Sonntag, 23. Juni 2024

Abenteuerfilm: Der Tiger von Eschnapur (1959)

Der deutsche Ingenieur Harald Berger (Paul Hubschmid) rettet auf seinem Weg zur indischen Stadt Eschnapur die Tempeltänzerin Seetha (Debra Paget) vor einem gefährlichen Tiger.

Bei seiner Ankunft in Eschnapur schenkt Fürst Chandra (Walther Reyer)  Berger einen Smaragdring, weil er Seetha das Leben gerettet hat, die er heiraten und so zur neuen Maharani machen will.

Doch auch Berger hat sich in Seetha verliebt und überdies herausgefunden, dass sie europäische Eltern hat.

Fürst Ramigani (René Deltgen), Chandras Halbbruder, der selbst gerne an die Macht kommen würde, hofft auf die Unterstützung der Priesterschaft, die mit dieser Heirat nicht einverstanden ist.  

Nachdem Fürst Padhu (Jochen Brockmann) Seetha entführen lässt, wird sie von Chandra befreit, der Padhu für diese Tat bestraft.

Als Chandra von der heimlichen Liebelei zwischen Seetha und Berger erfährt und Seethas Dienerin Bharani (Luciana Paluzzi) während eines Festes heimtückisch von Ramigani ermordet wird, überschlagen sich die Ereignisse in  Eschnapur…

Im Jahr 1957 kehrte der Regisseur FRITZ LANG aus den USA nach Deutschland zurück, wo er von dem Produzenten Artur Brauner das Angebot erhielt, ein Remake seines Stummfilms „DAS INDISCHE GRABMAL“ aus dem Jahr 1921 zu drehen.

Damals hatte FRITZ LANG zusammen mit seiner Ehefrau, der Schriftstellerin THEA VON HARBOU Thea, das Drehbuch zum Stummfilm geschrieben, das auf Thea von Harbous gleichnamigem Roman basiert.

Lang sollte damals in dem Stummfilm Regie führen, doch diese Aufgabe wurde ihm entzogen und Joe May übertragen. Zudem hatte Lang keinen Einfluss auf die endgültige Fassung dieser früheren Version, die damals ein kommerzieller Misserfolg war.

Die Originalfassung von „DAS INDISCHE GRABMAL“ aus dem Jahr 1921 hatte eine Laufzeit von 31⁄2 Stunden und wurde in zwei Teilen veröffentlicht.

Für die Neuverfilmung teilte Lang die Geschichte ebenfalls in zwei Teile auf, die jeweils ca. 100 Minuten dauern.  

Die Außenaufnahmen zum Film  „DER TIGER VON ESCHNAPUR“ wurden von Oktober bis November 1958 in Udaipur, Indien, gedreht.

Der Regisseur FRITZ LANG erhielt vom Maharana von Udaipur die Erlaubnis, an vielen Orten zu drehen, die westlichen Filmteams normalerweise verwehrt waren. Einer davon war der schwimmende Seepalast, der viel später in dem „JAMES BOND“-Film „OCTOPUSSY“ zu sehen ist.

Die Innenaufnahmen zum Film wurden in den Spandauer Studios in Berlin gedreht, wobei die Kulissen von den Artdirektoren Helmut Nentwig und Willy Schatz entworfen wurden.

Der Abenteuerfilm „DER TIGER VON ESCHNAPUR“ war ein riesiger Erfolg in Westdeutschland,  der 7,9  Millionen Menschen in die Kinos lockte.  

© by Ingo Löchel

Der Tiger von Eschnapur
BRD/Frankreich/Italien 1959

Stab

  • Regie: Fritz Lang
  • Drehbuch: Fritz Lang
  • Werner Jörg Lüddecke
  • Kamera: Richard Angst
  • Schnitt: Walter Wischniewsky
  • Musik: Michel Michelet

Darsteller

  • Debra Paget als Seetha
  • Paul Hubschmid als Harald Berger
  • Claus Holm als Dr. Walter Rhode
  • Sabine Bethmann als Irene Rhode
  • Walther Reyer als Fürst Chandra
  • Luciana Paluzzi als Bharani
  • René Deltgen als Fürst Ramigani
  • Jochen Brockmann als Fürst Padhu
  • Valéry Inkijinoff als Oberpriester Yama
  • Richard Lauffen als Bhowana
  • Jochen Blume als Asagara

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 96 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 21. Januar 1959

TV-Premiere: Am 25. Dezember 1970 in der ARD

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