrt sich gegen ihr Schicksal, gegen das aristokratische Blut ihrer Familie, sie geht ihren eigenen Weg, und sie versteht ihr Volk viel besser als ihre Eltern.“ (5)
Obwohl Andromeda sich opfern will, ist Perseus nicht
bereit, sie kampflos aufzugeben – dies gibt den Anstoß zu seiner heldenhaften
Mission. Begleitet wird Perseus von Io, die eng mit seinem Schicksal verbunden
ist und wie eine Art Schutzengel über ihn wacht. Die Schauspielerin GEMMA ARTERTON spielt diese mystische
Begleiterin, die weder Mensch noch Göttin ist, aber Perseus auf seiner Reise
nicht von der Seite weicht.
„Ich habe ‚Kampf der Titanten‘ als Kind bestimmt 50-mal gesehen. Als ich erfuhr, dass ich in der neuen Version mitspielen darf, war ich ganz aus dem Häuschen. Ich blieb äußerlich ganz locker, habe aber sofort meine Mutter und meine Schwester angerufen.“ (6)
Ironischerweise kommt ihre Rolle im Originalfilm gar
nicht vor.
„Das fand ich sogar noch spannender, weil ich zwar mitwirken, aber eine mir neue und unbekannte Rolle gestalten durfte.“ (7)
Während Andromedas bedrohtes Leben den Anstoß zu Perseus’
Reise gibt und Io ihn als göttliche Gefährtin begleitet, ist der
desillusionierte Soldat Draco (gespielt von MADS MIKKELSEN) der Erste, der zum
Schwert greift, um Perseus zu helfen. Er wird der Mentor des halsstarrigen
Halbgotts – er unterrichtet ihn unterwegs in der Kunst des Schwertkampfs und in
Strategie.
„Draco ist Leibwächter der Prinzessin, ein ehemaliger Krieger, der sich zur Ruhe setzen will. Er weiß, dass man den Kraken nicht töten kann – als er diesen letzten Auftrag bekommt und Perseus begleiten soll, schmeckt ihm das also gar nicht. Aber aufgrund seiner Ausbildung ist er der geeignete Mann.“ (8)
Dabei handelt es sich um den
ehemaligen König Acrisius, der sich in ein Monster verwandelt hat, als Zeus
einen Blitz auf ihn schleuderte. Die Doppelrolle wird von dem erfahrenen
Schauspieler Jason Flemyng gespielt.
„Ich kenne Jason seit Jahren – er ist ein hervorragender Schauspieler.Er wollte Calibos unbedingt darstellen – er hat früher bereits Jekyll und Hyde gespielt. Deshalb hielt ich ihn für diese Rolle perfekt geeignet.“ (9)
Neben den menschlichen Figuren treten in dem Mythos, der
„KAMPF DER TITANEN“ zugrunde liegt, auch Fabelwesen und Monster auf – vom
geflügelten Pegasus über die todbringende Medusa bis zu den Scorpiochs,
gigantischen Skorpion-Monstern, und dem gewaltigsten Ungeheuer, dem
fürchterlichen Kraken. Um diese Wesen auf die Leinwand zu bringen, war eine
Kombination von realen und im Computer gestalteten Effekten erforderlich.
„Wir haben es mit dem Olymp und dem Hades zu tun, also mit Himmel und Hölle, es gibt Götter und Monster – die Geschichte besteht weitgehend aus fantastischen Elementen. Das alles soll aber absolut fotorealistisch aussehen. Die Zuschauer sollen glauben, dass ein Pferd fliegt und dass es in dem realistischen Ambiente unseres Films wirklich Harpyien gibt.“ (10)
Beim Scorpion-Kampf wurde zunächst bestimmt, wer an
dieser gewaltigen Schlacht beteiligt ist. In Absprache mit dem Regisseur legte
man fest, wie groß die Scorpiochs sind, nämlich zwischen acht und neun Metern
von den Scheren bis zum Schwanz.
Das Spezialeffekte-Team wurde von dem für die
Spezialeffekte und die Animatronik verantwortlichen NEIL CORBOULD geleitet, der
als Teenager bereits an dem Originalfilm „Kampf der Titanen“ mitgewirkt hat. Damals
brachte er Federn an der Eule Bubo an.
Jetzt baute das Team ein reales Skorpion-Modell in der
gewünschten Originalgröße, um den Schauspielern einen sichtbaren „Partner“ für
die Kampfsequenz an die Hand zu geben.
„An diesem Modell gehen die Spezialeffekte und die visuellen Effekte Hand in Hand. Nick entwarf im Computer einen fantastischen 3D-Skorpion, den wir als Vorlage für das real gebaute Modell benutzten.“ (11)
Animiert wurde das reale Monster mithilfe von Joysticks,
mit denen die Experten des Teams die Bewegungen dirigieren konnten.
„Außerdem benutzten wir ein real gebautes Monster, das sich von A nach B bewegen konnte – wir setzten den Panzer des Scorpioch auf eine kardanische Aufhängung. Draco springt in dieser Szene auf den Rücken des Monsters und beginnt einen wilden Ritt, bei dem er reichlich herumgeschleudert wird.“ (12)
Das schwierigste Problem bei diesem Modell stellte das
Tempo dar.
„Skorpione bewegen sich blitzschnell – dieses Tempo versuchen wir zu imitieren. Dabei müssen wir die Geschwindigkeit jedoch ein wenig drosseln. Nicht mal ein Stuntman hätte sich bei dem Tempo da oben halten können.“ (13)
Schon allein der Transport dieses gewaltigen Modells an
den Drehort stellte eine schier unlösbare Aufgabe dar, denn der Schauplatz war
ein Nationalpark auf Teneriffa, oben auf dem Teide, dem dritthöchsten Vulkan
der Erde. Dabei mussten strenge Auflagen eingehalten werden. Das Team durfte
mit den Fahrzeugen auf keinen Fall die vorhandene Piste in der Nähe des
Drehorts verlassen.
Vier Tage dauerte es, das mechanische Monster zusammenzusetzen
– und dort musste es während der vier Drehtage unter freiem Himmel auch
ausharren, inklusive der Computersteuerung und der Bedienungselemente. Das Team
konnte nur beten, dass der Sturm es nachts nicht wegblasen würde.
Mithilfe von Computeranimationen und per Motion-Capture
aufgenommenen Bildern gestaltete Davis’ Team außerdem auch die Medusa, den
Kraken, die Harpyien, Pegasus und andere Fabelwesen.
Im Gegensatz zu den bisherigen Darstellungen der Medusa
besteht diesmal nicht nur ihr Haar aus Schlangen, sondern ihr Körper selbst ist
halb Mensch, halb Schlange, und sie kann ihre unerwünschten Besucher mit List
und blankem Stahl jagen. Durch digitale Effekte verwandelte sich das russische
Supermodel NATALIA VODIANOVA in die buchstäblich mörderisch aussehende Gorgone.
Das wohl bedeutendste Fabelwesen in dieser Geschichte ist
jedoch das fliegende Pferd Pegasus, ein wahrhaft majestätisches Tier. Zwei
friesische Hengste – eine große, schwarze Pferderasse, die ursprünglich aus den
Niederlanden stammt – übernahmen die Rolle: Hauptsächlich wurde Bonce als
Pegasus eingesetzt, während der Stuntreiter auf Gallo saß
Das Computerteam entwickelte ein komplexes System, indem
man Markierungen auf den Pferden anbrachte und ihre Bewegungen mit
Spezialkameras sehr sorgfältig aufzeichnete. Um den Eindruck zu
vervollständigen, wurden die Schwingen später digital hinzugefügt.
Die Entwicklung des Kraken – des gefürchtetsten Monsters
in Argos – erforderte etwa fünf Monate.
„Aaron Sims, der die Fabelwesen für uns entwarf, stimmte sich mit Louis, mir und dem Ausstattungsteam ab, bis wir mit dem Resultat allesamt zufrieden waren. Dann übernahmen die Leute von MPC (Moving Picture Company), um die Oberflächen zu gestalten etc. Das Wasser spielte dabei eine wichtige Rolle.
Der Krake steigt aus dem Meer auf, also strömt eine Menge Wasser an ihm herab, aber andere Körperteile bleiben immer unter Wasser und rudern wild hin und her. Das war eine Mammutaufgabe.“ (14)
Gedreht wurde auf Teneriffa, in Wales und Äthiopien – das
Ergebnis waren spektakuläre Panoramen, auf denen sich die Computer-Experten
anschließend austoben konnten.
Teneriffa bot dem Produktionsteam eine Vielzahl
unterschiedlicher Schauplätze und einzigartige Möglichkeiten. Auch das Meer vor
der Insel kam ins Bild, vor allem, wenn die Götter ihren Zorn an Argos
auslassen. Perseus’ Familie kommt um, weil sie sich auf einem Fischerboot
befindet.
Das im Film verwendete Boot wurde in England gebaut und
für den Dreh nach Teneriffa gebracht – doch als es zu Wasser gelassen wurde,
sank es sofort. Es musste gehoben und erneut seefest gemacht werden, um dann
ein weiteres Mal versenkt zu werden – diesmal aber laut Drehbuch.
Weitere kanarische Schauplätze fand das Filmteam auf Gran
Canaria und Lanzarote, weil diese Inseln sehr unterschiedliche Landschaften
bieten.
„Insgesamt spielen die kanarischen Inseln in unserem Film eine sehr bedeutende und umfangreiche Rolle – mit den wenigen kleinen Inseln konnten wir einen ganzen Kontinent bebildern.“ (15)
Mit den Kliffs von Los Gigantes auf Teneriffa als
Schauplatz für Argos traf das Team laut De La Noy „absolut ins Schwarze“. Dann
zog das Team zu einer ganz anders gearteten Location nach Wales um, wo etliche
entscheidende Sequenzen entstanden: der Eingang des Hades, Perseus’
Konfrontation mit Calibos, und die Außenaufnahmen mit den Reisegefährten bei
den stygischen Hexen.
In den Pinewood Studios in Buckinghamshire bei London
verwendete man ein Wasserbecken für die Unterwassersequenzen und unter anderem
die Großaufnahmen der toten Seelen, die Charons Fähre über den Fluss Styx
ziehen. In Longcross, einem ehemaligen militärischen Testgelände der britischen
Regierung, das jetzt als Filmstudio und Testanlage für Autos dient, wurde die
Stadt Argos aufgebaut.
„Argos hätten wir auch in einem Ort mit echten Mauern drehen können. Doch das Problem bestand darin, dass wir die Stadt zerstören – und am einfachsten zerstört man das, was man vorher selbst aufgebaut hat. Also errichteten wir eine große Stadt auf über 3600 Quadratmetern – und ich war echt begeistert, weil ich all das kaputt machen durfte. Ich kam mir vor wie ein Kind, das mit Legos spielt – in gewaltigem Maßstab.“ (16)
In Longcross befand sich auch Charons Fährboot, die
Opferstätte für den Kraken, Königin Danaes Schlafgemach, das Waffenlager, die
Katakomben, in denen sich Hades und Calibos treffen, und das Reich der Medusa,
wo die ersten Szenen gefilmt wurden.
„KAMPF DER
TITANEN“ enthält viele aufwändige, groß angelegte Action-Sequenzen. Die
Logistik für diese zahlreichen Kämpfe überließ der Regisseur Leterrier dem
Stunt Supervisor Paul Jennings.
„Ein erstaunlicher Mann.Er stellte ein Team hervorragender Stuntleute zusammen und entwickelte fantastische Kampfchoreografien. Man kann ihm einfach auftragen, dass man einen Schwertkampf sehen möchte, wie es ihn noch nie gab – und genau das liefert er dann auch.“ (17)
Für den Film musste zudem ein umfangreiches Waffenarsenal
zusammengestellt werden: 1600 Waffen wurden extra angefertigt. Die Schwerter
gestaltete man aus verschiedenen Materialien – abhängig davon, wie sie beim
Dreh eingesetzt werden sollten: aus Bronze, wenn sie besonders gut aussehen
sollten, aus Aluminium, wenn sie möglichst leicht sein sollten, aus Gummi, um
Verletzungen zu vermeiden, und manche wurden sogar aus Keks-Schaum angefertigt,
weil der leicht zerbröckelt.
Der für die Waffen verantwortliche Nick Komornicki freute
sich vor allem auf die Waffen für die türkischen Brüder Ozal und Kucuk, die zu
Perseus’ Reisegruppe gehören. Ozal (Ashraf Barhom) trägt vier Dolche, ein
Blasrohr mit Pfeilen, eine Steinschleuder, Pfeil und Bogen sowie einen Stein.
Der Schauspieler wünschte sich noch mehr, doch das Arsenal war bereits so
schwer, dass er es kaum gleichzeitig tragen konnte.
Bei der Kostümkonferenz zu „Kampf der Titanen“ bat
Letterier die Kostümdesignerin LINDY HEMMING, beim Look für Perseus und seine
Krieger aus Argos vor allem darauf zu achten, dass ihre Robustheit und Stärke
zum Ausdruck kam – aber ihre Beine und Arme sollten bedeckt sein.
„Ich entwarf eine Reihe von Rüstungsvarianten, vor allem sehr widerstandsfähige Arm- und Beinschienen“, sagt Hemming. „Alle Rüstungsteile, ob aus Metall oder Leder, sollen so aussehen, als ob sie in den Kriegen vor Beginn unserer Geschichte schon oft benutzt worden sind. Die Kostüme mussten entsprechend gealtert und bemalt werden, und als wir die Metallteile modellieren ließen, achteten wir besonders auf Dellen und Scharten in den Gussteilen.“ (18)
Bei der Einkleidung der Götter auf dem Olymp legte
Leterrier ebenso großen Wert darauf, dass die Götter und Göttinnen keine Toga
trugen. Hemming berichtet, dass „er sie in Rüstung sehen wollte, weil sie sich
im Krieg befinden – auf der Erde nehmen sie selbst am Kampf teil. Sie sollen
übermenschlich aussehen.“
Deshalb entwarf Hemming für jeden Gott eine eigene
Rüstung in Anlehnung an die Tiere oder Pflanzen, die ihnen in der Mythologie
zugeordnet werden – Zeus ist beispielsweise „dem Adler gleich“.
Dann modellierte die Bildhauerin Emma Hanson eine
lebensgroße Version des Entwurfs, von der Gussformen erstellt wurden, um sie in
Metall gießen zu können. Alle Rüstungen sollten so aussehen, als ob sie aus
verschiedenen Edelmetallen angefertigt wurden, außerdem sollten sie mithilfe
der Computerexperten fast „von innen leuchten“.
Der von Neeson gespielte Zeus strahlt besonders königlich
– als er in seinem fünf Meter langen Umhang am Set erschien, breitete sich eine
ehrfürchtige Stille aus. Er fühlte sich darin allerdings äußerst unwohl, denn
die Rüstung und das aus Metallschuppen bestehende Hemd waren derart schwer,
dass die Zimmerleute ein spezielles Gerüst anfertigen mussten, auf das er sich
lehnte, um das Gewicht besser verteilen zu können.
In Bezug auf Form und Farben der Kostüme studierte
Hemming ausführlich die Geschichte des antiken Griechenlands und seiner
Kleidung, wobei sie auch die außergewöhnlichen Schauplätze bedachte.
„Für die grob gewebten Umhänge der Soldaten wählte ich dramatisches, schmutziges, aus Pflanzenextrakten gewonnenes Krapprot und wunderschönes gebranntes Orange aus. Und der in der Wüste lebende Dschinn, der Perseus auf der Reise begleitet, trägt ein sehr kräftiges Indigo-Blau und viele afrikanische, von Hand bedruckte (in einem Pflanzensud gefärbte) Bògòlanfini-Stoffe.“ (19)
Zu Leterriers Lieblingskostümen zählt der Look, den
Hemming für Hades kreierte.
„Hades trägt seine Rüstung, seit er in die Unterwelt geschickt wurde, gleich nach der Schlacht mit den Titanen. Doch seine Rüstung ist korrodiert, vom Schwefel zerfressen, löst sich also in ihre Einzelteile auf, aber er trägt sie immer noch. In seinem Umhang verfangen sich die Schreie tausender Seelen. Er besteht aus reinem Rauch, Staub, Leid und Blut.“ (20)
Unter der Leitung von CONOR O’SULLIVAN ergänzte die
Maskenabteilung den Look zahlreicher Figuren. Von etlichen Darstellern musste
zunächst eine Gesichtsmaske angefertigt werden, darunter auch von Jason
Flemyng, der jeden Morgen etwa drei Stunden geduldig ausharren musste, bis er
sich in Calibos verwandelt hatte.
Besonders viel Spaß machte es Flemyng, wenn er dann in
der Calibos-Maske zum Set gefahren wurde: Oft bat er den Fahrer anzuhalten,
dann rollte er das Fenster herunter und fragte Passanten nach dem Weg, nur um
sich an ihren Reaktionen auf sein monströses Make-up zu freuen.
Für die stygischen Hexen wurden jeweils drei Versionen
der Körpermasken und fünf Versionen der Kopfmasken angefertigt. Während des
Drehs konnten sie praktisch gar nichts sehen. Um das eine ihnen verbliebene
sehende Auge zu gestalten, waren 25 Prototypen erforderlich.
Drei Versionen des endgültigen Entwurfs wurden angefertigt – ein Auge für die normalen Aufnahmen, ein robusteres, das man hin- und herwerfen konnte, und ein grünes als Orientierung für die Computereffekte.
Sheikh Suleiman, der Herr des hölzernen Dschinn,
erforderte 40 Gesichtssets mit austauschbaren festen Elementen, 40 Hälse und 15
Paar animatronische Arme.
Mit „KAMPF DER TITANEN“ präsentiert der Regisseur LOUIS LETERRIER („The Transporter“, „Der unglaubliche Hulk“, „Fast & Furious 10“) ein seelenlos und unglaubwürdig wirkendes Fantasy-Spektakel, das nicht nur durch seine viele Stars überladen wirkt, das zudem in keiner Weise an das Original aus dem Jahr 1980 herankommt.
- (1) Louis Leterrier
- (2) Louis Leterrier
- (3) Liam Neeson
- (4) Ralph Fiennes
- (5) Alexa Davalos
- (6) Gemma Arterton
- (7) Gemma Arterton
- (8) Mads Mikkelsen
- (9) Louis Leterrier
- (10) Nick Davis
- (11) Neil Corbould
- (12) Nick Davis
- (13) Neil Corbould
- (14) Nick Davis
- (15) Kevin de la Noy
- (16) Louis Leterrier
- (17) Louis Leterrier
- (18) Lindy Hemming
- (19) Lindy Hemming
- (20) Louis Leterrier
Kampf der Titanen
(Originaltitel: Clash of the Titans)
USA 2010
Stab
- Regie: Louis Leterrier
- Drehbuch: Travis Beacham, Phil Hay und Matt Manfredi
- Kamera: Peter Menzies junior
- Schnitt: Vincent Tabaillon, Martin Walsh und David Freeman
- Musik: Ramin Djawadi
Darsteller
- Sam Worthington als Perseus
- Liam Neeson als Zeus
- Ralph Fiennes als Hades
- Jason Flemyng als Acrisius/Calibos
- Gemma Arterton als Io
- Alexa Davalos als Andromeda
- Tine Stapelfeldt als Danaë
- Mads Mikkelsen als Draco
- Luke Evans als Apollo
- Liam Cunningham als Solon
- Hans Matheson als Ixas
- Nicholas Hoult als Eusebios
- Vincent Regan als Kepheus
- Polly Walker als Cassiopeia
- Pete Postlethwaite als Spyros
- Agyness Deyn als Aphrodite
- Natalia Vodianova als Medusa
- Alexander Siddig als Hermes
- Tamer Hassan als Ares
- Danny Huston als Poseidon
- Izabella Miko als Athene
- Ashraf Barhom als Ozal
- Mouloud Achour als Kucuk
FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 102 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 8. April 2010
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