Dienstag, 2. April 2024

Actionfilm: Transporter 3 (2008)

Eigentlich hatte sich Frank Martin (Jason Statham) nach seinem letzten Einsatz in Miami dafür entschieden, seinen Job als Kurierfahrer gegen ein zurückgezogenes Leben an der französischen Riviera einzutauschen.

Doch er hat seine Pläne ohne den ehemaligen Delta Force Soldaten Jonas Johnson (Robert Knepper) gemacht.

Im Auftrag der Entsorgungsgesellschaft EcoCorp hat Johnson Valentina (Natalya Rudakova), die Tochter des ukrainischen Umweltministers Leonid Vasilev (Jeroen Krabbe), entführt, um so eine offizielle Genehmigung für die Entsorgung von Giftmüll in der Ukraine zu erpressen.

Franks Rolle in diesem perfiden Spiel: Er wird gezwungen, Valentina von Marseille aus quer durch Europa nach Odessa zu chauffieren und so den Suchtrupps Vasilevs zu entkommen.

Um sicherzustellen, dass Frank den Auftrag erfüllt, legt Johnson sowohl ihm als auch der attraktiven und schlagfertigen Valentina elektronische Armbänder an, die explodieren, sollten sich beide auch nur 20 Meter von ihrem Auto entfernen.

Auf diese Weise aneinander gebunden, beginnt ein actionreiches Katz-und-Maus-Spiel, das Frank vor völlig neue Herausforderungen stellt, die nicht nur mit seinem Auftrag zu tun haben…

Nach dem Erfolg der ersten beiden „TRANSPORTER“ - Filme mit dem Schauspieler JASON STATHAM musste in der dritten Episode die Messlatte für die Actionszenen noch höher angesetzt werden.

Trotz der knappen Drehzeit vom 18. Februar bis 9. Juli 2008, bietet TRANSPORTER 3 unendlich viele Stunts, Verfolgungsjagden und Prügeleien.

Die eigentliche Waffe im Kampf darum, innerhalb des Budgets und des Zeitplans zu bleiben, war das äußerst präzise Storyboard von Jonathan Delerue (Hitman).

„Angesichts der Anzahl an Actionszenen im Film, durften wir am Set keine Zeit verschwenden und so musste jeder eine klare Vorstellung davon haben, was wir zu tun hatten. Am Ende war alles, was im Film zu sehen ist, genau so vorgesehen“ (1)

Was die Stunts betrifft, kam noch ein weiterer Experte mit ins Spiel: Rémi Julienne, der schon an sechs Bond-Filmen, den meisten Belmondo-Streifen und auch bei dem Da Vinci Code mitarbeitete.

„Mit Rémi war unser Ziel, so innovativ wie möglich zu sein und nichts davon zu verwenden, was er bereits in anderen Filmen gemacht hatte. Alle Auto-Verfolgungsjagden sind bei Original-Geschwindigkeit gedreht. Wir haben keine Modelle benutzt, um das Tempo und die Massenträgheit eines Wagens einzufangen, der sich gerade um sich selbst dreht.

Jeder Tag war eine neue Herausforderung und die meisten Lösungen dachten wir uns an Ort und Stelle aus. Das machte die Dreharbeiten so aufregend und bereitete uns einen Riesenspaß.“  (2)

In der Zusammenarbeit mit Corey Yuen, der mit Jet Li und Jackie Chan arbeitete, bevor er Filme wie „Lethal Weapon 4“, „X-Men“, „Transporter 1 & 2“ und „Kiss of the Dragon“, der wieder als Koordinator für die Kampfszenen mit an Bord war, war es das Ziel für Olivier Megaton, die Sequenzen nicht wie alle anderen Kampfszenen der fünfzehn maßgeblichen Actionfilme aussehen zu lassen.

Eine besonders attraktive Szene für die Zuschauer ist die finale Kraftprobe zwischen Frank und Johnson, die brisante Auflösung der Partie, die sie während des gesamten Films miteinander spielen.

„Es sollte deutlich werden, dass Frank im Kampf seinem Kontrahenten ebenbürtig ist, dass er in diesem Film möglicherweise getötet werden könnte und dass es ein Wettkampf zweier Gladiatoren ist, die aufeinander treffen.

Das Gute dabei war, zu wissen, dass Corey Yuan die Kampfszenen arrangiert und er über brutales Kräftemessen hinaus gehen würde, dass so etwas wie eine geistige Auseinandersetzung mit östlicher Philosophie entsteht.

Ich habe mich vor einigen Jahren mit Tai Chi beschäftigt und erinnerte mich an die darin enthaltene tierische Symbolik. Ich dachte an eine Gottesanbeterin, wie sie sich bewegt, trippelt und dann angreift.

Fast alle Szenen des Kampfes konnte ich selbst machen, aber es gab eine spezielle Einstellung, wo ich Corey um ein Stunt Double bat.

Wir drehten die Szene in zwei Tagen ab und es war strapaziös aber auch berauschend, weil man unglaubliche Energiereserven aufbringt, zurück auf Anfang geht und es wieder aufs Neue versucht. Man fühlt sich wirklich, als ob man bei den Olympischen Spielen wäre.“  (3)

Wie schon in den ersten beiden Episoden, treffen Frank und Tarconi (François Berléand) auch in „TRANSPORTER 3“ wieder aufeinander. Der einzige französische Schauspieler in der Truppe freute sich, wieder mit seinem britischen Gegenspieler zusammen zu treffen.

„Wir fallen uns jedes Mal wieder in die Arme. Die ersten paar Tage sind harte Arbeit, weil mein Englisch ziemlich dürftig ist und man sich im Englischen anders gebärdet als im Französischen. Man betont nicht die gleichen Worte. Für mich bedeutet dies, mit einem Sprach-Trainer zu arbeiten und das ist einer der wenigen Augenblicke, wo ich am Set nervös bin.“ (4)

Der Schauspieler Robert Knepper (Hostage – Entführt, Hitman) spielt in dem Film den Bösewicht.

„Die Komplexität der Figur interessiert mich. Vor Jahren in der Schauspielschule sagte der großartige Lehrer Bill Esper immer zu uns: ‚Man spielt keinen Arzt wie einen Arzt, keinen Bösewicht wie einen Bösewicht, man spielt einen Bösewicht wie einen Guten.

Mann muss es im Kopf und im Bauch wissen, dass das, was man tut, das Richtige ist. Wenn man etwas tut, von dem man glaubt, dass es schlecht ist, wirst du nicht in der Lage sein, lange mit dir selbst auszukommen.

In ihren Köpfen sind solche Leute jederzeit in der Lage, ihre Handlungen zu rechtfertigen.’ Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kerl wie Johnson nicht mit sich selbst klar kommt.“  (5)

Natalya Rudakova alias Sasha, bringt ein bisschen Weiblichkeit in diese sehr maskuline Welt ein. Die junge Frau wurde von Luc Besson in New York beim Überqueren einer Straße entdeckt und gibt sie in TRANSPORTER 3 ihr Film – Debüt.

„Ich ging die Straße entlang und begegnete Luc, er fragte mich, ob ich ein paar Schauspielstunden nehmen wollte und das lief gut. Dann hatte ich ein Vorsprechen. Es ist das erste Mal gewesen, dass ich vor einer Kamera stand. Ich zitterte am ganzen Körper.“ (6)

Bereits zum zweiten Mal ist auch Filmkomponist Alexandre Azaria mit auf der Reise.

„Für Transporter 2 hatte ich ein wiederkehrendes musikalisches Thema komponiert, das es im ersten Teil der Transporter-Reihe noch nicht gab.Meine Idee war, dieses Leitmotiv aufzugreifen und es neu zu interpretieren und umzugestalten, um die Entwicklung der Hauptfigur und die Persönlichkeit des Regisseurs widerzuspiegeln, die mich beim Komponieren immer beeinflusst. Ich wollte, dass die Musik an der Reise von Marseille nach Odessa teilnimmt: je näher Frank und Valentina der Ukraine kommen, umso mehr färben osteuropäische Einflüsse die Musik, wie z.B. die Musik der Bulgarian Voices.

Eine andere Herausforderung in diesem Filmgenre liegt in den Actionszenen, die acht bis neun Minuten dauern können. Dabei ist es wichtig, sich auf den Rhythmus und die Spannung einzustimmen, die sich in der Actionsequenz immer höher und höher schrauben. Im Allgemeinen achte ich überhaupt nicht auf das Genre, ich denke nur daran, was die Zuschauer fühlen sollen. In TRANSPORTER 3 sind wir zwar in einem Actionfilm, doch er enthält auch sehr romantische Momente, die über die Musik wiedergegeben werden.“ (7)

© by Ingo Löchel

  • (1)    Regisseur Olivier Megaton
  • (2)    Regisseur Olivier Megaton
  • (3)    Robert Knepper
  • (4)    François Berléand
  • (5)    Robert Knepper
  • (6)    Natalya Rudakova
  • (7)    Alexandre Azaria


Transporter 3
(Originaltitel: Transporter 3)
Frankreich 2008

Stab

  • Regie: Olivier Megaton
  • Drehbuch:Luc Besson & Robert Mark Kamen
  • Kamera : Giovanni Fiore Coltellacci
  • Schnitt: Camille Delamarre / Carlo Rizzo
  • Musik: Alexandre Azaria

Darsteller

  • Jason Statham als Frank Martin
  • Natalya Rudakova als Valentina Tomilenko
  • François Berléand als Inspector Tarconi
  • David Atrakchi als Malcolm Manville
  • Robert Knepper als Jonas Johnson
  • Jeroen Krabbé als Leonid Tomilenko
  • Alex Kobold als Berater von Leonid
  • Yann Sundberg als Flag
  • Eriq Ebouaney als Ice
  • David Kammenos als Market
  • Silvio Simac als Mighty Joe
  • Semmy Schilt als Brecher
  • Timo Dierkes als Otto
  • Elef Zack: Mate

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 104 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 8. Januar 2008

Keine Kommentare: