Montag, 27. Dezember 2021

Schauspieler Alain Delon

Alain Delon wurde am 8. November 1935 in Sceaux, Île-de-France, Frankreich, geboren. 

Delon war vier Jahre alt, als sich seine Eltern im Jahr 1939 scheiden ließen. Nach der Scheidung seiner Eltern Fabien und Edith (geborene Arnold) wuchs Delon bei Pflegeeltern auf.

Während dieser Zeit flog er von sechs verschiedenen Schulen und wurde nach dem Tod seiner Pflegeeltern in ein Internat geschickt.

Nachdem seine Mutter Edith erneut geheiratet hatte, nahm ihn sein Stiefvater Paul Boulogne bei sich auf, und Alain arbeitete daraufhin in der Metzgerei seines Stiefvaters, nachdem er die Schule verlassen hatte.

1952 ging Delon mit 17 zum Militär und diente unter anderem auch während des Indochina-Krieges. 1956 kehrte er nach seiner (unehrenhaften) Entlassung aus der Armee nach Paris zurück, wo er sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser hielt.

Delon nahm zudem Schauspielunterricht und lernte die Schauspielerin Brigitte Auber kennen, die ihn mit zu den Filmfestspielen in Cannes nahm.

Dort wurde ein Talentscout des Produzenten David O. Selznick auf ihn aufmerksam. Nach Probeaufnahmen wurde ihm von Selznick ein Vertrag unter der Bedingung angeboten, dass er Englisch lernen müsse.

Zurück in Paris, lernte er den Regisseur Yves Allégret kennen, der auf Delon aufmerksam geworden war, der ihm die Rolle in seinem Kriminalfilm "Die Killer lassen bitten" gab (nachdem Selznick den Vertrag mit Delon aufgelöst hatte) mit dem Alain Delon 1957 sein Filmdebüt als Schauspieler gab. 

Ein Jahr danach lernte Alain Delon bei den Dreharbeiten zum Film "Christine" (1959) die Schauspielerin Romy Schneider kennen, mit der eine Liebesbeziehung einging, bis er sich 1964 von ihr brieflich trennte.

Am 13 August 1964 heiratete er das Model Francine Canovas (und spätere Schauspielerin Nathalie Delon) von der er sich aber am 14. Februar 1969 wieder scheiden ließ. Am 30. September 1964 kam ihr gemeinsamer Sohn Anthony zur Welt.

Nach seiner Rolle in "Christine" folgten die Filme "Mal diese - mal jene" (1959), "Die Schüler" (1959) und "Nur die Sonne war Zeuge" (1960) mit dem Alain Delon der internationale Durchbruch als Schauspieler gelang, sowie "Rocco und seine Brüder" (1960) mit dem sich Delon als neuer Star des französischen Films endgültig etablierte.

1962 wurde Alain Delon für seine Rolle in dem Film  "Halt mal die Bombe, Liebling" (1961) mit dem französischen Filmpreis "Étoile de Cristal"  in der Kategori "Bester Darsteller" ausgezeichnet.

Ein Jahr danach stand er in dem Kriminalfilm "Lautlos wie die Nacht" (1963) zum ersten Mal zusammen mit seinem Idol JEAN GABIN vor der Kamera.

Zwei weitere Zusammenarbeiten mit Gabin folgten 1969 in "Der Clan der Sizilianer" und 1973 in "Endstation Schafott" (1973).

1964 wurde Alain Delon für seine Rolle in dem Film "Der Leopard" unter der Regie von Luchino Visconti  für den Golden Globe in der Kategorie "Bester Nachwuchsdarsteller" nominiert.

Mitte der 1960er Jahre versuchte der französische Schaupielern mit den US-amerikanischen Filmen "Der gelbe Rolls-Royce" (1964), "Millionenraub in San Francisco" (1965), "Sie fürchten weder Tod noch Teufel" (1966) und "Zwei tolle Kerle in Texas" (1966) auch in Hollywood Fuß zu fassen, was jedoch missling.

Daraufhin kehrte Delon nach Frankreich zurück, wo er mit den beiden Filmen "Der eiskalte Engel" (1967) und die "Die Abenteurer" an der Seite von Lino Ventura (1967) wieder Erfolge an den französischen und westeuropäischen Kinokassen feiern konnte.

1969 stand er zusammen mit seiner Ex-Freundin Romy Schneider im Film "Der Swimmingpool" erneut gemeinsam vor der Kamera.

1968 gründete Alain Delon mit der "Adel Productions" seine eigene Produktionsfirma. Danach produzierte er mit "Nackt unter Leder" (1968) und "Jagd auf Jeff" (1969) seine ersten beiden Filme.

1970 folgte mit dem Gangsterfilm "Borsalino" (den Delon ebenfalls produzierte) die erste Zusammenarbeit mit seinem Kollegen JEAN-PAUL BELMONDO, der über 4,7 Millionen Franzosen in die Kinos lockte. 

1974 produzierte Delon mit  "Borsalino & Co." die Fortsetzung, mit der der Produzent und Schauspieler aber nicht an den Erfolg des Vorgängerfilms anknüpfen konnte.

Von 1969 bis 1984 hatte Delon eine Beziehung mit seiner Kollegin Mireille Darc.  Während er mit Darc zusammen war, lernte Delon die Schauspielerin Anne Parillaud kennen, mit er von 1981 bis 1986 eine Liebesbeziehung einging.

In den 1970er Jahren war der Schauspieler auf den Höhepunkt seiner Karriere, der mit Filmen wie "Vier im roten Kreis" (1970), "Rivalen unter roter Sonne" (1971), "Der Sträfling und die Witwe" (1971), "Endstation Schafott" (1973), "Flic Story - Duell in sechs Runden" (1976) und "Der Fall Serrano" (1977) Millionen von Franzosen in die Kinos lockte.

Daneben war Alain Delon aber auch ab und zu  in internationalen Produktionen wie "Scorpio, der Killer" (1976) und "Airport '80 - Die Concorde" (1979) zu sehen.

Nach "Killer stellen sich nicht vor" (1980) und "Teheran 43 - Killer sind immer unterwegs" (1981), gab Alain Delon 1981 mit dem Thriller "Rette deine Haut, Killer" (1981) sein Regie-Debüt, indem er auch die Hauptrolle übernahm.

Nach dem Thriller "Der Schock" (1982) mit Catherine Deneuve, folgte mit dem Kriminalfilm "Der Kämpfer" (1983) seine zweite Regiearbeit.

1985 und 1986 produzierte Alain Delon mit "Der Panther" (1985) und "Reise in die Unsterblichkeit" seine letzten beiden Filme, in denen er ebenfalls jeweils die Hauptrolle übernahm.

Von 1987 bis 2002 war Delon mit dem niederländischen Model Rosalie van Breemen liiert. Aus der Beziehung stammt die beiden Kinder Anouchka (geboren am 25. November 1990) und Alain-Fabien (geboren am 18. März 1994).

Nach dem Film "Panther II - Eiskalt wie Feuer" (1988), sah man den Schauspieler in den 1990er Jahren in Filmen  "Der eiskalte Wolf" (1990), "Casanovas Rückkehr" (1992), "Der Anwalt" (1993), "Der Teddybär" (1994), "101 Nacht - Die Träume des M. Cinema" (1995) und "Der Tag und die Nacht" (1997).

1998 folgte mit der Action-Komödie "Alle meine Väter" (1998) eine weitere Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Jean-Paul Belmondo.

Im März 2000 erhielt Delon das Schweizer Bürgerrecht und lebte danach vorwiegend in  Chêne-Bougeries im Kanton Genf, dort ist er auch heimatberechtigt.

Ab dem Jahr 2001 war der Schauspieler fast nur noch für das französische Fernsehen tätig.

2002 drehte Alain Delon als Fabio Mortale die drei Fernsehfilme "Fabio Montale - Rache für Leila", "Fabio Montale - Der Sohnmörder" und "Fabio Montale - Bluties Finale".

Von 2003 bis 2004 folgte "Frank Riva", eine Krimiserie in Spielfilmlänge, von der das ZDF 2004 mit

  • Der Mann aus dem Nichts (L'homme de nulle-part)
  • Eine offene Rechnung (La croix étoilée)
  • Allein gegen das Verbrechen (Le dernier des trois)

aber nur die drei TV-Filme der ersten Staffel zeigte. 

Im Jahr 2011 war Delon dann auch wieder auf der Bühne zu sehen, wo er in dem Stück " Une journée ordinaire" auftrat. 2013 ging er mit dem Stück auf Tournee.

Nach "Asterix bei den Olympischen Spielen" (2008) und "S Novym godom, mamy!" (2012), drehte Alain Delon 2019 mit der Komödie "Toute ressemblance" seinen bisher letzten Kinofilm.

2019 wurde Alain Delon die "Goldene Ehrenpalme" auf den Internationale Filmfestspielen in Cannes verliehen.

Heute lebt der Schauspieler zurückgezogen auf seinem 1971 erworbenen Anwesen im französischen Douchy im Département Loiret.

© by Ingo Löchel

Filmographie

  • 1.    Die Killer lassen bitten (1957)
  • 2.    Sei schön und halt den Mund (1958)
  • 3.    Christine (1959)
  • 4.    Mal diese - mal jene (1959)
  • 5.    Die Schüler (1959)
  • 6.    Nur die Sonne war Zeuge (1960)
  • 7.    Rocco und seine Brüder (1960)
  • 8.    Halt mal die Bombe, Liebling (1961)
  • 9.    Galante Liebesgeschichten (1961)
  • 10.    Dommage qu'elle soit une putain (1961) (TV)
  • 11.    Der Hund (1962) (TV)
  • 12.    Liebe 1962 (1962)
  • 13.    Die Rote (1962)
  • 14.    Der Teufel und die zehn Gebote (1962)
  • 15.    Marco Polo (1962)
  • 16.    Lautlos wie die Nacht (1963)
  • 17.    Der Leopard (1963)
  • 18.    Karambolage (1963)
  • 19.    Die schwarze Tulpe (1964)
  • 20.    Wie Raubkatzen (1964)
  • 21.    L'amour à la mer (1964)
  • 22.    Die Hölle von Algier (1964)
  • 23.    Der gelbe Rolls-Royce (1964)
  • 24.    Millionenraub in San Francisco (1965)
  • 25.    Sie fürchten weder Tod noch Teufel (1966)
  • 26.    Zwei tolle Kerle in Texas (1966)
  • 27.    Brennt Paris? (1966)
  • 28.    Die Abenteurer (1967)
  • 29.    Der eiskalte Engel (1967)
  • 30.    Mit teuflischen Grüssen (1967)
  • 31.    Außergewöhnliche Geschichten (1968)
  • 32.    Nackt unter Leder (1968)
  • 33.    Bei Bullen singen Freunde nicht (1968)
  • 34.    Ho! (1968)
  • 35.    Les yeux crevés (1968) (TV)
  • 36.    Der Swimmingpool (1969)
  • 37.    Jagd auf Jeff (1969)
  • 38.    Der Clan der Sizilianer (1969)
  • 39.    Borsalino (1970)
  • 40.    Vier im roten Kreis (1970)
  • 41.    Madly (1970)
  • 42.    Crepa padrone, crepa tranquillo (1970)
  • 43.    Die Filzlaus kehrt zurück (1971)
  • 44.    Doucement les basses (1971)
  • 45.    Rivalen unter roter Sonne (1971)
  • 46.    Der Sträfling und die Witwe (1971)
  • 47.    Ein toller Bluff (1972)
  • 48.    Das Mädchen und der Mörder - Die Ermordung Trotzkis (1972)
  • 49.    Oktober in Rimini (1972)
  • 50.    Der Chef (1972)
  • 51.    Der Schocker (1973)
  • 52.    Scorpio, der Killer (1973)
  • 53.    Die Löwin und ihr Jäger (1973)
  • 54.    Tödlicher Hass (1973)
  • 55.    Endstation Schafott (1973)
  • 56.    Jet Set (1974)
  • 57.    Eiskalt wie das Schweigen (1974)
  • 58.    Borsalino & Co. (1974)
  • 59.    Zorro (1975)
  • 60.    Flic Story - Duell in sechs Runden (1976)
  • 61.    Der Zigeuner (1975)
  • 62.    Monsieur Klein (1976)
  • 63.    Wie ein Bumerang (1976)
  • 64.    Die Gang (1977)
  • 65.    Der Erpresser (1977)
  • 66.    Der Antiquitätenjäger (1977)
  • 67.    Der Fall Serrano (1977)
  • 68.    Le bel indifférent (1978) (TV)
  • 69.    Der unheimliche Fremde (1978)
  • 70.    Airport '80 - Die Concorde (1979)
  • 71.    Waffe des Teufels (1979)
  • 72.    Killer stellen sich nicht vor (1980)
  • 73.    Teheran 43 - Killer sind immer unterwegs (1981)
  • 74.    Rette deine Haut, Killer (1981)
  • 75.    Der Schock (1982)
  • 76.    Der Kämpfer (1983)
  • 77.    Eine Liebe von Swann (1984)
  • 78.    Geschichte eines Lächelns (1984)
  • 79.    Der Panther (1985)
  • 80.    Reise in die Unendlichkeit (1986)
  • 81.    Panther II - Eiskalt wie Feuer (1988)
  • 82.    Nouvelle vague (1990)
  • 83.    Der eiskalte Wolf (1990)
  • 84.    Casanovas Rückkehr (1992)
  • 85.    Der Anwalt (1993)
  • 86.    Der Teddybär (1994)
  • 87.    101 Nacht - Die Träume des M. Cinema (1995)
  • 88.    Variations énigmatiques (1996) (TV)
  • 89.    Der Tag und die Nacht (1997)
  • 90.    Alle meine Väter (1998)
  • 91.    Les acteurs (2000)
  • 92.    Fabio Montale - Rache für Leila (2002) (TV)
  • 93.    Fabio Montale - Der Sohnmörder (2002) (TV)
  • 94.    Fabio Montale - Bluties Finale (2002)  (TV)
  • 95.    Le lion (2003) (TV)
  • 96.    Les montagnes russes (2005) (TV)
  • 97.    Sur la route de Madison (2007) (TV)
  • 98.    Asterix bei den Olympischen Spielen (2008)
  • 99.    Love Letters (2008) (TV)
  • 100.    Un mari de trop (2010) (TV)
  • 101.    Une journée ordinaire (2011) (TV)
  • 102.    S Novym godom, mamy! (2012)
  • 103.    Toute ressemblance (2019)


TV-Serien

  • 1.    Cinéma (als Julien Manda, 3 Folgen, 1988)
  • 2.    Frank Riva (als Frank Riva, 6 Folgen 2003-2004)

Regie

  • 1.    Rette deine Haut, Killer (1981)
  • 2.    Der Kämpfer (1983)

Theater

  • 1961 : Dommage qu'elle soit une putain
  • 1968 : Les Yeux crevés
  • 1996 : Variations énigmatiques
  • 1998 : Variations énigmatiques
  • 2004 : Les Montagnes russes
  • 2007 : Sur la route de Madison
  • 2008 : Love Letters
  • 2011 : Une journée ordinaire
  • 2013 : Une journée ordinaire


 

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