Samstag, 30. Oktober 2021

Abenteuerfilm: Der Graf von Monte Christo (1954)

Frankreich 1814. Nach langer Seereise kehrt der junge Edmond Dantès (Jean Marais) nach Marseille zurück. Die Mannschaft hat ihn zum Kapitän ernannt, nachdem der alte Kapitän auf See verstarb.

Edmond freut sich auf das Wiedersehen mit Mercédes  (Lia Amanda) mit der er sich noch am Abend verloben will. Doch bei seiner Heimkehr gerät der junge Edmond Dantès in ein grausames Intrigenspiel seiner Widersacher, die ihm sein Glück neiden.

Gaspard Caderousse (Jacques Castelot), Edmonds Bootsmann, ist auf Edmonds Kapitänsposten eifersüchtig und Fernand Mondego (Roger Pigaut), den Edmond für seinen Freund hält, ist hinter Mercédes her, die ihn abgewiesen hat.

Um Edmond los zu werden, denunzieren sie den jungen Mann wegen eines Briefes von Napoleon an seine Anhänger in Frankreich, den Edmond auf Bitten des verstorbenen Kapitäns mitnahm, so dass er während seiner Verlobungsfeier verhaftet wird.

Die Sache landet beim Generalstaatsanwalt Gérard de Villefort (Jacques Castelot),  der erkennen muss, dass der Empfänger von Napoleons Brief sein eigener Vater Noirtier de Villefort (Noël Roquevert) ist.

Aus diesem Grunde schickt er Dantes ohne Verurteilung in das berüchtigte Gefängnis Chateau d’If und erklärt in einem Brief an den Gouverneur, dass Dantes ein gefährlicher Verschwörer sei, der nie mehr freikommen dürfe.

Edmonds einzige Freude während der vielen Jahre im Gefängnis ist Abbé Faria (Gualtiero Tumiati), sein Zellennachbar, der einen Tunnel zu ihm gegraben hat.

Als Faria 20 Jahre später im Sterben liegt, verrät er Edmond das Versteck eines Schatzes auf der Insel Monte Christo.

Edmond gelingt im Leichensack des Abbés die Flucht von dem Felsengefängnis Chateau d’If. Ein Schmugglerboot nimmt ihn auf und bringt ihn zur Insel Monte Christo, wo er Farias Schatz findet.

Danach kehrt Edmond Dantès unter neuer Identität als wohlhabender Graf von Monte Christo nach Frankreich zurück, um sich an seinen Feinden zu rächen...

Zwischen 1844 und 1846 veröffentlichte Alexandre Dumas (der Ältere) den Roman "Der Graf von Monte Christo" als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift "Le Journal des débats" und erzielte damit einen Riesenerfolg.  

Denn noch bevor der Roman "Der Graf von Monte Christo" fertiggestellt war, erschienen bereits die ersten Nachdrucke und zahlreiche Übersetzungen in diversen Sprachen.

In Deutschland wurde der Roman "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas (dem Älteren) erstmals im Jahr 1847 im A. Moshamer Verlag veröffentlicht.

Der Roman "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas (dem Älteren) zählt neben dem Dumas-Roman "Die drei  Musketiere" sowie  den Romanen "Robinson Crusoe" (1719) von Daniel Defoe und "Die Elenden" (1862) von Victor Hugo, zu den meist verfilmten Büchern der Literatur.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm sich auch die aufkommende Filmindustrie dem Roman von Alexandre Dumas (dem Älteren) an.

Die erste Verfilmung des Buches war der US-amerikanische Stummfilm "The Count of Monte Christo" mit Hobart Bosworth in der Titelrolle. Bosworth mimte den Grafen auch in der US-Verfilmung "Monte Christo" aus dem Jahr 1912.

Ein weiterer US-Stummfilm folgte im Jahr 1913 unter dem Titel "Der Graf von Monte Christo" mit James O’Neill in der Titelrolle.

Nach weiteren Verfilmungen wurde 1934 mit "Das Rätsel von Monte Christo" die erste Tonfilmversion des Romans von Alexandre Dumas (dem Älteren) gedreht, in der Robert Donat zu sehen ist.

Nach einer zweiteiligen Farb-Verfilmung mit JEAN MARAIS im Jahr 1954, folgte im Jahr 1961 mit "Der Graf von Monte Christo" eine weitere französische Verfilmung, diesmal mit Louis Jourdan als Graf.

Nach der Verfilmung "Der Graf von Monte Christo" mit Richard Chamberlain, folgte 1998 ein TV-Mehrteiler mit Gerard Depardieu als Graf.

Die bisher letzte, aber etwas gewöhungsbedürftige Verfilmung des Romanstoffes von Alexandre Dumas (dem Älteren) folgte im Jahr 2002, in der James Caviezel die Titelrolle mimte.

Vergleicht man die verschiedenen Verfilmung des Romans "Der Graf von Monte Christo", so zählt die französische Verfilmung mit dem Schauspieler Jean Marais aus dem Jahr 1954 nach wie vor zur besten Verfilmung des Romanstoffes,  da es Marais gelingt, den  von Dumas geschaffenen Charakter, halb Abenteurer halb Aristokrat, perfekt zu verkörpern.

"Unser neuer ‚Graf von Monte Christo’, der als Farbfilm auf Eastman – Color entsteht, wird sich getreu an Alexandre Dumas halten. Ganz bewusst haben wir hier nichts geändert.

Natürlich sind wir bestrebt, den abenteuerlichen Stoff psychologisch zu vertiefen, die menschlichen Spannungen zu verdichten und dem romantischen Geschehen alles das zu geben, was nun einmal zur modernen Filmromantik gehört: Geheimnis, Glanz, Herz und den Sieg des Guten." (1)

Die Regie in dem Film "Der Graf von Monte Christo"  mit Jean Marais übernahm Robert Vernay, der bereits im Jahr 1943 den Dumas-Roman mit Pierre Richard-Willm als Graf verfilmt hatte. 

Nachdem der Zweiteiler am 14. Januar 1954 und am 15. Januar 1954 in die Kinos kam, wurde die Dumas-Verfilmung ein Hit an den Kinokassen, der über 7,78 Millionen Franzosen in die Kinos lockte.

© by Ingo Löchel

  • (1) Jean Marais




Der Graf von Monte Christo
(Originaltitel: Le comte de Monte-Cristo)
Frankreich, Italien 1954

Stab

  • Regie: Robert Vernay
  • Drehbuch: Georges Neveux und  Robert Vernay
  • Kamera: Robert Juillard
  • Schnitt: Monique Kirsanoff
  • Musik: Jean Wiener

Darsteller

  • Jean Maraisals als Edmond Dantès/ Der Graf von Monte Christo
  • Lia Amanda als Mercédès Herrera
  • Roger Pigaut     als Fernand Mondego 
  • Jacques Castelot als Gérard de Villefort
  • Noël Roquevert als Noirtier de Villefort
  • Daniel Ivernel als Gaspard Caderousse
  • Folco Lulli als Jacopo
  • Paolo Stoppa als  Bertuccio
  • Cristina Grado als  Haydée
  • Lucien Blondeau als  M. Dantès, Vater von Edmond

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 183 Minuten

Deutscher Kinostart:

  • Am 8. Oktober 1954 (Teil 1)
  • Am 12. Oktober 1954 (Teil 2)

 

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