Inger Stevens wurde am 18. Oktober 1934 als Inger Stensland in Stockholm, Schweden, geboren.
Als sie sechs Jahre alt war, verließ ihre Mutter die Familie und nahm ihren jüngsten Sohn Peter mit. Bald darauf zog Stevens' Vater Per Stensland in die Vereinigten Staaten und ließ Stevens und ihren Bruder Ola in der Obhut des Hausmädchens und später bei einer Tante in Lidingö, in der Nähe von Stockholm, zurück.
1944 zogen Inger und ihr Bruder in die Vereinigten Staaten und lebten mit ihrem Vater und dessen neuer Frau in New York City, wo er an der Columbia University lehrte. Im Alter von 13 Jahren zog Stevens mit ihrer Familie nach Manhattan, Kansas, wo ihr Vater an der „Kansas State University“ unterrichtete.
Inger Stevens besuchte die „Manhattan High School“. Mit 16 verließ sie ihr zu Hause und arbeitete in Kansas City. 1953 ging sie nach New York City, wo sie am „Actors Studio“ Schauspielunterricht nahm.
1954 gab sie in „SUE ELLEN“, einer Folge der TV-Serie „STUDIO ONE“, ihr Debüt als Schauspielerin. Danach folgten unter anderem Rollen in TV-Serien wie „DANGER“ (1954), „ROBERT MONTGOMERY PRESENTS“ (1955), „MAMA“ (1955), „CRUSADER“ (1956), „CONFLICT“ (1956), „WENN MAN MILLIONÄR WÄR“ (1956) und „ALFRED HITCHCOCK PRÄSENTIERT“ (1957).
Am 9. Juli 1955 heiratete sie Anthony Soglio, von dem sie sich aber am 18. August 1958 wieder scheiden ließ.
1957 gab Inger Stevens mit „DIE GROSSE SCHULD“ ihr Filmdebüt. Danach folgten Rollen in den Filmen „IN BRUTALEN HÄNDEN“ (1958), „KÖNIG DER FREIBEUTER“ (1958) und „DIE WELT, DAS FLEISCH UND DER TEUFEL“ (1959).
1959 ging die Schauspielerin nach New York City zurück, wo sie Anfang 1960 versuchte, sich mit Schlaftabletten das Leben zu nehmen. Doch der Selbstmordversuch scheiterte.
Ab Anfang der 1960er Jahre konzentrierte Inger Stevens ihre Karriere wieder aufs Fernsehen und war danach in TV-Serien wie „ABENTEUER IM WILDEN WESTEN“ (1960), „CHECKMATE“ (1960), „HONGKONG“ (1960), „UNGLAUBLICHE GESCHICHTEN“ (1960), „KEIN FALL FÜR FBI“ (1961), „THE ELEVENTH HOUR“ (1961), „HEUTE ABEND, DICK POWELL“ (1962) und „ALFRED HITCHCOCK ZEIGT“ (1963) zu sehen.
Am 18 November 1961 heiratete sie anscheinend heimlich den Afroamerikaner Ike Jones in Tijuana, Mexiko Sie besuchten allerdings nie gemeinsam Premieren oder öffentliche Veranstaltungen.
1963 erhielt Inger Stevens die Hauptrolle in der TV-Serie „THE FARMER'S DAUGHTER“ mit der ihr der Durchbruch als Schauspielerin gelang. Für diese TV-Rolle wurde die Schauspielerin 1964 mit dem „TV GUIDE AWARD“ ausgezeichnet. Die Serie war so erfolgreich, dass bis zu ihrer Einstellung im Jahr 1966 101 Folgen gedreht wurden.
Im Januar 1966 wurde die Schauspielerin vom damaligen kalifornischen Gouverneur Edmund G. "Pat" Brown in den Beirat des „UCLA Neuropsychiatric Institute“ berufen. Außerdem wurde sie zur Vorsitzenden des „California Council for Retarded Children“ ernannt.
Anfang 1970 war Inger Steven überglücklich darüber, dass sie von dem Produzent Aaron Spelling für die weibliche Hauptrolle in seiner TV-Serie „THE MOST DEADLY GAME“ ausgewählt wurde, in der sie eine Kriminologin spielen sollte, die ungewöhnliche Mordfälle aufklärt.
Am Morgen des 30. April 1970 wurde Inger Stevens jedoch von ihrer Haushälterin bewusstlos in der Küche ihres Hauses gefunden. Auf der Fahrt zum „Hollywood Receiving Hospital“ verstarb die Schauspielerin.
Die spätere toxikologische Untersuchung ergab, dass Stevens an einer Überdosis Barbiturate verstarb, sodass Dr. Thomas Noguchi, dem Gerichtsmediziner des Bezirks Los Angeles, den Tod von Inger Stevens als Selbstmord einstufte.
Was war geschehen?
Am Abend des 29. April 1970, gegen 19.30 Uhr, verließ der Schauspieler Burt Reynolds Inger Stevens Haus, nachdem er sich mit ihr gestritten hatte. Um 23 Uhr rief Stevens ihren persönlichen Assistenten Chris Bone an und erklärte ihm, sie habe sich gerade mit Burt gestritten und ein paar Gläser Wein getrunken. Stevens teilte Bone mit, dass sie vorhabe, eine Schlaftablette zu nehmen und danach ins Bett zu gehen.
Unmittelbar nach ihrem Tod erhob ihr heimlicher Ehemann Ike Jones Anspruch auf die sterblichen Überreste von Stevens und ihr Vermögen. Die Ehe zwischen Stevens und Jones wurde jedoch von vielen aufgrund der fehlenden Heiratsurkunde, der getrennten Wohnsitze und der Einreichung von Steuerunterlagen als Alleinstehende angezweifelt.
Als der Nachlass von Stevens geregelt wurde, bestätigte der Bruder der Schauspielerin, Carl O. Stensland, vor Gericht, dass seine Schwester ihre Ehe mit Jones "aus Angst um ihre Karriere" verheimlicht hatte. So entschied das Gericht schließlich zu Gunsten von Ike Jones und machte ihn zum Verwalter ihres Nachlasses.
Kurz vor ihrem Tode hatte Inger Steven bei den Dreharbeiten zum TV-Film „DER MÖRDER MEINES BRUDERS“ den Schauspieler BURT REYNOLDS kennengelernt. Auf die Frage nach einer Beziehung zu der Schauspielerin schwieg Reynolds beharrlich und sagte höflich, aber bestimmt: „Kein Kommentar“.
Ingers Familie und enge Freunde blieben bei ihrer Überzeugung, dass die Schauspielerin keinen Selbstmord begangen hat.
Auch William Patterson, der Autor ihrer Biographie, bezweifelt die Selbstmordtheorie. Denn nachdem er die physischen Beweise in ihrem Haus untersucht hatte, stellte er fest, dass das Fläschchen mit den Pillen, das in ihrem Zimmer gefunden wurde, nicht Inger Stevens gehörte.
Zudem deuten die Schnittwunde an ihrem Kinn und die Schürfwunde an ihrem Arm auf eine körperliche Auseinandersetzung kurz vor ihrem Tod hin. Hinzu kommt, dass Spuren in der Küche darauf hindeuten, das Stevens dort kurz vor ihrem Tod ihr Lieblingssandwich zubereitet hat.
© by Ingo Löchel
Filmograhie
- 1. Man on Fire/Die große Schuld (1957)
- 2. Cry Terror!/In brutalen Händen (1958)
- 3. The Buccaneer/König der Freibeuter (1958)
- 4. The World, the Flesh and the Devil/Die Welt, das Fleisch und der Teufel (1959)
- 5. The New Interns/Assistenzärzte (1964)
- 6. The Borgia Stick/Das Mörder Syndikat (1967) (TV)
- 7. A Guide for the Married Man/Leitfaden für Seitensprünge (1967)
- 8. A Time for Killing/Der gnadenlose Ritt (1967)
- 9. Firecreek/Die fünf Vogelfreien (1968)
- 10. Madigan/Nur noch 72 Stunden (1968)
- 11. Hang’Em High/Hängt ihn höher (1968)
- 12. Five Card Stud/Todfeinde (1968)
- 13. House of Cards/Jedes Kartenhaus zerbricht (1968)
- 14. A Dream of Kings/Matzoukas, der Grieche (1969)
- 15. The Mask of Sheba (1970) (TV)
- 16. Run, Simon, Run/Der Mörder meines Bruders (1970) (TV)
TV-Serien
- 1. Goodyear Television Playhouse (1 Folge, 1954)
- 2. Armstrong Circle Theatre (1 Folge, 1954)
- 3. Mister Peepers (1 Folge, 1954)
- 4. Danger (1 Folge, 1954)
- 5. Kraft Television Theatre (1 Folge, 1954)
- 6. Studio One (3 Folgen, 1954-1955)
- 7. Robert Montgomery Presents (1 Folge, 1955)
- 8. Mama (1 Folge, 1955)
- 9. Matinee Theatre (1 Folge, 1956)
- 10. Crusader (1 Folge, 1956)
- 11. Lady Arabella (1 Folge, 1956)
- 12. Conflict (1 Folge, 1956)
- 13. On Trial (1 Folge, 1956)
- 14. The Millionaire/Wenn man Millionär wär (1 Folge, 1956)
- 15. Crunch and Des (1 Folge, 1956)
- 16. Playhouse 90 (3 Folgen, 1956/1959)
- 17. Alfred Hitchcock Presents/Alfred Hitchcock präsentiert (1 Folge, 1957)
- 18. Bonanza (1 Folge, 1959)
- 19. Sunday Showcase (1 Folge, 1959)
- 20. Abenteuer im wilden Westen (1 Folge, 1960)
- 21. Moment of Fear (1 Folge, 1960)
- 22. Checkmate (1 Folge, 1960)
- 23. Hong Kong (1 Folge, 1960)
- 24. The Twiligh Zone/Unglaubliche Geschichten (2 Folgen, 1960)
- 25. The DuPont Show of the Month (1 Folge, 1961)
- 26. Route 66 (2 Folgen, 1960/1961)
- 27. Adventures in Paradise (1 Folge, 1961)
- 28. The Aquanauts (1 Folge, 1961)
- 29. Kein Fall für FBI (1 Folge, 1961)
- 30. Follow the Sun/Unter heißem Himmel (2 Folgen, 1961)
- 31. Golden Showcase (1 Folge, 1962)
- 32. The Eleventh Hour (1 Folge, 1962)
- 33. Sam Benedict (1 Folge, 1962)
- 34. The Dick Powell Theatre/Heute Abend, Dick Powell! (2 Folgen, 1962-1963)
- 35. The Alfred Hitchcock Hour/Alfred Hitchcock zeigt (1 Folge, 1963)
- 36. The Nurses (1 Folge, 1963)
- 37. Empire (1 Folge, 1963)
- 38. The Farmer's Daughter (als Katy, 101 Folgen, 1963-1966)
- 39. The Most Deadly Game (1 Folge, 1970)
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