Kriminalfilm: Der eiskalte Killer (1967)

Der wortkarge Auftragskiller Jef Costello (Alain Delon) stiehlt einen Wagen und geht danach in eine illegale Werkstatt, um die Nummernschilder austauschen zu lassen und sich einen gefälschten Fahrzeugschein sowie einen Revolver aushändigen zu lassen.

Danach geht er zu seiner Geliebten Jane Lagrange (Nathalie Delon), mit der er das Alibi ausarbeitet, das er in der Nacht braucht, in der er Martley, den Chef eines Jazzclubs erschießt, wo ihm kurz Valerie (Caty Rosier), die Pianistin des Clubs, begegnet.

Nachdem sich Jef nach Erledigung seines Auftrages seiner Handschuhe und des Revolvers entledigt hat, kehrt er zu Janes Wohnhaus zurück, hält Ausschau nach Wiener (Michel Boisrond) und arrangiert, dass er an ihm vorbeigeht, als würde er gerade aus dem Haus kommen.

Damit hat Jef ein perfektes Alibi, das durch verschiedene Zeugenaussagen untermauert wird. Jane schwört, dass er zur Tatzeit bei ihr war, und Wiener, der über jeden Verdacht erhaben ist, kann dies bestätigen.

Obwohl Jef keine Waffe besitzt und nicht vorbestraft ist, wird er schnell zum Hauptverdächtigen des ermittelnden Kommissars, da er dem Phantombild des Mörders entspricht.

Er wird daher mit den Angestellten und Gästen des Clubs konfrontiert. Doch die widersprüchlichen Zeugenaussagen sind nicht verwertbar.

Die Hauptzeugin Valerie, die ihn aus Marteys Büro kommen sah, bestreitet kategorisch, ihn wiederzuerkennen.

Zudem beteuert Jane weiterhin, dass er bei ihr war. Dieses Alibi wird von Wiener bestätigt. Doch der ermittelnde Kommissar ist sich sicher, dass Jef der Mörder ist…

Der Film „DER EISKALTE ENGEL“ basiert auf dem  Roman „THE RONIN“ von Joan MacLeod. Inspiriert wurde der französische Kriminalfilm aber auch von dem Film Noir „DIE NARBENHAND“ mit ALAN LADD.

Die Dreharbeiten zu „DER EISKALTE ENGEL“ fanden vom 19. Juni bis zum 5. August 1967 in Paris und in den Jenner Studios statt,  am 29. Juni 1967 niederbrannten. Der Bühnenbildner François de Lamothe baute aber in  der Rekordzeit von zwei Wochen ein neues Film-Set auf.

„DER EISKALTE ENGEL“ war der erste Film für Delons Frau Nathalie. Nach den Dreharbeiten reichte er die Scheidung ein, die jedoch wenige Tage später wieder aufgehoben wurde.

Im Juni 1968 trennten sich die beiden Eheleute. Im Februar 1969 wurde die Scheidung offiziell, wobei Nathalie das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn Anthony zugesprochen wurde.

© by Ingo Löchel

Der eiskalte Killer
(Originaltitel: Le Samouraï)
Frankeich/Italien 1967

Stab

• Regie: Jean-Pierre Melville
• Drehbuch: Jean-Pierre Melville
• Kamera: Henri Decaë und Jean Charvein
• Schnitt: Monique Bonnot und Yo Maurette
• Musik: François de Roubaix

Darsteller

• Alain Delon als Jef Costello
• François Périer als Kommissar
• Nathalie Delon als Jane Lagrange
• Caty Rosier als Valérie
• Michel Boisrond als Wiener
• Catherine Jourdan als Garderobenmädchen
• Robert Favar als Barkeeper
• Jean-Pierre Posier als Olivier Rey
• Roger Fradet als Erster Inspektor
• Carlo Nell als Zweiter Inspektor
• Robert Rondo als Dritter Inspektor
• Georges Casati als Damolini

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 98 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 13. Juni 1968