Gangsterfilm: Borsalino (1970)

Marseille, 1930. Nach seiner Entlassung, besucht der junge Ganove  Roch Siffredi (Alain Delon) den Besitzer des Kabaretts  "Le Danseur", um seine Freundin Lola (Catherine Rouvel) wieder zu sehen.

Nach Informationen des „Tänzers“ (Christian De Tilière), dessen Kabarett Silfredi niederbrennt, da dieser ihn verraten und ins Gefangnis gebracht hat, findet er Lola, die sich jedoch in den Ganoven François Capella (Jean-Paul Belmondo) verliebt hat, während Siffredi seine Strafe im Gefängnis abgesessen hat.

Nach einer etwas heftigen Begegnung werden die beiden Männer Freunde und schließen eine Partnerschaft.

Nachdem sie im Auftrag skrupelloser Auftraggeber die Konkurrenz auf dem Fischmarkt ausgeschaltet haben, merken sie, dass sie mehr können und beschließen, gemeinsam die Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen.  

Skrupellos und einfallsreich nehmen sie sich die Paten von Marseille  vor. Poli (André Bollet) der ein Restaurant besitzt und die Fleischversorgung von Marseille leitet sowie Marello (Arnoldo Foà), der der Besitzer eines illegalen Kasinos ist.

Nachdem ihre Sabotageaktion gegen die Fleischlager, die Poli gehören, gescheitert ist, sind  Siffredi und Capella gezwungen, sich aufs Land zurückzuziehen, um dort neue Mitglieder für ihre Bande zu rekrutieren sowie neue Waffen zu kaufen, und von dort aus ihre weiteren Aktionen zu planen.

Nach ihrer Rückkehr töten sie Poli vor seinem Restaurant mit den gekauften Thompson-Maschinenpistolen.

Als Me Rinaldi (Michel Bouquet) seine Kandidatur für das Amt des Abgeordneten bekannt gibt, will Roch Siffredi eingreifen, da Me Rinaldi der Anwalt von Marello ist, der nun ihr Konkurrent ist.

Capella rät Siffredi jedoch, vorerst nichts zu unternehmen, da sie als Erste verdächtigt würden.

Rinaldi wird jedoch beim Tennisspielen von zwei Kugeln getroffen. Capella glaubt nun, dass Siffredi das Attentat ohne Vorwarnung verübt hat, und verlangt von ihm eine Erklärung.

Kurz darauf wird Rinaldi im Krankenhaus ermordet. Der Mörder ist niemand anderes als der Tänzer, der Siffredi seit dem Brand in seinem Nachtclub hasst…

Nachdem der Regisseur JACQUES DERAY zusammen mit Jean Cau und Claude Sautet da Drehbuch zum geplanten Film „BORSALINO“ geschrieben hatte, legte ALAIN DELON dem Schauspieler JEAN-PAUL BEMONDO das fertige Drehbuch vor, der das Angebot schließlich annahm, die zweite Hauptrolle im Gangsterfilm zu „BORSALINO“ zu übernehmen.

Angesichts eines so großen Filmprojekts tat sich Delon mit dem amerikanischen Studio Paramount Pictures zusammen, um den Film zu produzieren.

Die Dreharbeiten zu „BORSALINO“ begannen am 15. September 1969. Um das Marseille der 1930er Jahre nachstellen zu können, wurden unter anderem historische Autos gekauft und mehrere Straßen der Stadt Marseille entsprechend umgebaut.

Eine der ersten Szenen, die gedreht werden sollten, war die Begegnung und anschließende Schlägerei zwischen Capella und Siffredi, die der Stuntman Yvan Chiffre koordinieren sollte.

In einer Vorbereitungssitzung zu der Szene teilte Deray Chiffre mit, dass er eine ähnlichen Zweikampf wie  in dem Film  „DER SIEGER“ zwischen John Wayne und Victor McLaglen haben wollte. Doch der Stuntman zweifelte daran, dass dies funktionieren würde.

Da Deray sich jedoch nicht mit Chiffre verstand, setzte er sich durch, und die Szene wurde nach den Wünschen des Regisseurs gedreht.

Doch nach der Vorführung dieser Kampfszene, bestanden ALAIN DELON und JEAN-PAUL BEMONDO  darauf, dass die Szene nach den Vorgaben von Yvan Chiffre zu drehen sei, was den Regisseur Jacques Deray zwar verärgerte, der sich jedoch den Wünschen der beiden Stars beugen musste.

Nachdem die Kampfszene neu gedreht worden war, musste Deray letztendlich zugeben, dass der Stuntman Yvan Chiffre Recht hatte.

Die Dreharbeiten zum Film „BORSALINO“ wurden schließlich im November 1969 abgeschlossen, der nach seinem Start ein Hit wurde und über 4,7 Millionen Franzosen in die Kinos lockte.

© by Ingo Löchel

Borsalino
(Originaltitel: Borsalino)
Frankreich/Italien 1970

Stab

• Regie: Jacques Deray
• Drehbuch: Jean-Claude Carrière, Jean Cau, Jacques Deray und Claude Sautet
• Kamera: Jean-Jacques Tarbès
• Schnitt: Paul Cayatte
• Musik: Claude Bolling

Darsteller

• Jean-Paul Belmondo als François Capella
• Alain Delon als Roch Siffredi
• Catherine Rouvel als Lola
• Françoise Christophe als Simone Escarguel
• Corinne Marchand als Madame Rinaldi
• Laura Adani als Madame Siffredi
• Nicole Calfan als Ginette
• Hélène Remy als Lydia
• Mario David als Mario
• Lionel Vitrant als Fernand
• Denis Berry als Nono
• Jean Aron als Martial Roger
• André Bollet als Poli
• Pierre Koulak als Spada
• Arnoldo Foà als Marello
• Daniel Ivernel als Kommissar Fanti
• Christian De Tilière als "Der Tänzer"
• Julien Guiomar als Simon Boccace
• Michel Bouquet als Maître Rinaldi

FSK: Ab 18 Jahren
Laufzeit: 126 Mnuten

Deutscher Kinostart: Am 15. August 1970