Das Jahr 1941. Auf dem Erdball tobt der Zweite Weltkrieg. In New York melden sich scharenweise Freiwillige zum Dienst in der US-Armee.
Sein Kumpel Bucky Barnes (Sebastian), der für den elternlosen Steve wie ein großer Bruder ist, hat es dagegen geschafft. Als Buckys Einberufung kurz bevorsteht, wollen die beiden mit einem Besuch der New Yorker Weltausstellung dessen Abschied feiern
Anders als für Frauenheld Bucky ist das so gar nichts für den schüchternen Steve, der wegen seiner Statur und seines unscheinbaren Äußeren kaum beim anderen Geschlecht punkten kann.
Doch während der Frust über die Ablehnung bei der Army immer noch tief sitzt, kommt Rogers der Zufall zu Hilfe. Denn bei einem erneuten Musterungsversuch wird Steve von dem der Arzt und Wissenschaftler Dr. Abraham Erskine (Stanley Tucci) zur ersten Testperson seines von der Regierung streng geheim gehaltenen Projekts „Supersoldat“ ausgewählt.
Als Steve jedoch bei einer schwierigen Übung beweist, dass man mit Scharfsinn zuweilen mehr erreichen kann als mit Muskelkraft, erwirbt er sich nach und nach den Respekt der anderen Soldaten.
Nichtsdestotrotz möchte Rogers den Grund erfahren, warum gerade er für dieses Experiment ausgewählt wurde. Daraufhin erzählt ihm Dr. Erskine von Hitlers geheimer Forschungsabteilung HYDRA und davon, wie dessen Leiter, der niederträchtige Johann Schmidt (Hugo Weaving), in den Besitz des von Erskine entwickelten Wunderserums kam und nun danach strebt, die Weltherrschaft zu übernehmen.
Als endlich der Tag für Steve Rogers gekommen ist, mutiert Steve durch das Wundermittel zu einem muskulösen, attraktiven und mit übermenschlichen Kräften und Fähigkeiten ausgestatten Supersoldaten.
Leider konnte ein von Schmidt infiltrierter Spion unerkannt in das Geheimlabor eindringen und nicht nur während des Experiments das Serum entwenden, sondern auch Dr. Erskine töten. Steves neu gewonnener Kräfte ist es zu verdanken, dass er den Mörder seines Mentors schließlich doch noch stellen kann.
Mittlerweile läuft die Kriegspropaganda der USA auf Hochtouren. Für Werbespots muss sich Steve Rogers in ein lächerliches Trikot zwängen, das aus den Farben der US-amerikanischen Flagge geschneidert ist, und als Captain America auftreten, was beim Wochenschau-Publikum auch bestens ankommt.
Als er allerdings im November 1943 in Italien endlich zu den US-Truppen stößt, nimmt man ihn in diesem Clownskostüm nicht ernst.
Aber Rogers ist gewillt, sich das Vertrauen der Männer zu verdienen.
Als er erfährt, dass einige seiner Kameraden in Gefangenschaft geraten sind, organisiert er ein Fallschirmkommando, lässt sich in den österreichischen Alpen hinter den feindlichen Linien abwerfen und dringt bis zum Hauptquartier von Johann Schmidt vor, der zum RED SKULL mutiert ist...
Nach dem Erfolg von "IRON MAN" kündigte Marvel die Comic-Verfilmung "THE FIRST AVENGER: CAPTAIN AMERICA", für die JOE JOHNSTON ("Rocketeer", "Jumanji", "Wolfman") als Regisseur auserkoren wurde, der im November 2008 seinen Vertrag unterschrieb, so dass Christopher Markus und Stephen McFeely mit dem Drehbuch zum Film begannen.
Im März 2010 wurden neben CHRIS EVANS weitere Schauspieler für die Titelrolle gecastet, darunter Ryan Phillippe, John Krasinski und SEBASTIAN STAN. Als die Liste nach und nach immer kürzer wurde, blieb Evans‘ Name am Ende als einziger übrig. Der Schauspieler reagierte zuerst jedoch etwas ablehnend, als man ihm das Projekt vorstellte.
"Ich hatte Angst und war nervös – das ist eine riesige Sache für Marvel, und diese Figur hat enorm viele Fans. Ich müsste lügen, würde ich behaupten, anfangs nicht ziemliche Bedenken gehabt zu haben, aber natürlich ist es eine große Ehre, diese Rolle zu spielen, und ich wollte ihr gerecht werden. Selbstverständlich war ich unglaublich dankbar, aber gleichzeitig auch ein wenig nervös." (1)
"Ich spiele den Colonel, diesen grantigen Militär, der die Einheit leitet, aus der Captain America entsteht. Ich denke, in diesen Filmen gibt es immer einen wie mich, aber Joe (Johnston) und Kevin (Feige) haben versucht, die Rolle einzigartig zu machen. Das ist die Verfilmung eines Comic-Buches, aber die Geschichte trifft auch irgendwie den Nerv der heutigen Zeit, auf nationaler Ebene. Aber man sollte natürlich auch nicht zu viel hineininterpretieren, in erster Linie geht es um Spaß und Action, und so soll es auch sein. Ich muss manchmal Leute anbrüllen, sie herumkommandieren und ab und zu mal was Lustiges sagen.“ (2)
In "CAPTAIN AMERICA" steht Steve Rogers einem der berüchtigtsten Marvel-Bösewichten gegenüber: RED SKULL alias Johann Schmidt, einem Schurken, der im März 1941 sein Comic-Debüt gab.
"Ich kannte keine einzige Captain-America-Geschichte und hatte generell wenig Ahnung von Superhelden allgemein. Ich musste viel lernen, um ein Teil dieser Welt zu werden. Johann Schmidt ist ein deutscher Offizier, der sich für Kräfte jenseits des Normalen interessiert und dafür so weit geht, wie es ein Bösewicht eben tut. Ich denke, das macht ihn noch interessanter.“ (3)
Carter ist eine toughe Persönlichkeit und arbeitet für die Organisation „Strategic Scientific Reserve“, die an den neuesten Technologien forscht und neue Wege entwickelt, um den Feind effektiv zu bekämpfen.
"Besonders gefallen hat mir beim Lesen des Drehbuchs, dass ich mich gut mit dieser Frau, die in einer von Männern dominierten Umwelt arbeitet, identifizieren konnte. Sie durchlebt einen inneren Kampf, was ich an einer Rolle immer besonders anziehend finde, außerdem umgibt sie ein Geheimnis.
Die sich entwickelnde Beziehung zu Steve Rogers ist alles andere als eine normale Liebesgeschichte. Sie macht Karriere, sie hat ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und in der Armee hat sie genug von Männern, die sie nicht ernst nehmen.
Ich denke, das macht sie so faszinierend, besonders für Steve. Egal in was er sich verwandelt, er ist immer noch der schmächtige Kerl mit einem großen Herzen, der bisher noch keinerlei Erfahrung mit Frauen hatte. Es ist ein bisschen, als ob er von der Grundschule direkt auf die Universität käme." (4)
Seiner Freundschaft zu Bucky Barnes verdankt Steve Rogers alles an Lebenserfahrung, was er bis zu seiner Verwandlung zu Captain America sammeln konnte. In vielen Dingen ist Bucky so, wie Steve gerne wäre.
Beide sind tapfere Kerle, aber aufgrund seiner guten körperlichen Verfassung gewinnt Bucky Boxkämpfe, hat ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein den Frauen gegenüber und wurde im Gegensatz zu Steve als tauglich für die Army eingestuft.
Die Wahl für die Rolle des Bucky fiel schließlich auf den Schauspieler SEBASTIAN STAN, der auch für die Rolle des Captain America in Betracht gezogen wurde.
"Sebastian Stan schickte uns ein selbst gefilmtes Casting von sich für die Rolle von Steve Rogers, nicht für Bucky. Wir waren so beeindruckt von ihm, dass wir ihm von Bucky erzählten und davon, dass wir diese Rolle aufgewertet hatten, Bucky zu einer Art großer Bruder von Steve entwickelten, den dieser nie hatte." (5)
Während der Schauspieler Chris Evans sich mit Wochen harten Trainings auf seine Rolle vorbereitete, war ein Team von Künstlern damit beschäftigt, an Johann Schmidt alias The Red Skull, zu arbeiten. Der vielschichtige Prozess begann mit den Masken, die Designer David White für den Darsteller Hugo Weaving entwarf. Sie sollten die Grundlage dafür bilden, was im Detail entwickelt werden könnte.
"Joe (Johnston) wollte nicht, dass das Publikum Mitleid mit Red Skull haben würde. Trotzdem sollte sich sein Aussehen einprägen, auch etwas grotesk sein, ohne ekelhaft zu wirken. Am Ende fanden wir eine Lösung, die zwar scheußlich wirkt, ohne aber zu sehr ins Groteske abzugleiten. Cool und charismatisch genug, dass man einfach die Augen nicht von ihm lassen kann!" (6)
Als die Maske fertig entwickelt war, brauchte ein ganzes Team rund dreieinhalb Stunden, um sie aufzubringen – mithilfe von Computertechnik (CGI) wurde dem Ganzen schließlich der letzte Feinschliff gegeben und Weavings Nase wegretuschiert.
"Uns war schon klar, dass wir diesen Charakter mithilfe digitaler Effekte komplettieren müssten. Aber abgesehen von kleineren Dingen wie dem Entfernen der Nase war es schon sehr beeindruckend, wie weit David White ihn schon perfektioniert hatte." (7)
"Es war am Anfang schon eine Geduldsprobe, die Maske anzulegen. Doch bereits nach der zweiten Testrunde wurde mir klar, wie subtil ich sie für meine diversen Mimiken nutzen konnte, ich konnte die Maske mit meinem Gesicht relativ gut bewegen. Die Wangenknochen, Augenbrauen und der Mund sind schon ziemlich extrem, ermöglichten aber doch, meine Mimik durchkommen zu lassen. Bei den ersten Tests hatte ich noch befürchtet, das Aussehen von Schmidt vollkommen verloren zu haben." (8)
Um den Schauspieler Chris Evans in den nur 45 Kilo leichten und schmächtigen Steve Rogers zu verwandeln, wurde eine Reihe von Computertechniken, unter anderem das Austauschen des Kopfes, wozu auch das 'Dünnermachen' von Evans‘ Kopf und Gesicht notwendig wurde.
Die Dreharbeiten zu "CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER" begannen am 28. Juni 2010 in England.
Weitere Drehorte waren London, die "Royal Navy Propellant Factory" im walisischen Dorf Caerwent, wo ein Großteil der Kriegsszenen gedreht wurden, die Stanley Dock in Liverpool, die beide die Lower East Side von Manhattan im Film darstellen und die Albert Dock in Liverpool.
Ein Teil der Dreharbeiten fand auch in den Pinewood Studios statt, wobei die A-Stage, das South Dock und die Underwater Stage von Pinewood von der Crew genutzt wurden. Zudem wurde sechs Monate in den Shepperton Studios in Surrey gedreht.
Produktionsdesigner Rick Heinrichs war sehr sorgfältig in seiner Darstellung der Örtlichkeiten und der Geschichte und verwandelte die britischen Orte in amerikanische Schauplätze. Teils durch reale Umbauten, teils auch durch Computereffekte.
Nach der Weltpremiere von "CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER" im El Capitan Theatre in Hollywood, Kalifornien (am 19. Juli 2011), startete die Marvel-Verfilmung am 22. Juli 2011 in den USA.
Der Film spielte bei einem Budget von 200 Millionen US-Dollar weltweit insgesamt 370,6 Millionen US-Dollar ein.
Damit spielte"CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER" weit weniger ein, als seine Vorgänger "IRON MAN" (2008), "IRON MAN 2" (2010) und "THOR" (2011).
Über die Gründe des 'schlechten' Einspielergebnis der Comic-Verfilmung kann man an dieser Stelle nur spekulieren.
An den Schauspielern des Films kann es nicht gelegen haben, denn die Darsteller wurden für den Film sehr gut ausgewählt und können in ihren Rollen durchweg überzeugen.
Vielleicht war es die Handlung des Films, die während des Zweiten Weltriegs spielt und der Nazihintergrund, die bei den Kinozuschauern nicht so gut ankam.
Nichtsdestotrotz machten Marvel bei einem weltweiten Einspielergebnis von 370 Millionen US-Dollar immerhin noch einen guten Gewinn.
© by Ingo Löchel
- (1) Chris Evans
- (2) Tommy Lee Jones
- (3) Hugo Weaving
- (4) Hayley Atwell
- (5) Kevin Feige
- (6) David White
- (7) Kevin Feige
- (8) Hugo Weaving
(Originaltitel: The First Avenger: Captain America)
USA 2011
Stab
- Regie: Joe Johnston
- Drehbuch: Christopher Markus und Stephen McFeely
- Kamera: Shelly Johnson
- Schnitt: Robert Dalva und Jeffrey Ford
- Musik: Alan Silvestri
Darsteller
- Chris Evans als Steve Rogers / Captain America
- Sebastian Stan als James 'Bucky' Barnes
- Hugo Weaving als Johann Schmidt / The Red Skull
- Hayley Atwell als Peggy Carter
- Tommy Lee Jones als Colonel Chester Phillips
- Stanley Tucci als Abraham Erskine
- Natalie Dormer als Private Lorraine
- Dominic Cooper als Howard Stark
- Richard Armitage als Heinz Kruger
FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 125 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 18. August 2011
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