Dienstag, 2. Januar 2024

Die Blaxploitation-Film-Welle

Durch die Erfolge des Thrillers „SWEET SWEETBACKS LIED“ (1971) von und mit MELVIN VAN PEEBLES, der als Auftakt des Blaxploitation-Genres gilt, sowie durch den Kriminalfilm „SHAFT“ (1971) mit RICHARD ROUNDTREE, startete Anfang der 1970er Jahre die BLAXPLOITATION -Welle in den USA.

„BLAXPLOITATION“ ist ein US-amerikanisches Filmgenre, das seine Blütezeit in den 1970er-Jahren hatte. Der Name ist ein Kofferwort aus „BLACK“, dem englischen Wort für schwarz, und „EXPLOITATION“ der englischen Bezeichnung für Ausbeutung.

Die „BLAXPLOITATION“-Welle wurde vorwiegend von schwarzen Schauspielern und Regisseuren geprägt und handelt gewöhnlich von groben, potenten Helden, Kriminalität, Zuhälterei, Drogen und einem mafiös dominierten Milieu. Diese Gangster- und Kriminalfilme spielten vorwiegend in den Wohnvierteln der Schwarzen.

Viele „BLAXPLOITATION“-Filme sind auch für ihre Soundtracks bekannt, die oft von schwarzen Stars wie ISAAC HAYES („Shaft“, „Truck Turner“, „Tough Guys“), CURTIs MAYFIELD  („Superfly“), JAMES BROWN („Black Caesar“), Don Julian („Savage!“), WILLIE HUTCH („The Mack“, „Foxy Brown“) oder MARVIN GAYE („Trouble Man“) gesungen wurden.

Nachdem die „BLAXPLOITATION“-Filme beim schwarzen Publikum ein großer Erfolg geworden waren, verfilmte man auch Stoffe mit klassischen „weißen“ Themen, die auf das schwarze Publikum zugeschnitten wurden, wie zum Beispiel „BLACULA“ (1972), „BLACKENSTEIN“ (1974) oder „DAS MONSTER AUS LONDON“ („DR. BLACK & MR. HYDE“)  (1976).

Ursprünglich richteten sich die „BLAXPLOITATION“-Filme an ein städtisches afroamerikanisches Publikum, aber die Anziehungskraft des Genres weitete sich bald über rassische und ethnische Grenzen hinweg aus, so dass Hollywood schnell das Potential dieser Filme erkannte und das Angebot entsprechend ausweitete.

Der Ex- American-Football-Spieler JIM BROWN, der nach Filmen wie „DAS DRECKIGE DUTZEND“ (1967), „KATANGA“ (1968) und „EISSTATION ZEBRA“ (1968), erhielt 1968 in dem MGM-Film „DIE GANZ GROSSE KASSE“ seine erste Hauptrolle und  avanciert zum „ersten schwarze Action-Star".
 
Ende der 1960er Jahre bekam Brown für seine Rolle in dem Western „100 GEWEHRE“ (1969) eine Gage von 200.000 Dollar sowie fünf Prozent des Einspielergebnisses des Films und wurde damit zu einem der bestbezahltesten schwarzen Schauspielern in Hollywood.

In den 1970er Jahren drehte er mit „SLAUGHTER“ (1972), „VISUM FÜR DIE HÖLLE“ (1972) und „DER SOHN DES MANDINGO“ auch seine ersten BLAXPLOITATION-Filme.

Ein weiterer Star der BLAXPLOITATION-Welle war der Ex- American-Football-Spieler FRED WILLIAMSON, der nach dem Vorbild von JIM BROWN Schauspieler wurde. Ihm gelang mit dem BLAXPLOITATION-Western „NIGGER CHARLY“ der Durchbruch als Schauspieler. Danach setzte er mit den  „BLAXPLOITATION“-Filmen wie „DER PATE VONHARLEM“ (1973), „HEISSE HÖLLE HARLEM“ (1973) und „JEFFERSON BOLT – REISENDER IN DYNAMIT“ seine Karriere als Schauspieler erfolgreich fort.

Der einzigen Frau, der mit der BLAXPLOITATION-Welle der Durchbruch gelang. war die Schauspielerin PAM GRIER, die mit Filmen wie „COFFY“ (1973) und „FOXY BROWN“ (1974) zwei Kultfilme des in BLAXPLOITATION-Genres drehte.

Nach der Hochphase im Jahr 1975, ebbte die „BLAXPLOITATION“-Welle bis Ende der 1970er Jahre nach und nach ab, bis sie schließlich endete.

© by Ingo Löchel

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