John Glen wurde am 15. Mai 1932 in Sunbury on Thames, England, geboren. 1945 traf er einen Mann, der als Botenjungen bei den britischen Filmstudios arbeitet, der Glen zu den Shepperton Studios brachte, wo er die Filmarbeit von der Pike auf lernte.
Glens Arbeit beim Film wurde durch seine zweijährige Militärzeit bei der Royal Air Force unterbrochen.
Schließlich kam John Glen in die Schneideräume der Shepperton Studios, wo er für den Tonschnitt unter anderem für den Film „DER DRITTE MANN“ (1949) sowie als Schnittassistent für Filme wie „THE WOODEN HORSE“ (1950) und THE LONG DARK HALL (1951) zuständig war.
1953 ging Glen zu „GROUP THREE“ der Beaconsfield Studios und arbeitete danach wieder am Tonschnitt für mehrere Produktonen der Shepperton Studios.
Neben dem Schnitt für Serien wie „THE SENTIMENTAL AGENT“ (1963), „DANGER MAN“ (1965-1967) und „DER MANN MIT DEM KOFFER“ (1967-1968) machte er ab Anfang der 1960er Jahre erste Erfahrungen als Regieassistent.
Glen war zudem als SECOND UNIT DIRECTOR für Action-Sequenzen in TV-Serien wie „THE SENTIMENTAL AGENT“ und „DER MANN MIT DEM KOFFER“ verantwortlich.
"Als Cutter verbringst du deine ganze Zeit in einem abgedunkelten Raum und schneidest die Fehler anderer Leute zusammen, versuchst, das Beste daraus zu machen und lernst aus diesen Fehlern. Dann führt man Regie bei den Actionszenen, das ist ein umgekehrter Prozess zum Schnitt.
Ich habe mich so sehr an den Schnitt von Actionszenen gewöhnt, dass ich sie als Regisseur leicht in ihre Bestandteile zerlegen konnte. Und der Schnitt gibt einem auch die Möglichkeit, einen Film völlig unabhängig von der Reihenfolge zu drehen, was ein großer Vorteil ist. Wenn man einen sonnigen Tag hat, macht man alle Weitwinkelaufnahmen; wenn man einen schlechten Tag hat, macht man die Nahaufnahmen. So spart man Zeit, und Zeit ist Geld, und das zählt." (1)
1968 gab John Glen in „SOMEBODY LOSES, SOMEBODY … WINS?“, einer Folge der Serie „DER MANN MIT DEM KOFFER“, sein Debüt als Regisseur.
Durch seine Arbeiten wurden Bond-Regisseur PETER HUNT auf das junge Talent aufmerksam, der ihn als SECOND UNIT DIRECTOR für die Ski- und Actionsequenzen in „IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT“ (1969) und für den Filmschnitt engagierte.
Neben weiteren Arbeiten als SECOND UNIT DIRECTOR für „ER SPION DER MICH LIEBTE“ (1977) und „MOONRKAER“ (1979) war er in dieser Aufgabe auch für Filme wie „CATLOW“ (1971), „GOLD“ (1974), „BRÜLL DEN TEUFEL AN“ (1976), „DIE WILDGÄNSE KOMMEN“ (1978) und „SUPERMAN“ (1978) sowie für den Filmschnitt in „DAS WIEGENLIED DER VERDAMMTEN“ (1971), „MALTA SEHEN UND STERBEN“ (1972), „EINE TODSICHERE SACHE“ (1975), „DER SPION DER MICH LIEBTE“ (1977), „MOONRAKER“ (1979), „DIE WILDGÄNSE KOMMEN“ (1978) und „DIE SEEWÖLFE KOMMEN“ (1980) verantwortlich.
1981 gab John Glen mit dem „JAMES BOND“-Film „IN TÖDLICHER MISSION“ sein Film-Debüt als Regisseur.
Es folgten die Regie-Arbeiten für die Bondfilme „OCTOPUSSY“ (1983), „IM ANGESICHT DES TODES“ (1985), „DER HAUCH DES TODES“ (1987) sowie für „LIZENZ ZUM TÖTEN“ (1989).
„John ist ein sehr ruhiger Regisseur, der genau weiß, was er will, und das bedeutet, daß sich die Schauspieler unheimlich entspannen können. Er klebt nicht starr am Text und schätzt den ständigen Dialog mit den Schauspielern. John ist ein intelligenter Mann und ein herrlicher Regisseur. Ich hoffe, daß ich eines Tages wieder mit ihm arbeiten kann." (2)
Zudem übernahm er Mitte der 1990er Jahre die Regie bei einigen Folgen der britischen TV-Serie „SPACE COPS – TATORT DEMETER CITY“ (1994-1995).
2001 drehte John Glen mit „POINT MEN“ seinen letzten Film. Danach zog er sich aus Film- und Fernsehgeschäft ins Privatleben zurück.
"Ich denke, ich habe eine gute Mischung aus erstklassiger Action und echtem Drama erreicht, und meine letzten beiden Filme mit Timothy Dalton waren zwei meiner besten. Sie waren nicht die erfolgreichsten Bond-Filme, aber ich denke, sie waren meine besseren Arbeiten.
Ich hatte ein Leben lang viele Ideen, die in den fünf Filmen, bei denen ich Regie führte, zum Tragen kamen. Ich habe sehr viel von mir selbst in diese Filme einfließen lassen, einschließlich meiner Kriegserlebnisse als Kind, die für viele Menschen eine sehr aufregende und auch tragische Zeit waren.
Kinder machen einfach das Beste daraus, und es war ein erstaunlicher Spielplatz, in den man hineingeboren wurde, mit allen Arten von frenetischer Action, die man mit Doodle Bugs und ähnlichem assoziiert." (3)
© by Ingo Löchel
- (1) John Glen
- (2) Jeroen Krabbé
- (3) John Glen
Filmographie
- 1. For Your Eyes Only/In tödlicher Mission (1981)
- 2. Octopussy (1983)
- 3. A View to a Kill/Im Angesicht des Todes (1985)
- 4. The Living Daylights/Der Hauch des Todes (1987)
- 5. Licence to Kill/Lizenz zum Töten (1989)
- 6. Checkered Flag/Thunder Race (1990)
- 7. Aces: Iron Eagle III/Stählerne Adler III - Das As der Asse (1992)
- 8. Christopher Columbus: The Discovery/Christopher Columbus - Der Entdecker (1992)
- 9. The Point Men/Point Men (2001)
TV-Serien
- 1. Man in a Suitcase (1 Folge, 1968)
- 2. Space Precinct/Space Cops - Tatort Demeter City (8 Folgen, 1994-1995)
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