Freitag, 30. August 2024

TV-Serie: Das Kriminalmuseum

"Nicht jeder darf, so wie wir das jetzt tun, eines der Kriminalmuseen betreten, die sich in einigen deutschen Großstädten befinden. 

Sie wurden eingerichtet, um jungen Justiz- und Polizeibeamten zu zeigen, wie die moderne Kriminalistik diese stummen Zeugen von Verbrechen zum Reden bringt.

Denn trotz aller Hilfe durch die Wissenschaft hängt ihre Aufklärung noch in hohem Maße von der mühevollen Kleinarbeit des Kriminalbeamten ab, von seiner Erfahrung, seinem Instinkt, seiner Menschenkenntnis und nicht zuletzt von seiner Hartnäckigkeit.

Jeder dieser Gegenstände hat einmal eine Rolle gespielt in dem unaufhörlichen Kampf, den die Polizei gegen das Verbrechen führt. 

Alle hier ausgestellten Einbruchswerkzeuge, Gangsterrequisiten, Waffen und Mordinstrumente standen einmal im Mittelpunkt eines Verbrechens und haben zur Überführung der Täter beigetragen.

Von einem dieser Fälle wollen wir Ihnen berichten. Natürlich haben wir dabei alle Personen- und Ortsnamen so verändert, dass keine Rückschlüsse auf die tatsächlichen Vorgänge möglich sind".

Mit diesen Worten begann am 4. April 1963 (drei Tage nachdem das ZDF offiziell auf Sendung gegangen war) mit „FÜNF FOTOS“ (unter der Regie von Helmut Ashley), die erste Episode von „DAS KRIMINALMUSEUM“, der ersten Krimi-Serie des ZDFs.

„DAS KRIMINALMUSEUM“ war die Antwort des ZDFs auf die sehr beliebte und erfolgreiche ARD-Krimi-Reihe „STAHLNETZ“. Wie in „STAHLNETZ“ gab es auch in „DAS KRIMINALMUSEUM“ keine wiederkehrenden Ermittler, sondern die Kommissare wechselten von Folge zu Folge.

So waren als Kommissare auch die unterschiedlichen deutschen Schauspieler in der Krimi-Reihe zu sehen. 

So unter anderem RENE DELTGEN („Nur ein Schuh“, „Der Schlüssel“), WOLFGANG VÖLZ („Zahlencode N“), ERIK ODE („Der stumme Kronzeuge“, „Der Brief“, „Die Reisetasche“), PAUL DAHLKE („Gesucht: Reisebegleiter“, „Die Ansichtskarte“), HEINZ ENGELMANN („Akte Dr. W.“, „Die Mütze“, „Die Kiste“), HEINZ WEISS („Tödliches Schach“), HEINZ SCHUBERT („Die Brille“), GÜNTER UNGEHEUER („Das Amulett“, „Die Briefmarke“), KLAUS SCHWARZKOPF („Die Briefmarke“), WERNER KREINDL („Die Kamera“) oder GÜNTER PFITZMANN („Die Postanweisung“), die ihre Rollen als Kommissare auch völlig unterschiedlich interpretierten und spielten.

Zudem waren auch Schauspieler wie WOLFGANG KIELING, HANNELORE ELSNER, GÜNTHER SCHRAMM, HELMUTH LOHNER, IVAN DESNY, ELISABETH VOLKMANN, WOLFGANG PREISS, SIEGFRIED RAUCH, HELMUT SCHMID oder HORST TAPPERT in „DAS KRIMINALMUSEUM“ in unterschiedlichen Rollen darin zu sehen.

Das Konzept zur ersten ZDF-Krimiserie stammte von Produzent Helmut Ringelmann. Die Titelmusik der Serie schrieb der deutsche Komponist Martin Böttcher.

Die Filme von „DAS KRIMINALMUSEUM“ waren zwischen 60 bis 75 Minuten lang. Sie liefen in loser Folge, meist fünf bis sieben Folgen pro Jahr. Sendeplatz war anfangs Donnerstagabend um 21.00 Uhr und wurde schließlich  ab 1966 auf den Freitagabend um 20.00 Uhr gesetzt. 

Nach vierzig Folgen lief mit „DER SCHECK“ am 30. August 1968 die vorerst letzte der Krimi-Reihe im ZDF. 

Knapp zwei Jahre später, genauer gesagt am 7. August 1970,  gab es mit der Folge „WER KLINGELT SCHON ZUR FERNSEHZEIT“, unter der Regie von Georg Tressler, noch einen kleinen Nachschlag. Danach war mit "DAS KRIMINALMUSEUM" endgültig Schluss.

Für manche Schauspieler war „DAS KRIMINALMUSEUM“ auch eine Art ‚Sprungbrett“ für Rollen in anderen Krimi-Serien. So überzeugte z. B. ERIC ODE so in seinen Rollen als Kommissar (besonders durch seine Interpreation des Kommissars in „DIE REISETASCHE“), dass die Macher der geplanten Serie „DER KOMMISSAR“, ihm die Titelrolle in dieser Krimi-Serie gaben.

Andere Schauspieler sah man später noch in anderen Kommissar-Rollen. So KLAUS SCHWARZKOPF von 1971-1978 als KOMMISSAR FINKE im „TATORT“, HEINZ WEISS als Phil Decker unter anderem in den JERRY COTTON-Filmen oder WERNER KREINDL als Leiter der „SOKO 5113“ in der gleichnamigen Serie.

© by Ingo Löchel

Das Kriminalmuseum
BRD 1963-1970

Episoden

  • 1.     Fünf Fotos, 04.04.1963, Drehbuch: Helmuth Ashley und Hans Maeter, Regie: Helmuth Ashley
  • 2.    Die Frau im Nerz,  25.04.1963, Drehbuch: Hans Maeter, Regie: Wolfgang Becker
  • 3.    Nur ein Schuh, 20.06.1963, Drehbuch: Fritz Böttger und Stefan Gommermann, Reige:  Helmuth Ashley
  • 4.    Die Fotokopie, 04.07.1963, Drehbuch: Maria Matray und Answald Krüger, Regie: Wolfgang Becker 
  • 5.    Die Nadel, 01.08.1963, Drehbuch:  Andreas Weber, Regie:  Helmuth Ashley
  • 6.    Zahlen-Code N,  10.10.1963, Drehbuch: Rolf und Alexandra Becker, Regie: Jürgen Goslar
  • 7.    Der stumme Kronzeuge, 02.01.1964, Drehbuch: Stefan Gommermann, Regie:  Wolfgang Becker
  • 8.    Der Füllfederhalter,  02.04.1964, Drehbuch:  Ilse Lotz-Dupont, Regie: Wolfgang Becker
  • 9.    Gesucht: Reisebegleiter,  04.06.1964, Drehbuch: Maria Matray und Answald Krüger, Regie:  Helmuth Ashley
  • 10.    Akte Dr. W., 02.07.1964, Drehbuch: Hans Maeter, Regie: Helmuth Ashley
  • 11.    Der Fahrplan, 10.09.1964, Drehbuch:  Stefan Gommermann, Regie: Theodor Grädler
  • 12.    Der Schlüssel, 05.11.1964, Drehbuch: Georg Stuck, Regie: Helmuth Ashley
  • 13.    Tödliches Schach, 03.12.1964, Drehbuch: R. und A. Becker sowie St. Gommermann, Regie:  Helmuth Ashley 
  • 14.    Der Brief, 23.02.1965, Drehbuch: Bruno Hampel und Igor Sentjurc, Regie: Jürgen Goslar
  • 15.    Die Mütze, 08.06.1965, Drehbuch: Walter Forster, Regie: Wolfgang Becker
  • 16.    Der Ring, 27.07.1965, Drehbuch: Walter Forster, Regie: Theodor Grädler
  • 17.    Das Feuerzeugm  15.10.1965, Drehbuch:  Udo Wolter, Regie: Joachim Hess
  • 18.    Die Ansichtskarte, 23.11.1965, Drehbuch: Maria Matray und Answald Krüger, Regie: Gedeon Kovacz
  • 19.    Die Brille, 14.12.1965, Drehbuch: Bruno Hampel, Regie: Dieter Lemmel
  • 20.    Das Nummernschild 21.12.1965 Günter Rudorf Helmuth Ashley
  • 21.    Der Koffer, 28.01.1966, Drehbuch: Walter Forster, Regie: Theodor Grädler
  • 22.    Das Etikett, 21.03.1966, Drehbuch:  Walter Forster, Regie: Theodor Grädler
  • 23.    Der Barockengel, 24.06.1966, Drehbuch: Hans Wiese, Regie:  Dieter Lemmel
  • 24.    Das Amulett, 03.02.1967, Drehbuch: Alexander, Regie: May Dieter Lemmel
  • 25.    Die Telefonnummer, 17.02.1967, Drehbuch: Alexander, Regie: May Otto Meyer
  • 26.    Die Kiste, 03.03.1967, Drehbuch: Bruno Hampel, Regie: Wolfgang Becker
  • 27.    Die rote Maske, 12.03.1967, Drehbuch:  Bruno Hampel, Regie:  Helmuth Ashley
  • 28.     Die Reisetasche, 07.04.1967, Drehbuch: Gerd Oelschlegel und Franz Neubert, Regie: Erich Neureuther
  • 29.    Teerosen,  12.05.1967, Regie:  Inge Dorsky und Hans Maeter, Drehbuch: Georg Tressler
  • 30.    Die Briefmarke, 26.05.1967, Drehbuch: Bruno Hampel, Regie: Georg Tressler
  • 31.    Die Kamera, 07.07.1967, Drehbuch:  Bruno Hampel, Regie: Helmuth Ashley
  • 32.    Die Zündschnur, 04.08.1967, Drehbuch:  Bruno Hampel, Regie: Erich Neureuther
  • 33.    Kaliber 9, 01.09.1967, Drehbuch:  Stefan Gommermann, Regie: Jürgen Goslar
  • 34.    Das Kabel, 08.09.1967, Drehbuch: Walter Forster, Regie: Helmuth Ashley
  • 35.    Die Spur führt nach Amsterdam, 01.12.1967, Drehbuch: Rolf Becker und Alexandra Becker, Regie:  Wolfgang Becker
  • 36.    Das Goldstück, 12.01.1968, Drehbuch: Bruno Hampel, Regie:  Dietrich Haugk
  • 37.    Die Reifenspur, 02.02.1968, Drehbuch: Inge Dorsky und Hans Maeter, Regie:  Rudolf Jugert
  • 38.    Die Postanweisung, 05.04.1968, Drehbuch: Anne-Rose Katz und Fritz Böttger, Regie: Helmuth Ashley
  • 39.    Der Bohrer, 12.07.1968, Drehbuch: Inge Dorsky, Regie: Erich Neureuther
  • 40.    Der Scheck, 30.08.1968, Drehbuch:  Maria Matray und  Answald Krüger, Regie:  Helmuth Ashley
  • 41.    Wer klingelt schon zur Fernsehzeit, 07.08.1970, Drehbuch: Bruno Hampel, Regie: Georg Tressler

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