Samstag, 26. Juni 2021

Kriminalfilm: Mr. Moto und der China-Schatz (1937)

Des Nachts versucht ein Mann in einem Karawanenzelt in der Wüste Gobi den verkleideten Mr. Moto zu ermorden und dessen Schriftrolle zu stehlen. Doch Moto hat nur so getan, als würde er schlafen und tötet den Dieb.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Peking. Vor Betreten der Stadt wird jeder nach geschmuggelten Kunstschätzen durchsucht. Da sich Moto erst in Shanghai der Karawane angeschlossen hat, wird er mit auf die Polizeistation genommen.Dort gelingt es ihm, vor der Polizei zu fliehen und nach einer Verfolgungsjagd durch die halbe Stadt in sein Hotel zu gelangen.

Am Abend geht er zur Garten-Party von Colonel Tchernov (Sig Ruman) zu Ehren der Amerikanerin Eleanor Joyce (Jayne Regan), wo auch der chinesische Prinz Chung (Philip Ahn) und seine Mutter Madame Chung (Pauline Frederick) anwesend sind, von denen Tchernov einige Schriftrollen, die sich in deren Familienbesitz befinden, abkaufen will. 

Doch der Prinz weigert sich in einem Vieraugen-Gespräch in Tchernovs Bibliothek, die Erbstücke zu verkaufen. Als Tchernov den Kauf mit einer Pistole erzwingen will, tötet ihn Moto. Die Amerikaner Joyce wird Zeugin, wie Moto die Tötung von Tchernov als Selbstmord fingiert, um internationale Verwicklungen zu vermeiden.

Am nächsten Tag bedankt sich Prinz Chung bei Mr. Moto für dessen Rettung. Der Japaner äußert den Wunsch die Schriftrollen zu sehen, die sich im Besitz der Familie Chung befinden. Der Legende nach existierten einst sieben Schriftrollen, die nebeneinander gelegt den Weg zu Dschingis Khans Grabkammer zeigen, in dem ein Schatz versteckt sein soll. Die Familie Chung besaß einst sechs Schriftrollen. Eine wurde als Leihgabe dem Museum in Peking für eine Ausstellung überlassen, wurde aber dort von Unbekannten gestohlen.

Die Spur zur verlorenen Schriftrolle führt Moto zum Geschäft des Hehlers und Antiquitätenhändlers Pereira (John Carradine). Nachdem er Pereira eingehend eingeschüchtert hat, gesteht dieser, die Schriftrolle aus dem Museum gestohlen zu haben. Doch bevor er Moto mehr erzählen kann, wird er erschossen.

Als Moto in sein Hotelsuite zurückkehrt, merkt er, dass sie durchsucht wurde und der Dieb, ein gewisser Schneider (Wilhelm von Brincken), sich im Nebenzimmer versteckt hält. Moto lässt seine Waffen, die mit Platzpatronen gefüllt ist, offen herumliegen, lässt sich die Schriftrolle entwenden und danach damit zum Schein erschießen. 

Danach folgt er Schneider unbemerkt bis zum Haus von Tchernov, wo Frau Tchernov Vorbereitungen trifft, zu verschwinden. Sie holt aus einem Safe die gestohlene Schriftrolle der Chungs und wird danach von Schneider mit dem Wagen abgeholt. Joyce, die bei den Tchernovs während ihres Aufenthaltes in Peking wohnt beobachtet das ganze und erwischt Moto, wie er gerade versucht den Safe von Tchernov zu öffnen.

Nach einem kurzen Gespräch mit Joyce, indem Moto seine Identität als Detektiv von Interpol lüftet, will der Japaner sich sofort zu den Chungs zu begeben. Er kommt aber nicht weit und wird beim Verlassen der Bibliothek von Iwan, dem Diener der Tschernovs, niedergeschlagen und Joyce als Geisel genommen...

Nach seinem "MR. MOTO"- Debüt in "MR. MOTO UND DIE SCHMUGGLERBANDE" (1937) drehte der Schauspieler PETER LORRE im Jahr 1937 mit "MR. MOTO UND DER CHINA-SCHATZ" einen weiteren "MR. MOTO"-Film, der die Qualität des Vorgängerfilms fortsetzen kann. 

Denn bereits die Eingangssequenz in der Wüste Gobi, in der Moto einen Mörder ohne mit der Wimper zu zucken tötet, zeigt wohin die rasante Abenteuerreise des Films hingeht. Und der Zuschauer wird nicht enttäuscht. 

Neben den sehr gut choreographierten und gut eingesetzten Action-Szenen im Film, verblüfft vor allem der Schauspieler Peter Lorre mit seiner charismatischen Darstellung und seiner Leinwandpräsenz, der es versteht, den zweiten Moto-Film allein zu stemmen. Die übrigen Schauspieler des Films wirken dagegen etwas blass und agieren im Grunde nur  als Nebenakteure im abwechslungsreich gestalteten und zeitlos wirkenden Krimi-Abenteuer.

© by Ingo Löchel

Mr. Moto und der China-Schatz
(Originaltitel: Thank You, Mr. Moto)
USA 1937

Stab

  • Regie: Norman Foster
  • Drehbuch: Norman Foster und Wyllis Cooper
  • Kamera: Virgil Miller
  • Schnitt: Nick DeMaggio und Irene Morra
  • Musik: Samuel Kaylin

Darsteller

  • Peter Lorre als Mr. Moto
  • Thomas Beck als Tom Nelson
  • Pauline Frederick als Madame Chung
  • Jayne Regan als Eleanor Joyce
  • Sig Ruman als Colonel Tchernov
  • Sidney Blackmer als Herr Koerger
  • John Carradine als Periera
  • Wilhelm von Brincken als Schneider
  • Nedda Harrigan als Madame Tchernov
  • Philip Ahn als Prinz Chung
  • John Bleifer als Ivan

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 65 Minuten

Deutsche Erstaufführung: Am 11. Juli 1988 als TV-Premiere im ZDF

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