Dienstag, 18. Juni 2024

Tatort: Die Giftschrankfolgen – Tote brauchen keine Wohnung (1973)

Josef Bacher (Andreas Seyferth), der aus der Jugendstrafanstalt Hamburg entlassen wurde, fährt nach München, um seine Mutter zu besuchen.

Die Beziehung zwischen den beiden ist kühl. Nadja Bacher (Mady Rahl) empfindet keine Liebe für ihren Sohn, weil er sie zu sehr an ihren geschiedenen Mann erinnert.

In München findet Bacher einen Job bei dem Miethai Pröpper (Walter Sedlmayr), der alte Häuser mieterfrei und abbruchreif machen möchte, um Platz für neue, moderne Bürogebäude zu schaffen, die mehr Geld bringen.

In einem dieser Häuser wird eine Rentnerin tot aufgefunden, die vergiftet wurde. Kurze Zeit später Josef Bacher erschlagen, dessen Leche man Tage später in den Isaranlagen auffindet.

 Kriminaloberinspektor Veigl (Gustl Bayrhammer), dem die beiden Mordfälle übertragen wurden, muss bald feststellen, dass er vor einer sehr schwer zu lösenden Aufgabe steht…

Der „KOMMISSSAR VEIGL“-Fernsehkrimi „TOTE BRAUCHEN KEINE WOHNUNG“ zählt zu den ‚Giftschrankfolgen‘, die lange Jahre hinter verschlossenen Türen verbracht hatten, bevor sie nach Jahren dann doch wieder gezeigt werden durften.

Bei seiner Erstsendung am 11. November 1973 erreichte der „KOMMISSAR VEIGL“-Krimi „TOTE BRAUCHEN KEINE WOHNUNG“ eine Sehbeteiligung von 47%.

Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks ließ allerdings kurz nach der Erstendung kein gutes Haar an diesem „TATORT“, weil ihrer Meinung nach, die Darstellung des  Miethais Pröpper, gespielt vom Schauspieler Walter Sedlmayr, äußerst brutal und menschenverachtend dargestellt sei.

Nach der Entscheidung des Rundfunkrates durfte diese Tatortfolge fast 20 Jahre lang nicht mehr gesendet werden, bis der Intendantenwechsel beim Bayerischen Rundfunk eine Neuausstrahlung   am 16. März 1992 von „TOTE BRAUCHEN KEINE WOHNUNG“ wieder ermöglichte.

Nachdem der „KOMMISSAR VEIGL“-Krimi auf diese Weise ‚rehabilitiert‘ worden war, erlebte dieser Fernsehkrimi noch viele weitere Wiederholungen.

„Ein hochkarätiger ‚Tatort‘ von Wolfgang Staudte («Der Untertan»), gefilmt vom besten deutschen Kameramann, Michael Ballhaus (arbeitet seit den 80ern unter anderem. für Martin Scorsese).“ (1)

©  by Ingo Löchel

  • (1)    Cinema Online


Tote brauchen keine Wohnung
BRD 1973

Stab
Regie: Wolfgang Staudte
Drehbuch: Michael Molsner
Kamera: Michael Ballhaus
Schnitt: Engelbert Kraus
Musik: Popgruppe „18 Karat Gold“

Darsteller
Gustl Bayrhammer als Oberinspektor Veigl
Helmut Fischer als Oberwachtmeister Lenz
Andreas Seyferth als Josef Bacher
Walter Sedlmayr als Pröpper
Hans Häckermann als Kommissar Böck
Willy Harlander als Kriminalwachtmeister Brettschneider
Hans Baur als Kriminalrat Härtinger
Arthur Brauss als Rudi Mandl
Maria Singer als Mutti Mandl
Wilhelm Zeno Diemer als Opa Hallbaum
Elisabeth Karg als  Liese Hallbaum
Veronika Fitz als Terry Hallbaum
Robert Seidl als Jürgen Hallbaum
Mady Rahl als Nadja Bacher
Veronika Faber als Ruth Bacher-Segova
Holger Hagen als Erwin Kramm
Herta Worell als Frau Altmann
Hanna Burgwitz alsFrau Kreipl

Deutsche Erstausstrahlung: Am 11. November 1973 in der ARD

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