Freitag, 11. Juni 2021

Schauspieler John Wayne

Heute vor 42 Jahren verstarb der US-Schauspieler John Wayne. Ein guter Grund an dieser Stelle an den Westerndarsteller "The Duke" zu erinnern...

John Wayne wurde als Marion Robert Morrison am 26. Mai 1907 in Winterset, Iowa, USA geboren. Die Eltern (Mary Alberta und Clyde Leonard Morrison) änderten aber seinen Namen in Marion Michael Morrison um, als sie auch ihren zweiten Sohn Robert nennen wollten.

Wegen der Lungenprobleme seines Vaters siedelte die Familie 1911 ins wärmere Kalifornien um, wo der Vater in Lancaster eine Farm betrieb. 

Während er selbst mit der Landwirtschaft nicht zurecht kam, machte sich sein Sohn mit den Pferden auf der Farm vertraut und wurde zu einem geübten Reiter.

Nach zwei Jahren gab Waynes Vater allerdings die Farm wieder auf und eröffnete in Glendale, einem Vorort von Los Angeles, eine Apotheke die allerdings wenig Gewinn abwarf.

Auf der "Glendale High School" überzeugte John Wayne durch seine schulischen und sportlichen Leistungen, und war der Star des Football-Teams. Nach seiner Schulzeit schlug er sich als Aprikosenpflücker, Lastwagenfahrer und Eisverkäufer durch.

Wayne bemühte sich vergeblich um eine Aufnahme an der U.S. Naval Academy und ging stattdessen auf die "University of Southern California" (USC), wo er ebenfalls im Football-Team spielte. Nach einem Schwimmunfall musste er seine Karriere als Sportler allerdings beenden.

In Glendale befand sich jedoch ein Außengelände der Triangle-Filmstudios, wo Wayne gelegentlich vorbeischaute. Um sein Jura - Studium zu finanzieren, arbeitete John Wayne in den Filmstudios der Umgebung, wo er vorwiegend Kleinst- und Komparsenrollen bekam.

1926 gab John Wayne in dem Film "BROWN OF HARVARD“ sein Filmdebüt. Zwei Jahre später spielte er in "HANGMAN’S HOUSE" (1928) seine erste Rolle, indem er auch selbst zu sehen war. Während dieser Zeit freundete er sich mit dem Regisseur JOHN FORD an und übernahm in dessen Filmen kleinere Rollen.

Am 1. November 1930 kam mit "DER GROSSE TRECK" unter der Regie von RAOUL WALSH ein weiterer Tonfilmwestern in die Kinos,  in dem der unbekannte Schauspieler MARIKON MICHAEL MORRISON seine erste Hauptrolle erhielt.

Der Regisseur Raoul Walsh war es auch, der dem jungen Schauspieler für diesen Film den Künstlernahmen JOHN WAYNE gab.

"Einer der ersten Tonfilmwestern, der mit drastischem Realismus die Strapazen von Menschen und Tieren in unwegsamer Gegend schildert."   (1)

Während der Dreharbeiten in den William Fox Studios verdiente John Wayne 75 US-Dollar pro Woche und wurde von Stuntmen in den typischen Fertigkeiten eines Westernhelden trainiert.

"THE BIG TRAIL", der erste epische Western der Tonfilmzeit,  kostete 2 Millionen US-Dollar. Für damalige Verhältnisse war dies eine immense Summe. 

Der Film kam aber beim damaligen Kinopublikum nicht sehr gut an und  war ein Flop an den Kinokassen.

Das deutsche Publikum kam erst 47 Jahre später in den Genuss des Films. Erst am 17. Mai 1977 hatte der Film unter dem Titel "DER GROSSE TRECK" seine Deutschlandpremiere im  WDR. Aber dort wurde der epische Western in einer um 20 Minuten gekürzten Fassung ausgestrahlt. Die Originallänge des Films betrug dagegen 125 Minuten.

Nach dem Misserfolg von "DER GROSSE TRECK" wurde John Waynes Vertrag bei Fox Studios nicht verlängert.

Durch Harry Cohn, den Chef der Columbia Pictures, erhielt John Wayne aber eine neue Chance. Cohn war der Meinung, dass Wayne im Smoking gut aussehe und besetzte ihn in einigen Gesellschaftskomödien. So unter anderem in dem Film "MAKER OF MEN" (1930).

Doch nach einiger Zeit begann Cohn den Schauspieler zu schikanieren, weil er glaubte, Wayne habe ein Auge auf ein Starlet geworfen, an dem er selbst interessiert war. Daraufhin lief der Columbia-Vertrag aus, ohne verlängert zu werden, und Wayne war danach einige Monate arbeitslos.

Wayne fand aber schließlich Arbeit bei der Produktionsfirma Mascot, bei der er Yakima Canutt kennenlernte, einen Schauspieler und bekannten Stuntman, der unter anderem 1959 das Wagenrennen in "BEN HUR" inszenierte. 

Canutt lehrte Wayne nicht nur die hohe Schule der Filmprügelei, sondern inspirierte ihn auch zu dem wiegenden Gang, den der "Duke“ zu seinem Markenzeichen machte.

Während der gesamten 1930er-Jahre spielte Wayne vorwiegend Abenteuer- oder Westernhelden in Serials der MASCOT PICTURES CORPORATION oder drehte  Filme der B-Kategorie der MONOGRAM PICTURES.

 "THE HURRICAN EXPRESS" war eines dieser meist 12-teiligen Serials. Wayne spielt darin einen Piloten, der “The Wrecker” jagt, einen Mann, der ein Zugunglück verursacht hat, wobei der Vater des Piloten getötet wurde.

Ein weiteres dieser Serials war "THE THREE MUSKETEERS", eine modernisierte Version des Klassikers von Alexandre Dumas, die in Nordafrika unter den dortigen Fremdenlegionären spielt. John Wayne mimt darin den Lt. Tom Wayne, einen amerikanischen Piloten der den Mörder seines Bruders sucht und wird dabei von den ‚drei Musketieren’ der Fremdenlegion Clancy, Renard und Schmidt ‚adoptiert’.

In allen diesen Serials und B- Filmen wurden John Wayne zwar als Hauptdarsteller eingesetzt, aber die künstlerische Qualität der nach Schema F und schnell produzierten Filme war unbedeutend.

1933 heirate der Schauspieler Josephine Saenz (mit der er vier gemeinsame Kinder hatte), von der er sich aber 1945 wieder schieden ließ.

Am 15. Februar 1939 hatte der Western-Klassiker "RINGO" (Originaltitel: Stagecoach) in Los Angeles seine Premiere und startete am 2. März 1939 in den US- Kinos.

Der Film mit John Wayne in der Hauptrolle wurde ein Welterfolg und wurde sowohl von  den Kritikern als auch vom Publikum gleichermaßen als Meisterwerk gefeiert.

Leider kam "STAGECOACH" im selben Jahr wie "VOM WINDE VERWEHT" in die Kinos, und konnte daher lediglich den OSCAR in der Kategorie  "BESTER NEBENDARSTELLER"  (Thomas Mitchell als Doktor Boone) gewinnen.

"Dieser Western gehört zu den zehn besten Filmen seines Genres. Nachdem John Ford die Story für 2500 Dollar gekauft hatte, wollte kein Filmstudio den Western drehen, da das Genre zu der Zeit nicht gefragt war. 

Schließlich fand Ford aber doch ein Studio und für Hauptdarsteller und Ford-Kumpel John Wayne bedeutete dies der endgültig Durchbruch als A-Star. Als Drehort für dieses grandios fotografierte und überaus packende Western-Drama wählte John Ford das Monumental Valley, das er später noch häufiger aufsuchte." (2)

Nach Filmen wie "BLACK RIVER" (1939), "SCHWARZES KOMMANDO" (1940), "HAUS DER SIEBEN SÜNDEN" (1940), "VERFLUCHTES LAND" (1941), machte der aufwendig inszenierte Abenteuerfilm "PIRATEN IM KARIBISCHEN MEER" (1942) John Wayne endgültig zum Star.

Im gleichen Jahr folgte mit "DIE FREIBEUTERIN" (Originaltitel: The Spoilers") ein weiterer Film mit Marlene Dietrich, indem dem der Schauspieler RANDOLPH SCOTT Waynes Gegenspieler mimt.

Der Höhepunkt von "THE SPOILERS" ist der Kampf zwischen John Wayne und Randolph Scott ist, die wohl längste Schlägerei der Filmgeschichte.

„THE SPOILERS“ lief am 31. Januar 1950 unter dem Titel "HARTE FÄUSTE" in den westdeutschen Kinos an. Jahrzehnte spätere feierte der Western unter dem Titel "DIE FREIBEUTERIN" seine TV-Premiere.

Ähnliche wie in "DIE FREIBEUTERIN" ist auch der Höhepunkt in "IN OLD CALIFORNIA", der am 31. Mai 1942 in den US- Kinos startete, eine gewaltige Prügelei zwischen dem Held und seinem Widersacher.

In Westdeutschland lief "IN OLD CALIFORINA" am 17. Oktober 1952 unter dem Titel "DER DRAUFGÄNGER VON BOSTON“ in den dortigen Kinos an.

Noch während des Zweiten Weltkriegs drehte Wayne auch seine ersten Kriegsfilme:

"ALARM IM PAZIFIK" (1944), "STAHLGEWITTER" (1945) und "SCHNELLBOOTE VOR BATAAN" (1945). 

Nachdem er sich 1945 von seiner ersten Frau hatte scheiden lassen, heiratete er 1946 Esperanza Baur. Die Ehe blieb allerdings kinderlos und wurde 8 Jahre später wieder geschieden.

1946 drehte John Wayne unter der Regie Howard Hawks den Westernfilm-Klassiker "RED RIVER", der allerdings erst 1948 in den US-Kinos startete.

"Howard Hawks genial inszeniertes Werk - übrigens Hawks' erste Zusammenarbeit mit John Wayne - verbindet epische und psychologische Elemente zu einer packenden Abenteuergeschichte rund um den Treck. Selten erreichte ein klassischer Western so perfekte Harmonie zwischen der Dramaturgie, der Kameraführung, der Musik und der Besetzung. 

Für die damalige Zeit war ein Budget von über drei Millionen Dollar relativ hoch. Fast die Hälfte des Budgets gab man für ganze Landstriche sowie 5000 Rinder aus." (3)

1948 folgte unter der Regie von John Ford der Westernfilm "BIS ZUM LETZTEN MANN".

"Mit diesem eindrucksvollen Western - eine Paraphrase auf General Custer - gelang John Ford ein Klassiker des Genres. Der Film psychologisiert die Geschehnisse und führt die Vernichtung auf den Hochmut des Offiziers zurück. Das Ganze ist grandios gespielt und inszeniert." (4)

Danach folgten unter anderem die Filme "SPUREN IM SAND" (ein Remake des Stummfilms "MARKED MAN" aus dem Jahr 1917, basierend auf einer Erzählung von Peter B. Kynes),  "DER TEUFELSHAUPTMANN" (1949) und "RIO GRANDE" (1950).

Ab Anfang der 1950er Jahre drehte John Wayne Filme verschiedener Genres. Kriegsfilme wie "UNTERNEHMEN SEEADLER" (1951) und "GUADALCANAL- ENTSCHEIDUNG IM PAZIFIK" (1951), Abenteuerfilme wie "DER GELBE STROM" (1955), "DER EROBERER" (1956) und "DIE STADT DER VERLORENEN" (1957) sowie Westernfilme wie "MAN NENNT MICH HONDO" (1953) und "DER SCHWARZE FALKE (1956).

Eine für ihn untypische, aber interessante Rolle mimte Wayne 1955 in dem Film "DER SEEFUCHS", indem er an der Seite von Lana Turner als deutscher Marineoffizier zu sehen war.

Eine weitere dieser eher untypischen Rolle war die des Townsend Harris in dem Film "DER BARBAR UND DIE GEISHA" (1958),  indem er aber völlig fehlbesetzt war.

1954 ließ sich John Wayne von seiner zweiten Frau scheiden und heiratete  Pilar Palette, mit der er drei Kinder zusammen hatte, und mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte. 

Ende der 1950er Jahre kehrte John Wayne zum Westerngenre zurück und drehte einen weiteren berühmten Westernflmklassiker der Filmgeschichte,  "RIO BRAVO" unter der Regie von Howard Hawks.

"Heute eilt dem Western "Rio Bravo" schon fast ein legendärer Ruf voraus. Howard Hawks, einer der vielseitigsten Regisseure Hollywoods ("Red River", "Leoparden küsst man nicht", "Tote schlafen fest"), drehte diesen Kultfilm über eine wunderbare inszenierte den Westernklassiker als Gegenstück zu "Zwölf Uhr mittags", weil er darin Gary Coopers "unprofessionelles Gejammer" zutiefst verachtete. 

Das "Rio Bravo"-Thema faszinierte Hawks so sehr, dass er "El Dorado" und "Rio Lobo" ähnlich anlegte. Der Legende nach hätte John Wayne gerne die Rolle des Säufers Dude gespielt, wohl wissend, dass dieser Part die größere Herausforderung bedeutet hätte. Die Rolle bekam dann jedoch der auch im Privatleben als trinkfest bekannte Dean Martin." (5)

Nach dem Westernfilm "DER LETZTE BEFEHL", folgte 1960   mit dem Film "ALAMO", mit dem John Wayne sein Regiedebüt gab.

John Wayne hatte in dem Film nicht nur sein gesamtes Geld gesteckt, sondern sich auch noch hoch verschuldet, um "ALAMO" fertigstellen zu können.

Doch "ALAMO", der 12 Millionen US-Dollar gekostet hatte (für damalige Verhältnisse eine enorme Summe), war ein finanzieller Misserfolg an den Kinokassen. 

Auch das Echo zum Film war mehr als  zwiespältig. Viele Kritiker stießen sich an dem Pathos, mit dem der konservative John Wayne hier ein Stück amerikanische Geschichte glorifizierte.

Der Film "ALAMO" war für mehre Oscars nominiert, gewann aber letztendlich nur einen Oscar in der Kategorie “Besten Ton”.

Nach diesem finanziellen Fiasko von "ALAMO", musste der Schauspieler John Wayne finanziell bei Null wieder anfangen.

1961 stand Wayne  "DIE COMMANCHEROS" unter der Regie von Michael Curtiz wieder in einem Westernfilm vor der Kamera. Ein Jahr später drehte er mit Regisseur John Ford den Westernfilm-Klassiker "DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS" (1962).

"The Man who Shot Liberty Valance ist einer der schönsten Western von Ford — und einer der schönsten überhaupt. Zunächst einmal ist er ein solide gearbeitetes Kinostück, in dem Tom Doniphon im Sinne höherer Gerechtigkeit den ungeschriebenen Ehrenkodex des Western durchbricht und seinen Gegner aus dem Hinterhalt erschießt. 

Interessanter ist jedoch, wie hier die Legenden und Mythen des Western in Frage gestellt werden, die Ford so oft besungen hat. Er selbst gehört zu denen, die dafür gesorgt haben, dass aus Legenden Wahrheiten geworden sind. 

Und wenn er diesen Mechanismus jetzt durchschaubar macht, so ist das nicht etwa eine Demontage des Genres, sondern eher wohl eine Liebeserklärung an den „Western“, in dem die Legenden stärker sind als die Wirklichkeit“ (6)

"Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ ist ein sehr schöner Film; ein trauriger, anspruchsvoller Abgesang auf den Wilden Westen, inszenatorisch auf allerhöchstem Niveau und darstellerisch bemerkenswert. 

Westernfans kommen ohnehin auf ihre Kosten, doch auch Genregegner sollten gerade bei diesem Film mal einen Blick wagen." (7)

Mit John Ford drehte John Wayne danach noch zwei weitere Filme. In "DAS WAR DER WILDE WESTEN" (1962) mimte Wayne den General William T. Sherman und in "DIE HAFENKNEIPE VON TAHITI" (1963) den Michael Patrick Donovan.

1962 spielt Wayne in den Abenteuerfilm "HATARI" einen Großwildjäger in Afrika, der nicht zuletzt wegen der ‚Elefanten’ - Musik, dem „Baby Elephant Walk“ von Henry Mancini zu einem Überraschungserfolg an den Kinokassen wurde.

"Howard Hawks inszenierte eine gelungene Mixtur aus Action und Humor und schuf einen Abenteuer-Klassiker, der mit hervorragenden Jagdszenen und Landschaftsaufnahmen aufwartet. Typisch für Hawks ist auch das Thema um Männerrivalitäten, die allerdings hinter der Professionalität zurückstehen müssen. Insgesamt ist dies ein wunderbares Tierfang-Abenteuerspektakel: hervorragend fotografiert und sympathisch gespielt. Einfach beste Unterhaltung!" (8)

Anfang der 1960er Jahre machte sich auch John Waynes Krebs-Erkrankung zum ersten Mal bemerkbar. Nach einer Operation, bei der ihm 1964 ein Lungenflügel entfernt worden war,  waren die Dreharbeiten zu dem Westernfilm "DIE VIER SÖHNE DER KATIE ELDER" (1965) für Wayne besonders anstrengend.

1966 variierte der Regisseur Howard Hawks mit "EL DORADO" seinen Erfolgswestern "RIO BRAVO" und zeigte Wayne an der Seite von Robert Mitchum, der als alkoholisierter Sheriff auch zur Erheiterung des Films beitrug.

"Kraftvoll inszenierter Edel-Western von Meisterregisseur Howard Hawks, der hier gekonnt seinen Klassiker "Rio Bravo" variiert: "Bei den Dreharbeiten zu 'Rio Bravo' kamen wir an einen Punkt, wo wir die Wahl hatten, die Geschichte in die eine oder andere Richtung zu entwickeln. ... wir sagten, 'diese Idee ist so gut, die können wir ein andermal gebrauchen'". So entstand "El Dorado". Trotz der seltsamen Synchronisation (Wayne hat die Stimme von Mitchum und umgekehrt) ein absolutes Western-Highlight!"  (9)

1968 löste John Wayne mit dem Kriegsfilm "DIE GRÜNEN TEUFEL" eine kontroverse Debatte und scharfe Proteste aus, denn der Film schildert mit deutlich patriotischen Zügen die Erlebnisse eine Green Beret-Einheit im Vietnamkrieg.

Ein Jahr später erhielt der Schauspieler für seine komödiantisch angelegte Darstellung des einäugigen, permanent alkoholisierten und rauhbeinigen Marshals Rooster Cogburn in dem Westernfilm "DER MARSHAL"  den OSCAR in der Kategorie "BESTER HAUPTDARSTELLER“.

In der Tat bewies John Wayne in diesem Film seine Fähigkeit, auch Charakterrollen hervorragend zu verkörpern und sich als Westernheld selbst zu parodieren.

"Hätte ich gewusst, dass das alles ist, was nötig ist, dann hätte ich die Augenklappe schon vor 40 Jahren rangemacht", meinte er lakonisch, als er die Trophäe entgegennahm, ausgerechnet aus den Händen von Barbra Streisand, auf die er wegen ihrer kriegskritischen Einstellung schlecht zu sprechen war." (10)

Danach folgten die Westernfilme "DIE UNBESIEGTEN" (1969) unter der Regie von Andrew V. McLaglen, "RIO LOBO" (1970), Waynes letzte Zusammenarbeit mit dem Regisseur Howard Hawks, und "CHISUM" (1970). 

Am 11. Juli 1970 wurde John Wayne Mitglied der Freimaurerloge "Marion McDaniel Lodge #56" (The Duke's Lodge) in Tucson, Arizona. Danach wechselte er zur Freimaurerloge "Hollywood Lodge", der er bis zu seinem Tod angehörte. Er wurde mit dem 33. Grad durch die "Scottish Rite Bodies" in Los Angeles geehrt.

Ab Anfang der 1970er Jahre folgten weitere Westernrolle in den Filmen "BIG JAKE" (1971), "DIE COWBOYS" (1972), "DRECKIGES GOLD" (1973) und "GEIER KENNEN KEIN ERBARMEN" (1973).

Anfang der 1970er Jahre bot man John Wayne zudem die Hauptrolle in  "DIRTY HARRY" an. Doch der Schauspieler lehnte das Angebot ab, und Clint Eastwood übernahm die Hauptrolle. Nachdem "Dirty Harry" zu einem riesigen Kassenhit geworden war, wollte Wayne seinen Fehler ausgleichen, indem er in zwei ähnlich gelagerten Großstadtthrillern auftrat.

Der erste dieser Kriminal- bzw. Actionfilme war "McQ SCHLÄGT ZU". 1974 folgte mit "BRANNIGEN - EIN MANN AUS STAHL" Waynes zweite und letzter Krimi.

Doch beide Filme floppten an den Kinokassen, da das Kinopublikum dem gealterten Star diesen Imagewechsel nicht abnahm.

So kehrte John Wayne 1975 mit dem Film "MIT DYNAMIT UND FROMMEN SPRÜCHEN" zum Westerngenre zurück.

"Ein rauhbeiniger Marshall gerät an die betagte Tochter eines Predigers, die ihn liebenswürdig-schulmeisterlich zu erziehen beginnt. Große Darsteller und schöne Landschaften sichern den Spaß an dem routiniert realisierten Western." (11)

1976 drehte John Wayne mit dem Spätwestern "DER LETZTE SCHARFSCHÜTZE" seinen letzten Film. Darin spielt der Schauspieler, der selbst wieder an Krebs erkrankt war, den krebskranken Revolverheld  J. B. Books.

"Altmeister Don Siegel inszenierte diesen elegischen, zum Teil auch mit schwarzem Humor gewürzten Western, als das Genre in einer Sackgasse angekommen war. Nicht nur in Hollywood, auch der Italowestern lag in den letzten Zügen.

John Wayne, selbst krebskrank, ist hier in einer seiner besten Rollen zu sehen. Diese Morbidität, die sich hier gleich auf mehreren Ebenen - inhaltlich, filmhistorisch und privat - ergibt, gibt dem Film eine ungemein dichte Atmosphäre." (12)

In den letzten drei Jahren seines Lebens stand John Wayne nicht mehr vor der Kamera. 

Als er im April 1979 bei den 51. Acadamy Awards den Oscar für den besten Film überreichte, applaudierte ihm das Publikum minutenlang. An diesem Tag hatte der "Duke", wie ihn die Fans nannten, seinen letzten öffentlichen Auftritt.

Am 11. Juni 1979 erlag John Wayne in einem Krankenhaus in Los Angeles seinem Krebsleiden.

Wayne tauchte 25 Mal - und damit öfter als jeder andere Star - auf der Liste der 10 kommerziell erfolgreichsten Schauspieler auf, die einmal jährlich von Quigley Publications erstellt wird.

Erst zum Ende seiner Karriere wurde er von jüngeren Schauspielern wie Clint Eastwood als führender Genre-Star abgelöst.

Zudem ist John Wayne der vielleicht einzige Hollywood-Star, der über einen Zeitraum von fast 50 Jahren nur Hauptrollen spielte.

© by Ingo Löchel

  • 1. Lexikon des internationalen Films
  • 2. Prisma.Online
  • 3. Prisma Online
  • 4. Prisma Online
  • 5. Prisma Online
  • 6. Filmstarts.de
  • 7. Prisma Online
  • 8. Prisma Online
  • 9. Prisma Online
  • 10. John Wayne
  • 11. Lexikon des internationalen Films:
  • 12. Prisma Online


Filmographie

  • 1. Brown of Harvard (1926) 
  • 2. Galgenhochzeit/Bardelys the Magnificent (1926) 
  • 3. Räuber der Königsschlucht/The Great K & A Train Robbery (1926) 
  • 4. The Draw-Back (1927)
  • 5. Annie Laurie - Ein Heldenlied vom Hochland/Annie Laurie (1927)
  • 6. The Drop Kick (1927) 
  • 7. Seeing Stars (1927)
  • 8. Mother Machree (1928) 
  • 9. Four Sons (1928) 
  • 10. Hangman's House (1928) 
  • 11. Das Drama der Sintflut/Noah's Ark (1929)
  • 12. Speakeasy (1929) 
  • 13. The Black Watch (1929) 
  • 14. Words and Music (1929) 
  • 15. Salute (1929) 
  • 16. The Forward Pass (1929) 
  • 17. Der Untergang der US 13/Men Without Women(1930) 
  • 18. Born Reckless (1930) 
  • 19. Mord in Alaska/Rough Romanceb(1930) 
  • 20. Cheer Up and Smile (1930) 
  • 21. Der große Treck/The Big Trail (1930) 
  • 22. Girls Demand Excitement (1931) 
  • 23. Three Girls Lost (1931) 
  • 24. Arizona (1931) 
  • 25. The Deceiver (1931) 
  • 26. Range Feud (1931) 
  • 27. Maker of Men (1931) 
  • 28. Running Hollywood (1932) 
  • 29. The Shadow of the Eagle (1932) 
  • 30. Texas Cyclone (1932) 
  • 31. Das Gesetz in der eigenen Hand/Two-Fisted Law (1932) 
  • 32. Wer hat hier recht?/Lady and Gent (1932) 
  • 33. The Hurricane Express (1932) 
  • 34. Ride Him, Cowboy (1932) 
  • 35. That's My Boy (1932) 
  • 36. Die Grosse Stampede/The Big Stampede (1932) 
  • 37. Haunted Gold (1932) 
  • 38. The Telegraph Trail (1933) 
  • 39. Die drei Musketiere/The Three Musketeers (1933) 
  • 40. Central Airport (1933) 
  • 41. Abrechnung in Sonora/Somewhere in Sonora (1933) 
  • 42. His Private Secretary (1933) 
  • 43. The Life of Jimmy Dolan (1933) 
  • 44. Baby Face (1933) 
  • 45. The Man From Monterey (1933) 
  • 46. Wasserrechte von Lost Creek/Riders of Destiny (1933) 
  • 47. College Coach (1933) 
  • 48. Sein Freund, der Desperado/Sagebrush Trail (1933) 
  • 49. Das Gold von Texas/The Lucky Texan (1934) 
  • 50. Flussabwärts/West of the Divide (1934) 
  • 51. Showdown am Adlerpass/Blue Steel (1934) 
  • 52. The Lawless Frontier (1934) 
  • 53. The Man from Utah/ Rodeo (1934) 
  • 54. Der einsame Reiter/Randy Rides Alone (1934) 
  • 55. US Marshall John/The Star Packer (1934) 
  • 56. Sie töten für Gold/The Trail Beyond (1934) 
  • 57. Das Gesetz des Stärkeren/The Lawless Beyond (1934) 
  • 58. Unter dem Himmel von Arizona/Neath the Arizona Skies (1934) 
  • 59. Abenteuer in Texas/Texas Terror (1935) 
  • 60. Im Tal des Regenbogens/Rainbow Valley (1935) 
  • 61. Der Rodeo – Raub/The Desert Trail (1935) 
  • 62. Reiter in der Dämmerung /The Dawn Rider (1935) 
  • 63. Feuerwasser und frische Blüten/Paradise Canyon (1935) 
  • 64. Westwärts/Westward Ho (1935) 
  • 65. Flammende Grenzen/The New Frontier (1935)
  • 66. Tal der Angst/Lawless Range (1935) 
  • 67. The Oregon Trail (1936)
  • 68. Land der Zukunft/The Lawless Nineties (1936) 
  • 69. Der König von Pecos/King of the Pecos (1936) 
  • 70. Wie vom Winde verweht/The Lonely Trail (1936) 
  • 71. Die Winde der Wildnis/Winds of the Wasteland (1936) 
  • 72. Sea Spoilers (1936) 
  • 73. Conflict (1936) 
  • 74. California Straight Ahead (1937) 
  • 75. I Cover the War (1937) 
  • 76. Idol of the Crowds (1937) 
  • 77. Der Schatz am Meeresgrund/Adventure's End (1937) 
  • 78. Die Spielhölle von Wyoming/Born to the West (1937)
  • 79. Freund im Sattel /Pals of the Saddle (1938) 
  • 80. Gold in den Wolken/Overland Stage Raiders (1938) 
  • 81. Aufstand in Santa Fe/Santa Fe Stampede (1938) 
  • 82. Kampf am Roten Fluss/Red River Range (1938) 
  • 83. Ringo / Höllenfahrt nach Santa Fe/Stagecoach (1939) 
  • 84. Reiter in der Nacht/The Night Riders (1939)  
  • 85. Sterne von Texas/Three Texas Steers (1939) 
  • 86. Der Bandit von Wyoming/Wyoming Outlaw (1939) 
  • 87. Wasser für Arizona/New Frontier (1939) 
  • 88. Black River /Allegheny Uprising (1939) 
  • 89. Schwarzes Kommando/Dark Command (1940) 
  • 90. Three Faces West (1940) 
  • 91. Der lange Weg nach Cardiff/The Long Voyage Home (1940) 
  • 92. Das Haus der sieben Sünden/Seven Sinners (1940) 
  • 93. A Man Betrayed (1941) 
  • 94. Lady from Louisiana (1941) 
  • 95. Verfluchtes Land/The Shepherd of the Hills (1941) 
  • 96. Lady for a Night (1942) 
  • 97. Piraten im Karibisch Meer/Reap the Wild Wind (1942)
  • 98. Die Freibeuterin / Harte Fäuste/The Spoilers (1942) 
  • 99. Der Draufgänger von Boston/In Old California (1942) 
  • 100. Unternehmen Tigersprung/Flying Tigers (1942) 
  • 101. Pittsburgh (1942) 
  • 102. 100. Reunion in France (1942) 
  • 103. 101. Harte Burschen, Steile Zähne/A Lady Takes a Chance (1943) 
  • 104. 102. Die Hölle von Oklahoma/In Old Oklahoma (1943)
  • 105. 103. Alarm im Pazifik/The Fighting Seabees (1944)
  • 106. 104. Der Rächer der Enterbten/ Mit Büchse und Lasso/Tall in the Saddle (1944)
  • 107. San Francisco Lilly/Flame of Barbary Coast (1945)
  • 108. Stahlgewitter/Back to Bataan (1945)
  • 109. Schnellboote vor Bataan/They Were Expendable (1945)
  • 110. Blut am Fargo River/Dakota (1945)
  • 111. Without Reservations (1946)
  • 112. Der schwarze Reiter/Angel and the Badman (1947)
  • 113. Tycoon (1947)
  • 114. Panik am roten Fluss/Red River (1948)
  • 115. Bis zum letzten Mann/Fort Apache (1948)
  • 116. Spuren im Sand/Three Godfathers (1948)
  • 117. Im Bann der roten Hexe/Wake of the Red Witch (1948)
  • 118. In letzter Sekunde/The Fighting Kentuckian (1949)
  • 119. Der Teufelshauptmann/She Wore a Yellow Ribbon (1949)
  • 120. Du warst unser Kamerad/Sands of Iwo Jima (1949)
  • 121. Rio Grande (1950)
  • 122. Unternehmen Seeadler/Operation Pacific (1951)
  • 123. Guadalcanal - Entscheidung im Pazifik/Flying Leathernecks (1951)
  • 124. Der Sieger/The Quiet Man (1952)
  • 125. Marihuana/Big Jim McLain (1952)
  • 126. Ärger auf der ganzen Linie/Trouble Along the Way (1953)
  • 127. Das letzte Signal/Island in the Sky (1953)
  • 128. Man nennt mich Hondo/Hondo (1953)
  • 129. Es wird immer wieder Tag/The High and the Mighty (1954)
  • 130. Der Seefuchs/The Sea Chase (1955)
  • 131. Der gelbe Strom/Blood Alley (1955)
  • 132. Der Eroberer/The Conqueror (1956)
  • 133. Der schwarze Falke/The Searchers (1956)
  • 134. Dem Adler gleich/The Wings of Eagles (1957)
  • 135. Düsenjäger/Jet Pilot (1957)
  • 136. Die Stadt der Verlorenen/Legend of the Lost (1957)
  • 137. Links und Rechts vom Bett/I Married a Woman (1958) 
  • 138. Der Barbar und die Geisha/The Barbarian and the Geisha (1958)
  • 139. Rio Bravo (1959)
  • 140. Der letzte Befehl/The Horse Soldiers (1959)
  • 141. Alamo/The Alamo (1960)
  • 142. Land der tausend Abenteuer/North to Alaska (1960)
  • 143. Die Commancheros/The Commancheros (1961)
  • 144. Der Mann, der Liberty Valance erschoss/The Man Who Shot Liberty Valance (1962)
  • 145. Hatari  (1962)
  • 146. Der längste Tag/The Longest Day (1962)
  • 147. Das war der Wilde Westen/How the West Was Won (1962)
  • 148. McLintock (1963)
  • 149. Die Hafenkneipe von Tahiti/Donovan's Reef (1963)
  • 150. Held der Arema/Circus World (1964)
  • 151. Erster Sieg/In Harm's Way (1965)
  • 152. Die größte Geschichte aller Zeiten/The Greatest Story Ever Told (1965)
  • 153. Die vier Söhne der Katie Elder/The Sons of Katie Elder (1965)
  • 154. Der Schatten des Giganten/Cast a Giant Shadow (1966)
  • 155. El Dorado (1966)
  • 156. Die Gewaltigen /The War Wagon (1967)
  • 157. Die grünen Teufel/The Green Berets (1968)
  • 158. Die Unerschrockenen/Hellfighters (1968)
  • 159. Der Marshall/True Grit (1969)
  • 160. Die Unbesiegten/The Undefeated (1969)
  • 161. Chisum (1970)
  • 162. Rio Lobo (1970)
  • 163. Big Jake  (1971)
  • 164. Die Cowboys/The Cowboys (1972) 
  • 165. Die Ferien des Mr. Bartlett/Cancel My Reservation (1972) 
  • 166. Dreckiges Gold/The Train Robbers (1973)
  • 167. Geier kennen kein Erbarmen/Cahill U.S. Marshal (1973)
  • 168. McQ schlägt zu/McQ (1974)
  • 169. Brannigan – Ein Mann aus Stahl/Brannigan (1975)
  • 170. Mit Dynamit und frommen Sprüchen/Rooster Cogburn (1975)
  • 171. Der letzte Scharfschütze/The Shootist (1976)

TV-Serien

  • 1. Screen Directors Playhouse (1 Folge, 1955)
  • 2. Wagon Train (1 Folge, 1960) 
  • 3. Alcoa Premiere (1 Folge, 1962)
  • 4. The Beverly Hillbillies (1 Folge, 1967)

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